Sturm: Jann-Fiete Arp - Hamburger SV
Am letzten Bundesliga-Spieltag schrieb Arp im Nordderby Geschichte: Das HSV-Eigengewächs, das am 6. Januar 2000 geboren wurde, ist der erste Bundesliga-Spieler, der im neuen Jahrtausend geboren ist. Der Beginn einer Ära.
Dass der wohl bekannteste Spieler seines Kaders deshalb erst in der Nacht auf Montag in Goa zur Mannschaft stieß, kann Wück verkraften. Denn mit Arp weiß er eine echte Tormaschine in seinen Reihen: In der B-Jugend schoss er bereits die Bundesliga Nord/Nordost mit 26 Toren zu Kleinholz und auch bei der EM war er nicht einzufangen (9 Torbeteiligungen).
"Fiete hat sich über die Jahre eine gewisse Rolle erarbeitet: er ist die Führungsfigur in unserem Team und mit seinen sieben Treffern bei der EM hat er seine Bekanntheit in ganz Fußball-Deutschland sicher nochmal gesteigert", analysiert Wück.
Arps Vielseitigkeit sorgt bei seinem Trainer für funkelnde Augen. Dabei sei es dem Stürmer "egal, ob er den Gegner hinter sich oder vor sich hat, er ist immer anspielbereit und kann den Ball verwerten". Besonders seine Technik zeichnet ihn aus, wie Wück erklärt: "Er braucht maximal zwei, drei, Ballkontakte um zum Abschluss zu kommen."
Will man eine Schwäche beim 1,84 Meter großen Mittelstürmer finden, so macht es einem Arp nicht schwer. Denn der Angreifer selbst scheut Selbstkritik keineswegs. "Mein Kopfballspiel ist besser geworden, aber ich bin noch lange nicht da, wo ich als zentraler Stürmer sein möchte. Zudem ist das Spiel mit meinem schwachen linken Fuß noch ausbaufähig", gab er in einem Interview mit dem Young-Talents-Magazin des HSV vor einigen Monaten zu.
Diese gesunde Selbsteinschätzung passt ins Bild, denn Wück zufolge sucht man fehlgeleiteten Egoismus bei Arp vergeblich. "Er ist sehr klar im Kopf, weiß, was er will und weiß auch, wie er das erreichen kann. Gleichzeitig stellt er das Wohl der Mannschaft immer über sich, das macht ihn doppelt wertvoll."
Und das Wohl der Mannschaft hängt zwar auch, aber eben nicht ausschließlich von den Leistungen Arps ab, wie Wück immer wieder betont: "Mit diesen Qualitäten kann er gegen jeden Gegner den Unterschied ausmachen. Nichtsdestotrotz haben wir viele gute Angreifer und sind nicht nur von Fiete abhängig. Dass sich die Gegner nicht nur auf ihn konzentrieren können, kommt ihm auch entgegen."