WM-Analyse des DFB: Die Erkenntnisse von Joachim Löw und Oliver Bierhoff

Von SPOX
Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben die Erkenntnisse ihrer WM-Analyse präsentiert.
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Die Identität der deutschen Nationalmannschaft

Oliver Bierhoff: "Nationalspieler zu sein, ist etwas ganz Besonderes und eine Auszeichnung. Die Spieler kommen mit großem Stolz zu uns. Sie wollen mit dem Adler auf der Brust spielen und dieses Trikot tragen. Das war auch bei den Spielern so, die zur Weltmeisterschaft gefahren sind. Aber das muss auch gelebt werden. Das werde ich künftig wieder mehr einfordern. Wir haben 2006 einen Verhaltenskodex entwickelt und wir haben es irgendwann gelebt. Aber vielleicht haben wir das irgendwann schleifen lassen. Ich werde wieder verstärkt klare Vorgaben machen, aber wir werden dieses Bild gemeinsam mit den Spielern entwerfen. Wir werden daran arbeiten."

Die Entfremdung zu den Fans der Nationalmannschaft

Oliver Bierhoff: "Wir haben die Unterstützung unserer Fans für zu selbstverständlich genommen. Wir waren nachlässig und haben gedacht, dass das Weiterkommen und die Unterstützung ein Selbstläufer ist. Wir waren uns der Verantwortung zu wenig bewusst, wie viel Fußball für dieses Land bedeutet. Natürlich steht man dann als Verantwortlicher in der Kritik. Das habe ich verstanden und nachvollziehen können. Wer meine Karriere verfolgt hat, weiß, dass sie sehr häufig mit Kritik verbunden war. Dass mich diese Kritik aber nie niedergeschlagen hat, sondern noch mehr angestachelt hat."

...über die Vorwürfe: "Diese Vorwürfe haben mich besonders getroffen. Trotz unserer Bemühungen, die wir im Vorhinein getroffen haben - z.B. ein Fanländerspiel um 18 Uhr mit 5 Euro Eintritt -, sind wir den Bedürfnissen unserer Fans offenbar nicht näher gekommen. Deswegen werden wir in Zukunft daran arbeiten, die Nahbarkeit und Bodenständigkeit und die Nähe zu den Fans wieder herzustellen. Dazu gehört, dass wir häufiger wieder die Türen aufmachen werden, dass wir öffentliche Trainingseinheiten abhalten. Wir werden auch in weiteren Formaten wieder die Nähe zu den Fans aufbauen."