SPOX hat die komplette Saison von 41 potenziellen EM-Fahrern wöchentlich bewertet, differenzierte Einschätzungen abgegeben und die Formkurve der Casting-Kandidaten aufgezeigt. Im letzten Formcheck vor der EM 2012 werden die Leistungen zusammengefasst.
Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!
Wie kommt das Castrol EDGE Ranking zustande? Hier geht's zur Erklärung!
Torhüter: Neuer Herausforderer für Zieler
Abwehrspieler: Castro und Aogo müssen büßen
Stürmer: Klose-Comeback macht Hoffnung
Lars Bender: Blasse Vorstellung in Nürnberg mit nur 35 Ballkontakten in 69 Minuten sowie 56 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Reist eventuell als Backup auf der Sechserposition zur EM und wird wohl kaum über eine Reservistenrolle hinauskommen.
Sven Bender: Stand gegen Freiburg nicht im Kader und hat im Saisonendspurt seinen Platz an Gündogan und Kehl verloren. Wird wohl auch im Pokalfinale nur auf der Bank sitzen. Im DFB-Team wie sein Bruder einer der möglichen Streichkandidaten für den endgültigen Kader.
Mario Götze: Wurde gegen Freiburg in der 54. Minute eingewechselt und blieb bis zum Ende engagiert. Wird im Pokalfinale wohl von der Bank aus ins Spiel kommen. Ist nach seiner langen Verletzungspause wieder auf der Höhe und hat gute Chancen, bei der EM in der deutschen Startaufstellung aufzutauchen.
Kevin Großkreutz: Zu Beginn gegen Freiburg unauffällig, steigerte sich aber in der Folgezeit. Spielte eine ordentliche Saison, hatte im Kampf um ein EM-Ticket aber gegenüber Schürrle das Nachsehen. Beim DFB wird man neben der sportlichen Bewertung auch seine Eskapaden beim Pokalspiel in Fürth nicht zu seinen Gunsten bewertet haben.
Ilkay Gündogan: 87 Ballkontakte, 72,4 gewonnene Zweikämpfe (Bestwert) - Gündogan wird immer mehr zur dominierenden Figur im defensiven Mittelfeld des BVB. Nach vorne mit viel Übersicht im Spielaufbau. Verdiente sich seine Nominierung in den vorläufigen Kader aufgrund einer starken Rückrunde. Als spielstarker Sechser mit guten Chancen, auch endgültig mit dabei zu sein.
Lewis Holtby: Spielte in Bremen nur die letzte halbe Stunde und setzte keine Akzente mehr. Verpasst den EM-Zug aufgrund seiner langen Verletzungspause und weil die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld schlicht eine bessere Saison spielte.
Sami Khedira: Kam gegen Granada nicht zum Einsatz. Wurde in seiner zweiten Saison bei Real verdient Meister und absolvierte 19 seiner 27 Ligaeinsätze von Beginn an (2 Tore). Im Nationalteam unumstritten und erster Kandidat auf den Platz im defensiven Mittelfeld.
Toni Kroos: Viele Ballkontakte gegen Köln, bewies aber einmal mehr, das er auf der Zehn besser aufgehoben ist als auf der Sechs. Dort wird er aber wohl auch im CL-Finale spielen müssen, da Luiz Gustavo gesperrt fehlt. Ist einer der besten Bayern-Spieler der letzten Wochen und hat das Duell mit Müller längst für sich entschieden. Es wird interessant sein zu sehen, wie Löw mit ihm umgehen wird. Hat mit Schweinsteiger und Khedira starke Konkurrenz auf der Sechs, mit Özil und Götze auf der Zehn. Ist aber eigentlich zu gut, um nur auf der Bank zu sitzen.
Marko Marin: Wurde gegen Schalke verabschiedet und konnte aufgrund einer Oberschenkelverletzung nicht spielen. Im kommenden Jahr mit der Riesenherausforderung beim FC Chelsea. Das könnte ihm einen Schub verleihen, den er auch dringend nötig hat. War zu keiner Zeit ein Kandidat für die EM, da häufig verletzt und zu unkonstant in seinen Leistungen bei Werder.
Thomas Müller: Der Doppelpack gegen Köln war der Schritt in die richtige Richtung, aber er ist längst noch nicht in Hochform. Versucht immer viel, ist stets bemüht, aber oft zu ungenau und fehlerbehaftet. Auch wenn er lieber auf der Zehn spielt, ist er rechts stärker. Bei der EM dürfte er rechts gesetzt sein.
Mesut Özil: Wie Khedira ohne Einsatz in Granada. 34 Ligaspiele stehen für ihn zu Buche, dabei erzielte er jedoch nur zwei Treffer. Muss torgefährlicher und in großen Spielen noch dominanter für Real werden, dafür aber im Nationalteam absolut unumstritten und der deutsche Spielmacher bei der EM.
Marco Reus: Bei seinem Abschied aus Gladbach avancierte Reus gegen Mainz zum überragenden Mann des Spiels: Erzielte mit seinem ersten Torschuss das 1:0 und war ab da überall zu finden. Kurbelte mit seinen Tempodribblings das Spiel an, traf mit Torschuss Nummer zwei zum 18. Mal in dieser Saison (insgesamt elf Assists) und legte den dritten Treffer auf. Fährt völlig zu Recht zur EM, wird dort wohl aber nur als einer der ersten Einwechselspieler für frischen Wind sorgen dürfen.
Simon Rolfes: In Nürnberg mit einer recht unauffälligen Vorstellung (51 Ballkontakte, 44 Prozent Zweikampfquote). Wird nicht mit zur EM fahren, da seine Saisonleistungen wie die von Leverkusen zu unbeständig waren und er gegenüber der großen Konkurrenz im defensiven Mittelfeld so keine Chance hatte.
Sebastian Rudy: In Berlin mit einer unauffälligen Partie auf der Sechs. Setzte nach vorne kaum Akzente und hatte defensiv doch erhebliche Probleme mit Raffael, dem besten Berliner. Seine Standards sorgten nur selten für Gefahr. Nach dieser Spielzeit nie eine Option für die A-Nationalmannschaft und folgerichtig nicht im vorläufigen Kader.
Bastian Schweinsteiger: Wird immer spielfitter, wie es Louis van Gaal ausdrücken würde. Die Luft reicht inzwischen für 90 Minuten, nachdem er quasi bis zum Real-Spiel noch in der Schwebe diesbezüglich war. Noch fehlen ein paar Prozent zum alten Schweinsteiger, dies bewies auch das Köln-Spiel. Im DFB-Team unumstritten und Stammspieler auf der Sechserposition.
Christian Träsch: Bei seinem Ex-Klub Stuttgart wie so oft in dieser Saison mit einer unauffälligen Leistung. Die letzten Wochen deuteten bereits an, dass er im Nationalteam den Kürzeren ziehen wird. Bekam beim Freundschaftsspiel in der Ukraine seine Chance auf rechts, vergab diese aber mit einer höchstens mäßigen Leistung.
Torhüter: Neuer Herausforderer für Zieler
Abwehrspieler: Castro und Aogo müssen büßen
Stürmer: Klose-Comeback macht Hoffnung