Dreifach-Sensation im Pokal-Achtelfinale: Im "Klassenkampf" setzen sich die Zweitligisten Aachen, Cottbus und Duisburg gegen die Bundesligisten Frankfurt, Wolfsburg und Köln durch. Für Wölfe-Coach McClaren sind die Tage wohl gezählt. Bei der folgenden Viertelfinal-Auslosung wurde unter anderem die Partie Aachen gegen Bayern gezogen. Cottbus tritt gegen Hoffenheim an, Duisburg spielt entweder gegen Koblenz oder Kaiserslautern.
Alemannia Aachen - Eintracht Frankfurt 5:3 n.E. (0:0, 1:1)
Tore: 1:0 Höger (93.), 1:1 Fenin (99.)
Das Spiel: Turbulente erste Halbzeit: Frankfurts Pirmin Schwegler sieht bereits nach 14 Minuten wegen einer Notbremse Rot, Aachens Marco Höger scheitert mit dem folgenden Elfmeter jedoch an Eintracht-Keeper Ralf Fährmann. Die beste Chance hatte daraufhin Frankfurts Theofanis Gekas, dessen Schuss ging aber nur an den Pfosten (32.). Die zweite Halbzeit verlief ereignislos, erst in der Verlängerung kam wieder Fahrt auf. Erst brachte ausgerechnet Höger die Gastgeber in Front, doch Martin Fenin konterte prompt. Im folgenden Elfmeterschießen hatte Aachen die besseren Nerven, für Frankfurt unterlief Alexander Meier der am Ende entscheidende Fehlversuch.
Star des Spiels: Marco Höger. Wechselbad der Gefühle für den 21-jährigen Youngster. Verschoss zunächst einen Elfmeter, machte seinen Fehler jedoch mit dem 1:0 wett. Auch sonst einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz.
Aachen - Frankfurt: Hier geht's zum ausführlichen Spielbericht
VfL Wolfsburg - Energie Cottbus 1:3 (0:3)
Tore: 0:1 Petersen (1.), 0:2 Shao (40.), 0:3 Petersen (43.), 1:3 Dzeko (56.)
Das Spiel: Riesenblamage für die Wölfe, die völlig verdient gegen Cottbus verlieren. In der ersten Halbzeit leisteten die Hausherren einen Offenbarungseid nach dem anderen in der Defensive, besonders Simon Kjaer sah in vielen Situationen unglücklich aus.
Symptomatisch das 1:0 durch Nils Petersen in der Anfangsminute: Bei der Ecke von Daniel Ziebig hat niemand den Goalgetter der Cottbusser auf dem Zettel, der in aller Seelenruhe einköpfen konnte. Auch beim 3:0 durch Petersen gab sich die VfL-Defensive der Lächerlichkeit preis.
Nach der Halbzeitpause kam Wolfsburg mit mächtig Dampf aus der Kabine und erzielte folgerichtig den Anschlusstreffer durch Edin Dzeko. Im Anschluss ließen die Wölfe jedoch zahlreiche Hochkaräter liegen. Ab der 70. Minute konnte sich Energie dann aus der Defensive befreien und hatte gute Chancen, das 4:1 zu erzielen. Fehlendes Glück und Diego Benaglio ließen aber kein weiteres Tor zu.
Mit dem Ausscheiden sind die Tage von Wölfe-Coach Steve McClaren wohl gezählt. Der Trainer sorgte gegen Cottbus für große Verwunderung, als er in der 84. Minute beim Stand von 1:3 den gut aufgelegten offensiven Mittelfeldspieler Thomas Kahlenberg herausnahm und dafür den Innenverteidiger Arne Friedrich einwechselte, der diese Saison noch gar nicht zum Einsatz gekommen war.
Nach dem Schlusspfiff schloss VfL-Manager Dieter Hoeneß eine Entlassung von McClaren nicht aus: "Ich muss das erst mal sacken lassen. Man kann nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen. Ich werde unruhig schlafen."
Aufregung gab es auch um Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz, der nach Schlusspfiff seinen Frust über das Verhalten der Energie-Fans rausließ und offen mit einem Rücktritt drohte.
Star des Spiels: Nils Petersen. Der Energie-Stürmer schoss zwei Tore und bereitete zudem das 2:0 durch Jiayi Shao vor. In der zweiten Halbzeit war er an jedem Konter beteiligt, ihm fehlte jedoch das Glück im Abschluss
Wolfsburg - Cottbus: Hier geht's zum ausführlichen Spielbericht
1. FC Köln - MSV Duisburg 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Maierhofer (3.), 0:2 Koch (76.), 1:2 Terodde (84.)
Das Spiel: Der Bundesligist empfing den Zweitligisten - doch am Ende war nicht mal ansatzweise ein Klassenunterschied zu erkennen. Im Gegenteil: Der MSV war spielerisch wie auch kämpferisch die überlegene Mannschaft und dominierte von den letzten zehn Minuten abgesehen die Partie nach Belieben. Mit etwas mehr Konsequenz bei den zahlreichen Kontern hätte Duisburg schon früher alles klar machen können. Doch nach Teroddes Anschlusstreffer kam in den letzten Minuten unnötig Hektik auf. Dem FC gelang es jedoch nicht, sich in der Schlussphase zwingende Chancen herauszuarbeiten.
Star des Spiels: Stefan Maierhofer. Ständiger Unruheherd, gegen seine Kopfballstärke fand die FC-Abwehr kein Rezept. Erzielte die 1:0-Führung entsprechend mit dem Kopf.
Köln - Duisburg: Hier geht's zum ausführlichen Spielbericht
Blog User-Analyse: "Das kann Schaefer besser!"
VfB Stuttgart - FC Bayern München 3:6 (2:2)
Tore: 0:1 Ottl (6.), 0:2 Gomez (8.), 1:2 Pogrebnjak (32.), 2:2 Pogrebnjak (45.), 2:3 Klose (52.), 3:3 Delpierre (77.), 3:4 Müller (81.), 3:5 Klose (86.), 3:6 Ribery (90.)
Das Spiel: Bei solch einem Spiel gehen einem die Superlative aus. Nachdem bei der letzten Hinrunden-Partie zwischen beiden Teams bereits acht Tore fielen, ging es diesmal sogar noch wilder zu. Neun Tore, zwei Gelb-Rote-Karten sowie ein vergebener Elfmeter für Stuttgart - und ein Bayern-Kapitän Mark van Bommel, der nach seiner Auswechslung in der 54. Minute wild diskutierend vom Platz schritt. Dabei hatte der Spielverlauf alleine schon genug zu bieten. Die Bayern gehen mit 2:0 in Front, Stuttgart kommt zurück, die Bayern gehen wieder in Führung, Stuttgart gleicht in Unterzahl wieder aus, dann besiegeln drei Bayern-Tore in den letzten neun Minuten das Weiterkommen der Münchner.
Star des Spiels: Pawel Pogrebnjak beschäftigte die Bayern-Innenverteidigung permanent, war vor dem Tor zudem abgezockt. Selbst ausweglosen Bällen rackerte Pogrebnjak hinterher und stand so stellvertretend für eine beherzte VfB-Vorstellung.