Aufgrund von Einreise-Restriktionen von England nach Deutschland wurde das Spiel in der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgetragen.
"Wir haben sehr gut gespielt und das Spiel verdient gewonnen", sagte Liverpools Ozan Kabak, der in der Winterpause vom FC Schalke 04 gekommen war und in der Startelf stand.
Leipzigs Marcel Sabitzer, dem im Vorfeld des 0:1 ein kapitaler Fehler unterlief, analysierte: "Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Wenn du mit zwei solchen individuellen Fehlern die zweite Hälfte startest, ist es ärgerlich. Aber man darf auch nicht alles an die zwei Fehler aufhängen. Ich denke, dass wir noch Chancen auf das Weiterkommen haben. Wir glauben daran."
Das Rückspiel steigt am 10. März, der Austragungsort ist noch offen. "Wir kriegen irgendwann die Nachricht und hoffen, dann noch genug Zeit zu haben, ein Hotel zu buchen", sagte Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Der konterte nach Spielende die Kritiker, die nach den zuletzt ertraglosen Ligaspielen gegen Manchester City (1:4), Leicester City (1:3) und Brighton (0:1) lauter geworden waren.
"Die meisten haben wahrscheinlich gedacht wir wären schlechter, aber das waren wir nicht. Was Leipzig macht, fordert dir alles ab. Wir haben sie zu den Fehlern gezwungen. Der zweite war ein Drecksball für Mukiele. Wir wissen aber, dass das Ding nicht durch ist. Wir sind ja nicht doof", sagte Klopp bei Sky.
RB Leipzig - FC Liverpool: Die Trainer-Stimmen
Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "In der zweiten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir haben aber zwei krasse Fehler gemacht. Ich finde es schlimmer, dass wir die Chancen nicht nutzen. Das müssen wir uns mehr ankreiden lassen. Wir waren nicht schlechter als Liverpool. Die zwei Tore waren nicht super rausgespielt, wir haben sie uns selbst verschuldet."
Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool): "Klar war es verdient. Leipzig ist eine Top-Mannschaft. Die haben alles, was du brauchst. Normalerweise können sie das besser umsetzen als heute. Die meisten haben wahrscheinlich gedacht wir wären schlechter, aber das waren wir nicht. Was Leipzig macht, fordert dir alles ab. Wir haben sie zu den Fehlern gezwungen. Der zweite war ein Drecksball für Mukiele. Wir wissen aber, dass das Ding nicht durch ist. Wir sind ja nicht doof."
RB Leipzig - FC Liverpool: Die Analyse
Beide Mannschaften attackierten in der Anfangsphase extrem aggressiv und hoch, schalteten nach Ballgewinn schnell um und spielten vertikal nach vorne. Dadurch entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel. Die erste gute Chance hatte Leipzig, Olmo scheiterte aber am Innenpfosten (4.). In einem flexiblen System ohne richtigen Stürmer wechselte sich Olmo mit einigen Kollegen als falsche Neun ab.
Ab Mitte der ersten Halbzeit beruhigte sich das Spiel etwas. Liverpool übernahm zunehmend die Kontrolle und erarbeitete sich ein Chancenplus, profitierte dabei aber auch von einigen Leipziger Fehlern im Spielaufbau. Ungenau präsentierte sich vor allem Upamecano, der nach seinem offiziell verkündeten Wechsel zum FC Bayern in die Startelf zurückgekehrt war.
Robertson scheiterte mit einem Heber aus 40 Metern (32.), Firminos vermeintlicher Treffer zählte nicht, weil der Ball im Vorfeld wohl knapp im Toraus war (37.). Liverpools Hintermannschaft um die Innenverteidigung bestehend aus Kapitän Henderson und Schalke-Leihgabe Ozan Kabak wurde in dieser Phase kaum gefordert.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Leipzig zunächst wieder mutiger, schenkte Liverpool dann aber eine 2:0-Führung: Bei Salahs 1:0 patzte Sabitzer mit einem verheerenden Fehlpass (53.), bei Manes 2:0 Mukiele mit einer schlecht getimten Grätsche (58.).
Leipzig-Trainer Nagelsmann reagierte und brachte mit Poulsen eine echte Neun, die dem Spiel seiner Mannschaft zunächst mehr Wucht verlieh. Liverpool stellte sich aber bald auf die neue Ausrichtung ein und verteidigte souverän, ehe Hwang die Riesenchance auf das 1:2 vergab (90.+3).
RB Leipzig - FC Liverpool: Die Aufstellungen
Leipzig: Gulacsi - Mukiele (64. Orban), Upamecano, Klostermann - Adams, Kampl (73. Hwang), Angelino - Haidara (64. Poulsen), Sabitzer - Dani Olmo, Nkunku. - Trainer: Nagelsmann
Liverpool: Alisson - Alexander-Arnold, Kabak, Henderson, Robertson - Wijnaldum - Thiago (72. Oxlade-Chamberlain), Jones - Salah (90. Williams), Roberto Firmino (71. Shaqiri), Mane. - Trainer: Klopp
RB Leipzig -FC Liverpool: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Salah (53.), 2:0 Mane (58.)
Liverpool ging im fünften Pflichtspiel in Folge mit einem 0:0 in die Pause.
Nur Lewandowski (30) erzielte von allen Spielern aus Europas Top-5-Ligen in dieser Saison mehr Pflichtspieltore als Salah (24).
Mane erzielt sein 20. Europapokal-Tor für Liverpool. Nur vier Spieler kamen auf mehr: Steven Gerrard (41), Mohamed Salah (24), Michael Owen (22) und Ian Rush (20).
Der Star des Spiels: Jordan Henderson (FC Liverpool)
Erneut auf ungewohnter Position als Innenverteidiger aufgeboten, agierte Henderson präsent, passsicher und gut im Stellungsspiel. Kein Spieler war öfter am Ball, keiner spielte mehr Pässe. Immer wieder kurbelte Henderson das Aufbauspiel an, beispielsweise im Vorfeld des 1:0.
Der Flop des Spiels: Nordi Mukiele (RB Leipzig)
Mit seiner schlecht getimten Grätsche verschuldete Mukiele Liverpools 0:2, kurz darauf wurde er gelb-vorbelastet für Orban ausgewechselt. Genau wie seine Nebenmänner in der Abwehr Upamecano und Klostermann leistete sich auch Mukiele zu viele Fehlpässe (Passquote 75 Prozent). Schwach auch seine Zweikampfquote von nur knapp 29 Prozent.
Der Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Vincic hatte das von vielen Zweikämpfen geprägte Spiel generell gut unter Kontrolle. Firminos vermeintlichem Treffer in der 27. verwehrte er die Anerkennung, weil der Ball bei Manes Vorlage wohl knapp im Toraus war.