Joachim Löw wolle Spielern wie Serge Gnabry, Leroy Sane und Kai Havertz "Raum geben", so Kroos, "deswegen sagt mir mein Gefühl, dass Jogi Löw keine Rolle rückwärts macht."
Von Havertz, der für eine Ablöse von bis zu 100 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea gewechselt ist, ist auch Kroos begeistert. "Kai hat eine Riesenqualität", sagte der Profi von Real Madrid.
Doch allein deswegen werde Havertz nicht zum Weltstar aufsteigen, betonte Kroos. Es gebe "Prüfsteine in einer Karriere", die müsse man "unabhängig von der individuellen Qualität meistern". Die Umstellung nach dem Wechsel sei ein solcher Prüfstein.
Sollte Havertz diese Prüfsteine allerdings meistern, prophezeit Kroos ihm eine große Zukunft: "Wenn er so weitermacht, wird er schwer aufzuhalten sein."
Kroos: "Ich hoffe, dass Frankreich nicht als Vorbild genommen wird"
Weniger positiv äußerte sich Kroos über die Entwicklung des Fußballs weg vom Ballbesitz. Speziell der Stil der französischen Nationalmannschaft bei der WM 2018, als das Team von Didier Dechamps hauptsächlich über Konter zu Torerfolgen kam, passt Kroos nicht.
"Ich hoffe trotzdem, dass Frankreich nicht für alle Teams als Vorbild genommen wird. [...] Das wäre final nicht mein Fußball. Mit einem Mix könnte ich mich anfreunden, ich hoffe aber, dass Ballbesitz immer Teil der Idee bleibt. Und dass es nicht nur darum geht zu verteidigen und den Ball dann schnell nach vorne zu bringen."