Nach seinem Kahnbeinbruch ist für Heiko Westermann der Traum von Südafrika ausgeträumt. "In mir ist im Moment nur Leere", versucht der Schalker seine Trauer in Worte zu fassen.
Heiko Westermann konnte sein Verletzungspech kaum fassen. "In mir ist im Moment nur Leere. Die Enttäuschung ist riesig", sagte der Nationalspieler nach seinem WM-Aus wegen eines Kahnbeinbruchs am linken Fuß und rang um Fassung.
Abschied mit Gipsfuß und Krücken
Am Montag verließ der Abwehrspieler von Schalke 04 das Teamhotel Weinegg in Südtirol mit einem Gipsfuß und auf Krücken in Richtung Deutschland, um Trost im Kreis seiner Familie zu suchen.
"Ich werde jetzt mit meiner Familie in den Urlaub fahren und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als der Mannschaft von ganzem Herzen alles Gute für die WM zu wünschen und die Daumen zu drücken", betonte der 26-Jährige bei "DFB.tv".
Verletzung in letzter Minute
Westermann hatte sich am Samstag beim 3:0 im Länderspiel in Ungarn bei einer Rettungsaktion in der allerletzten Minute am Fuß verletzt. Eine Kernspintomografie am Sonntag brachte dann Klarheit über die Schwere der Verletzung und über das Ende des WM-Traums des gebürtigen Unterfranken.
"Mit einem Schlag wurde alles zunichte gemacht. Der Knochen war nicht stabil genug. Das Kahnbein ist komplett durch. Aber zum Glück ist nichts verschoben, so dass der Fuß nicht operiert werden muss", meinte ein völlig geknickter Westermann.
Westermann fünfter Ausfall
In den vergangenen Wochen waren bereits Torhüter Rene Adler, Kapitän Michael Ballack sowie die Mittelfeldspieler Simon Rolfes und Christian Träsch mit Verletzungen ausgefallen. "Das ist für mich natürlich persönlich scheiße, aber auch für die Mannschaft", sagte der 19-malige Nationalspieler.
Doch trotz des Verletzungspechs der DFB-Auswahl hat Westermann ein gutes Gefühl für die WM in Südafrika: "Die Qualität in der Mannschaft ist nach wie vor vorhanden. Ich gehe fest davon aus, dass wir ein erfolgreiches Turnier spielen werden."
Heiko hätte eine wesentliche Rolle gespielt
Westermann war wegen seiner Flexibilität für den 23-köpfigen WM-Kader gesetzt und hatte auch gute Chancen auf die Stammelf. "Heiko hätte bei der WM eine wesentliche Rolle in unserem Team gespielt", sagte Bundestrainer Joachim Löw: "Er wäre aufgrund seiner Vielseitigkeit für uns wichtig gewesen. Im Training hat er sich in überragender körperlicher Verfassung präsentiert."
In Ungarn hatte der Schalker als linker Außenverteidiger agiert. Bei den letzten Länderspielen war er als Innenvertediger im Einsatz. Bei Löw galt er nach den Ausfällen von Ballack und Träsch darüber hinaus auch als Alternative für das zentrale defensive Mittelfeld.
Westermann feierte am 6. Februar 2008 beim 3:0 in Österreich sein Länderspiel-Debüt und gehörte auch zum Kader der DFB-Elf bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. Seitdem hat sich der wuchtige, kopfball- und zweikampfstarke Schalker, der 2007 von Arminia Bielefeld zu den Königsblauen gewechselt war, in der Nationalelf etabliert.