Bastian Schweinsteiger: Der Chef der Mannschaft. Auch, wenn der DFB-Kapitän aufgrund von Innenband-Verletzungen fast die komplette Rückrunde fehlte, ist er fester Bestandteil der Mannschaft. Voraussetzung ist natürlich, dass Schweinsteiger belastbar ist und Chancen hat, im Verlauf des Turniers voll einzusteigen. Dann gehört er - nicht nur aufgrund seiner Führungsqualitäten - zu Deutschlands Schlüsselfiguren.
Toni Kroos: Ballverteiler, Ideen- und Taktgeber. Kroos stellt seine herausragende Technik und Übersicht seit Jahren auf allerhöchstem Niveau unter Beweis und nimmt entsprechend auch in Löws Team eine beispiellose Rolle ein. Kurbelt das Spiel nach vorne an, spielt aber auch gegen den Ball auf der Sechs und bei Standards einen wichtigen Part. Mit seinem Spielrhythmus aus Madrid sicher gesetzt. Fehlte in der ersten Vorbereitungswoche aufgrund des Champions-League-Finals.
Sami Khedira: Gehört ebenfalls zu den Leadern im Team und durfte zuletzt erstmals als DFB-Kapitän auf den Platz. Spielte trotz einiger Verletzungen eine starke Saison mit Juventus und gehört auch beim DFB zu den Kandidaten auf einen Stammplatz. Für ihn ist wohl vieles von Schweinsteigers Fitnesszustand abhängig.
Joshua Kimmich: Der Newcomer schlechthin beim FC Bayern München in dieser Saison. Bewies unter Pep Guardiola große Flexibilität - ob auf der Sechser-Position, als Rechtsverteidiger oder als Innenverteidiger. Erhielt bei den Bayern selbst in den wichtigsten Saisonspielen das Vertrauen auf ungelernten Positionen. Könnte so auch für Löw zur Allzweckwaffe werden.
Julian Weigl: Sozusagen der Kimmich Borussia Dortmunds. Blühte unter Thomas Tuchel zum Stammspieler auf, stellte zuletzt sogar einen neuen Bundesliga-Rekord bezüglich der Ballaktionen in einem Spiel auf. Ist technisch versiert, kann auf engstem Raum Bälle verteilen. Was ihm aber noch fehlt, ist die Erfahrung auf diesem Niveau.
Mesut Özil: Nicht immer unumstritten, aber meist sehr effektiv - auch in der Nationalmannschaft. Spielte beim FC Arsenal eine starke Saison mit acht Pflichtspieltoren, wurde dafür mit mehreren individuellen Preisen ausgezeichnet. Besticht mit seiner großartigen Technik und Antizipation, setzt seine Mitspieler immer wieder genial in Szene. Löw vertraut auf ihn - im letzten Länderspiel gegen Italien zahlte er das Vertrauen mit einem Tor zurück. Pendelte bei Löw immer wieder zwischen Flügel und Zehner-Position.
Karim Bellarabi: Schnell, dribbelstark, torgefährlich. Bellarabi kann auf den Außenbahnen für großen Wirbel sorgen. Bestach gerade im Saison-Schlussspurt bei Bayer Leverkusen mit seiner Form - inklusive zwölf direkten Torbeteiligungen in seinen letzten neun Bundesliga-Spielen. Sucht oft das Eins-gegen-eins und hat ein gutes Auge für seine Mitspieler. Zog sich im Test gegen die U20 zwar eine leichte Zerrung zu, sein EM-Start sei dadurch aber nicht gefährdet.
Julian Brandt: Eine der größeren Überraschungen, die Löw aus dem Köcher zog - die Leistungen rechtfertigen das jedoch. Brandt spielte in Leverkusen eine überragende Rückrunde und erzielte in seinen letzten sieben Bundesliga-Einsätzen bärenstarke sechs Tore. War das passende Pendant zu Bellarabi und bereitete durch seine Schnelligkeit vielen Gegnern erhebliche Probleme. Könnte bei der EM unter Beweis stellen, dass er dazu auch auf höchstem Level in der Lage ist.
Julian Draxler: Musste sich in dieser Saison nach seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg einige Kritik gefallen lassen - unter anderem vom eigenen Manager Klaus Allofs. Fehlte in der Schlussphase der Saison zudem aufgrund eines Muskelbündelrisses. Zeigte aber vor allem in den großen Spielen - unter anderem gegen Real Madrid -, wozu er in der Lage ist. Sein Vorteil: Er ist sowohl auf den Außenbahnen als auch im Zentrum einsetzbar.
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Der EM-Spielplan der deutschen Nationalmannschaft