Hansi Flick hatte mit Blick auf die Nominierungen für die drei Länderspiele der DFB-Elf im Juni überraschend auf BVB-Verteidiger Niklas Süle verzichtet und dies damit erklärt, dass er mehr Engagement von ihm sehen wolle. Das sorgte auch zur Neuauflage der Diskussionen um Süles Fitness. In der Folge meldeten sich diverse TV-Experten zu Wort, darunter Lothar Matthäus, der Süle verteidigte.
Ex-Bayern-Coach Felix Magath jedoch sieht das ein wenig anders und zeigte sich nun empört über den Vizemeister.
Im Gespräch mit sky holte Magath aus und gab zu Protokoll: "Ich verstehe nicht, warum man überhaupt darüber redet. Wir haben Profisport in der Bundesliga. Und ich kenne keinen Profisportler, der mit zehn Kilo Übergewicht herumläuft. Das habe ich noch nie gesehen. Ich kann nur verstört feststellen, dass über dieses Thema überhaupt diskutiert wird."
Magath fuhr fort: "Ein Berufssportler, der siebenstellig verdient - wo er isst, ist mir ja völlig egal - aber der dann mit zehn Kilo Übergewicht herumläuft und alle finden es noch tragbar, selbstverständlich geht das nicht."
Magath: "Das verstehe ich nicht"
Und: "Ich höre immer nur: 'Wir spielen so einen Tempo-Fußball und alle sind so schnell geworden bei uns in der Bundesliga. Da frage ich mich dann doch, wie das gehen soll mit zehn Kilo Übergewicht?' Das verstehe ich nicht."
Hansi Flick verzichtet in der aktuellen Länderspielserie auf Süle. Wie es dann in der kommenden Saison weitergeht, ist offen. Dass Flick viel von Süle hält, stellte er in seinem Interview in der FAZ vor kurzem klar, als er ihn als "einen der besten Innenverteidiger, die es gibt", bezeichnete - unter der Voraussetzung, dass er "von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht".
Niklas Süle absolvierte in der vergangenen Saison für den BVB 41 von 46 möglichen Pflichtspielen und verbuchte dabei 2 Tore und 4 Assists. In der Nationalelf stand er derweil insgesamt 45 Mal auf dem Rasen und erzielte ein Tor. Bis zur EM in Deutschland ist es noch knapp ein Jahr.
