Zwanziger spricht Machtwort

SID
Joachim Löw (l.) soll den Vertrag mit dem DFB schnellstmöglich verlängern
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DFB-Präsident Theo Zwanziger will den Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw noch am Donnerstag verlängern. Zudem fordert er ein Ende des Kompetenzgerangels zwischen Löw und Sammer.

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Der Boss hat ein Machtwort angekündigt. In Anwesenheit der beiden Streithähne Matthias Sammer und Oliver Bierhoff will Verbandschef Theo Zwanziger auf einer Sondersitzung des DFB-Präsidiums in Frankfurt/Main am Donnerstag die Fehde zwischen dem Sportdirektor und dem Teammanager der Nationalmannschaft beenden und damit den Weg für die per Handschlag bereits erfolgte Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw bis 2012 freimachen.

"Es gibt mehrere Tagesordnungspunkte. Jeder weiß, dass ich mit dem Bundestrainer verlängern und dies auch beschleunigen will. Weil es eigentlich nur auf die WM-Vorbereitung ankommt. Darauf müssen wir uns konzentrieren", sagte Zwanziger, der dieses Thema eigentlich schon im vergangenen Jahr abhaken wollte, der "Bild-Zeitung".

Das höchste DFB-Gremium will in der Kontroverse zwischen Sammer, Löw und vor allem Bierhoff vermitteln und das Kompetenzgerangel im Zusammenhang mit der U 21 zwischen den sportlichen Führungskräften des Verbandes beenden.

Sportliche Verantwortung nicht eindeutig geklärt

Doch das wird nicht einfach. "Die Diskussion im Moment gefällt mir nicht. Sie gibt kein gutes Bild. Jeder, der sich ein bisschen auskennt, weiß, dass die U 21 grundsätzlich parallel zur A-Mannschaft spielt", kritisierte Sammer am Sonntag bei "Sky" und stichelte damit einmal mehr gegen das Duo Löw/Bierhoff, das die bislang nicht eindeutig geklärte sportliche Verantwortung für die wichtigste Nachwuchsmannschaft des DFB komplett übernehmen will.

Nach Ansicht von Sammer, der 2006 gegen den Widerstand des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann und Bierhoff als erster Sportdirektor beim DFB installiert worden war, hat Löw gar keine Zeit, sich um den U21-Nachwuchs zu kümmern. Die am 17. Dezember mit Zwanziger per Handschlag bereits vereinbarte Vertragsverlängerung von Löw schien zuletzt wegen dieses Kompetenzgerangels sogar in Gefahr zu geraten.

Gibt noch Handlungsbedarf

"Es gibt noch Handlungsbedarf, aber wir bekommen das ohne große Aufgeregtheit hin", sagte DFB-Generalssekretär Wolfgang Niersbach vergangene Woche am Rande des Kurzlehrgangs der WM-Kandidaten in Stuttgart.

In der Schwaben-Metropole führte der neben Zwanziger mächtigste Mann im Verband weitere Gespräche mit dem am Mittwoch 50 Jahre alt werdenden Bundestrainer, der den Zeitpunkt seiner Vertragsverlängerung stets "als nicht so wichtig" bezeichnet hatte. Angesichts der aktuellen Probleme gab es aber am Montag in der Frankfurter DFB-Zentrale ein Gespräch zwischen Zwanziger, Niersbach sowie Löw und Bierhoff, um die Kuh vom Eis zu holen.

Sammer in "unterstützender" Position

Demnach soll der Verband Löw bei diesem Treffen folgenden Lösungsvorschlag unterbreitet haben: Der Bundestrainer hat das letzte Wort bei der U 21 in drei entscheidenden Punkten: Trainerbesetzung, Spielphilosophie und Spieler-Abstellung für die A-Mannschaft. Sammer soll weiter "unterstützend" bei der U21 mitwirken. Zudem soll die Position von U-21-Trainer Rainer Adrion gestärkt werden, den Löw zum DFB geholt hat und der als Vertrauter des Bundestrainers gilt. Dieser Vertragskomplex soll am Donnerstag diskutiert werden.

Neben der Vertragsangelegenheit Löw geht es auch um die Weiterbeschäftigung von Bierhoff und von Löws engsten Mitarbeitern im Funktionsteam. Der Bundestrainer hatte zur Bedingung gemacht, dass er mit seinem Trainerteam auch die kommenden zwei Jahre weiterarbeiten kann.

Zeitgleich mit Löw sollen deshalb auch die Verträge mit Assistenztrainer Hansi Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke, Chefscout Urs Siegenthaler sowie den Fitnesstrainern bis zur EM 2012 in Polen und der Ukraine verlängert werden. "Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir die besten Leute länger an uns binden wollen. Da stimme ich dem Bundestrainer hundertprozentig zu", hatte Zwanziger frühzeitig angekündigt, dass der DFB diese Forderung erfüllen wird.

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