Dank zweier Tore von Heiko Westermann hat der FC Schalke 04 das Bundesliga-Duell gegen Hannover 96 in der zweiten Runde des DFB-Pokals mit 2:0 gewonnen. Mit dem 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und Hannover haben hingegen bereits vier Teams aus der höchsten Spielklasse am Dienstag die Segel streichen müssen.
Köln verlor in Mainz mit 1:3, Gladbach unterlag im Bundesliga-Duell bei Energie Cottbus mit 0:3. Frankfurt blamierte sich vor eigenem Publikum gegen den Zweitligsten Hansa Rostock. Nach 120 Minuten hieß es 1:2. Caio hatte in der Schlussminute der regulären Spielzeit einen Elfmeter vergeben.
Bremen und Bayer weiter
Besser lief es für Werder Bremen und Bayer Leverkusen. Bremen tat sich in Aue zwar schwer, kam aber weiter. Drei Tage nach dem 5:2-Sieg beim FC Bayern musste sich die Schaaf-Elf beim Drittligisten mit einem knappen 2:1 zufrieden geben.
Leverkusen siegte beim Zweitligisten FC Augsburg nach einer durchschnittlichen Leistung mit 2:0. Das Zweitliga-Duell zwischen 1860 München und dem MSV Duisburg entschieden die Löwen im Elfmeterschießen für sich.
Der DFB-Pokal wird erst im Jahr 2009 fortgesetzt - das Achtelfinale wird am 27./28. Januar ausgetragen.
Alle Spiele im Überblick:
Erzgebirge Aue - Werder Bremen 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Müller (7.), 1:1 Pizarro (25.), 1:2 Rosenberg (54.). Getty
Aue hatte vor knapp einem Monat schon gegen Werders Zweite in Liga drei trotz Führung mit 2:4 verloren, gegen die Bayern-Killer lief es ähnlich. Fabian Müllers Geschoss von rechts in den linken Giebel schreckte Werder kurz auf, dann kontrollierte Grün-Weiß recht unaufgeregt die Partie und kam zwangsläufig zu Toren.
Der Drittliga-Vorletzte kämpfte aufopferungsvoll, kam aber nur noch zu einem Abseitstreffer.
Schaaf erklärte die Probleme seiner Elf so: "Wenn Sie auf einer Autobahn ohne Autos sind, dann ist es einfach zu fahren. Wenn aber Verkehr dazu kommt oder ein Stau ist, dann wird es schon etwas schwieriger." Spielbericht
FSV Mainz 05 - 1. FC Köln 3:1 (0:0)
Tore: 1:0 Bance (61.), 2:0 Karhan (68./FE), 2:1 Mohamad (73.), 3:1 Pekovic (78.). Getty
"Der Pokal ist unsere Champions League", hatte Christoph Daum vor der Partie gesagt. Nun ja, auch in der Königsklasse gibt es Grottenspiele. 60 Minuten lang passierte im Duell der Karnevalsvereine nämlich rein gar nichts. Dann plötzlich alles.
Ecke Mainz, Kopfball Aristide Bance - 1:0. Fünf Minuten später rutschte Youssef Mohamad vogelwild in Markus Feulner, Schiedsrichter Herbert Fandel entschied zu Recht auf Elfmeter - 2:0.
Der FC beschloss erst nach knapp 70 Minuten, auch mal an "seiner Champions League" teilzunehmen und bekam Schützenhilfe. Niko Bungert spielte am eigenen Fünfmeterraum Kreisel und bekam den Ball nicht weg, Mohamad staubte ab. Pekovic sorgte mit einem trockenen Schuss aus 22 Metern für geklärte Verhältnisse. Spielbericht
Energie Cottbus - Borussia Mönchengladbach 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Rangelow (42./FE), 2:0 Skela (73./FE), 3:0 Skela (89./FE).
Dass Cottbus sich bekanntlich mit dem Toreschießen schwer tut, dürfte auch bis Gladbach durchgesickert sein. Dass man Cottbus deswegen extra zum Toreschießen einlädt, stand bestimmt nicht auf der Agenda von Trainer Jos Luhukay.
