Allein das Leistungsprinzip ist das entscheidende Kriterium für ausreichend Spielzeit. Dies kann Bundestrainer Joachim Löw im Gespräch mit dem "Express" auch so bestätigen: "Es gibt keine Dauerkarten, immer im Kader zu stehen. Es gibt keine Erbhöfe mehr."
Es gab Zeiten, da waren Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die unantastbaren Führungsspieler im deutschen Team. Nach der letzten EM in Polen und der Ukraine, wo beide diesen Führungsanspruch auf dem Spielfeld nicht explizit erkennen lassen konnten, hat sich dieser Status spürbar geändert. Mittelerweile sind auch Spieler wie Sami Khedira und Manuel Neuer durch konstant starke Leistungen in der Hierarchie aufgestiegen.
Rückendeckung für Stammkräfte
Öffentliche Äußerungen wie die von Real Madrids Khedira, der unlängst meinte: "Wir dürfen jetzt nicht vom Titel sprechen", wurden von Löw öffentlich unterstützt. Auch die Lobeshymnen von Teammanager Oliver Bierhoff demonstrieren die steigende Wertschätzung für den zentralen Mittelfeldspieler: "Sami hat eine große Persönlichkeit. Er ist ein Spieler, der nach oben strebt, der Verantwortung übernehmen will." Neuer dagegen ist extrem ehrgeizig und demonstriert seine Sozialkompetenz im Kreise der Nationalmannschaft.
Von einem Machtwechsel kann jedoch noch längst nicht die Rede sein. Dies wird an den Aussagen vom Bundestrainer erkennbar, der nach dem Irland-Spiel deutlich machte: "Schweinsteiger war im Mittelfeld sehr wichtig, es war ein gutes Gefühl, er hat dem Spiel Struktur gegeben." Und auch Bierhoff stellte klar: "Wer ist Kapitän bei Bayern und in der Nationalmannschaft? Philipp Lahm. Und wer ist Führungsspieler bei Bayern und in der Nationalmannschaft? Bastian Schweinsteiger."
Joachim Löw im Steckbrief