"Wir haben gar nicht stattgefunden", sagte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich vom FC Bayern München im ZDF über die ersten 45 Minuten beim 0:1 gegen Ungarn. "Da haben wir alles vermissen lassen, zu langsam im Passspiel, viel zu viele Fehler. Wir haben unsere Tugenden überhaupt nicht auf den Platz gebracht." Laut Hofmann wurde dieser Teil des Spiels schlichtweg "verschlafen".
Bis zur Pause agierte der Gladbacher auf der rechten Abwehrseite hinter Serge Gnabry - ein Schachzug, der nicht aufging, wie auch Flick zugab: "Wir wollten etwas ausprobieren mit Jonas auf der rechten Verteidigerposition und zwei Außenverteidigern, die spielstark und offensiv ausgerichtet sind. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Wir kamen nie dahin, wo wir sie einsetzen können. Es hat nicht funktioniert, vielleicht war es zu viel der Umstellung." Auf der linken Seite agierte David Raum von RB Leipzig.
Zur Pause brachte Flick Thilo Kehrer für Serge Gnabry, Hofmann rückte eine Position nach vorne. Hinten formierte sich nun eine Mischung aus einer Dreier- und Viererkette. Das deutsche Spiel wurde besser, neben einem Abseitstreffer von Thomas Müller sprang die ein oder andere weitere Chance heraus, zu einem Treffer reichte es jedoch nicht.
DFB-Team verliert: "Phase im Verein nicht die leichteste"
Laut Hofmann habe man "teilweise versucht, schneller zu spielen, aber wenige hundertprozentige Chancen herausgespielt. Wir haben nie einen freien Fuß gehabt in der Box. Die Ungarn sagen das richtig: Sie sind eine eklige Mannschaft. Wir haben eigentlich die Qualitäten, um uns da Chancen herauszuspielen. Das war heute zu wenig."
Durch die Niederlage steht auch fast, dass Ungarn den Gruppensieg sicher hat und in der Endrunde um den Titel spielen wird - eine Tatsache, die Kimmich wurmt: "Ich wollte auf jeden Fall den Gruppensieg holen. Das war heute ganz klar das Ziel." Nun werde "intern Tacheles geredet", was immer passiere "ob es gut läuft oder schlecht. Man sollte sich nicht nur dann die Meinung sagen, wenn es schlecht läuft."
Das Tor des Tages erzielte der ehemalige Mainzer Stürmer Adam Szalai, der jüngst das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere angekündigt hatte. Er traf nach einer Ecke traumhaft mit der Hacke. Zum Treffer sagte Müller: "Das ist eine blinde Verlängerung mit der Hacke, die versuche ich auch 20-mal pro Saison. Vielleicht hätte ich in seinen Laufweg gehen können, wo er mich überholt." Nach der Pleite stehe man "enttäuscht und relativ argumentlos da. Es wird viel geschrieben, es wird viele Berichte geschrieben, da müssen wir drüber stehen."
Bei vielen sei zu merken gewesen, dass "die Phase im Verein nicht die leichteste ist. Wir haben unbedrängt Fehler gemacht, das hat fast alle Spieler betroffen. Leider konnten wir den Bock in der zweiten Halbzeit nicht mehr umstoßen, obwohl da vieles, vieles besser war."