Drei dilettantische Fouls von Tobias Levels, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Christofer Heimeroth brachten Dimitar Rangelow und Ervin Skela (2x) in die komfortable Situation, aus elf Metern ungehindert einnetzen zu dürfen. Kommentar von Oliver Neuville: "Das war Drittliganiveau." Spielbericht
Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock 1:2 n.V. (1:0, 1:1)
Tore: 1:0 Fenin (44.), 1:1 Kern (53.), 1:2 Kern (101.).
Bes. Vorkommnis: Hahnel (Rostock) hält Foulelfmeter von Caio (90.+1).
Ein umstrittener Elfmeter hätte die Eintracht vorzeitig ins Achtelfinale führen können - der ansonsten starke Caio scheiterte jedoch kläglich an Hansa-Schlussmann Jörg Hahnel. Zuvor hatte Rostock schon den Ausgleich geschenkt bekommen, als Keeper Oka Nikolov daneben griff und Enrico Kern den Ball so auf dem Silbertablett servierte.
In der Verlängerung schlug der Zweitligist dann eiskalt zu.
Eine traumhafte Direkt-Kombination über drei Stationen schloss Kern mit Hilfe der Unterkante der Latte zum Siegtreffer ab. Spielbericht
FC Schalke 04 - Hannover 96 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Westermann (55.), 2:0 Westermann (78.). Getty
Heiko Westermann - Spitzname "Liesel" - entwickelt sich immer mehr zum Goalgetter. Gegen ersatzgeschwächte Hannoveraner (14 Ausfälle), die gerade noch auf den Einsatz des Busfahrers verzichten konnten, erzielte der Allrounder bereits seine Pflichtspieltore fünf und sechs für Schalke in dieser Saison.
Im ersten Durchgang war Schalke wieder mal nur durch Standards gefährlich gewesen. Hannover, das mit den Youngstern Konstantin Rausch und Patrick Herrmann angetreten war, hielt über weite Strecken gut mit. Spielbericht
1860 München - MSV Duisburg 5:4 n.E. (0:0)
Elfmeterschießen: 0:1Tararache, 1:1 Berhalter, 1:2 Schlicke, 2:2 Gebhart, Makiadi schießt drüber, 3:2 Hoffmann, 3:3 Brzenska, 4:3 Ledgerwood, 4:4 Sahan, 5:4 Bierofka.
Was für ein elendiges Gewürge! Gut, dass sich viele Münchner sowieso entschieden hatten, lieber aufs Oktoberfest zu gehen - 63.530 von 69.000 Sitzen in der Allianz Arena blieben leer. Für Aufregung sorgte lediglich der Duisburger Dorge Kouemaha, der zweimal traf - allerdings aus Abseitspositionen.
Weil bis zum finalen Elfmeterschießen keine Tore fielen, strapazierten Löwen und Zebras den Rasen ganze zweieinhalb Stunden lang und erwiesen damit dem FC Bayern und dem 1. FC Nürnberg, die 24 Stunden später ebenfalls dort spielen müssen, einen Bärendienst. Was es sonst noch zu berichten gab? Duisburg spielte diesmal Gott sei Dank nicht in lilablassblau wie vor acht Tagen im Zweitliga-Duell.
Am entscheidende Elfmeter von Daniel Bierofka war MSV-Keeper Marcel Herzog dran, der Ball kullerte in Zeitlupe über die Linie. Spielbericht
FC Augsburg - Bayer Leverkusen 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Kießling (36.), 0:2 Vidal (79.)
Leverkusen reichte eine mittelmäßige Leistung zum Sieg über einen engagierten aber zahnlosen Zweitligisten. Das erste Tor erzielte Stefan Kießling, der FCA-Keeper Vasili Khomutouski aus gut 30 Metern überraschte.
In der ersten Halbzeit hätte Bayer noch ein paar Tore mehr erzielen können, im zweiten Durchgang war die Partie ausgeglichener - bis Arturo Vidal nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus die Entscheidung herbeiführte. Schiedsrichter Lutz Wagner reichte das offenbar - er pfiff bereits nach 89:47 Minuten ab. Spielbericht
Die Spiele der zweiten Runde im Überblick