Nachdem Nagelsmann (36) seinen Kader für die Länderspiele im März gegen Vize-Weltmeister Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) "richtungsweisend" verändert habe, sei sein Verbleib "nur logisch", erklärte der 55-Jährige: "Nagelsmann wird die Nationalmannschaft jetzt für zwei Turniere betreuen und setzt damit ein Zeichen, dass er sich zu 100 Prozent mit seiner Aufgabe identifiziert."
Zugleich sei Nagelsmanns Absage an seinen Ex-Verein FC Bayern zu diesem Zeitpunkt auch für die Münchner bei der Nachfolgersuche für Thomas Tuchel positiv zu bewerten. "Sie können Nagelsmann jetzt abhaken und sich auf andere Kandidaten konzentrieren", erklärte der frühere Bayern-Star.
Die Verantwortlichen der Münchner um Sportvorstand Max Eberl stünden allerdings vor der "größten Herausforderung der vergangenen zehn, 15 Jahre", glaubt Effenberg: "Vielleicht war es früher so, dass, wenn die Bayern einen Trainer haben wollten, sie ihn immer auch bekommen haben. Das hat sich aber ein bisschen geändert." Vor Nagelsmann entschied sich bereits Xabi Alonso gegen den FC Bayern und für den Verbleib bei Bayer Leverkusen.
Effenberg empfahl seinem Ex-Klub wärmstens, sich mit Zinédine Zidane zu beschäftigen. Spanische Medien berichteten erst am Freitag, der frühere Weltstar, der Real Madrid als Trainer dreimal zum Champions-League-Sieg geführt hatte, stehe kurz vor der Unterschrift in München. Laut L'Equipe will er allerdings lieber zu Manchester United.
"Ich habe ja noch selbst gegen ihn gespielt und würde mich mega darüber freuen, wenn er neuer Bayern-Trainer werden würde. Wenn so einer, mit seiner Aura, vor dir steht, dann stehen die Jungs ganz sicher auch stramm", erklärte Effenberg.