Frankfurt ist damit der erste Pokalsieger seit 22 Jahren, der in der folgenden Saison bereits in der ersten Runde ausscheidet. Der 1. FC Kaiserslautern war 1996 als letzter Cup-Verteidiger in der ersten Partie gescheitert.
Wie schon bei der 0:5-Klatsche im Supercup gegen den FCB überzeugten die Frankfurter auch an der Donau überhaupt nicht. Die Treffer für den ehemaligen Bundesligisten erzielten Steffen Kienle (48.) und Vitalij Lux (75.). Goncalo Pacienca (90.) verkürzte nur noch.
In ihrem ersten Pokalspiel seit 17 Jahren hatten die Gastgeber, die nach einem Lizenzentzug und drei Insolvenzen mittlerweile SSV Ulm 1846 Fußball heißen, bereits nach 38 Sekunden die Chance zur Führung: Frankfurts neuer Torhüter Frederik Rönnow, beim 0:5 im Endspiel um den Supercup gegen Bayern München nicht der Souveränste, lenkte den Schuss von Lennart Stoll gerade noch an die Latte. Vor allem bei Standards waren die schon sehr homogen wirkenden Ulmer gefährlich.
Eintracht: Nur noch sieben Pokal-Helden in der Startelf
Die Frankfurter hatten zunächst Mühe, sich zu finden, gute Ansätze machten sie sich oft durch ungenaue Pässe oder Nachlässigkeiten zunichte. Von den 14 Spielern, die an der Pokalsensation am 19. Mai in Berlin mitgewirkt hatten, standen auch nur noch sieben in der Anfangsformation. Es fehlten die abgewanderten Kevin-Prince Boatang, Omar Mascarell, Marius Wolf und Torhüter Lukas Hradecky sowie der angeschlagene Pokalheld Ante Rebic.
Mijat Gacinovic, Schütze des 3:1 im Finale, hatte zunächst die beste Chance der Eintracht (15.). Der Titelverteidiger hatte da schon mehr vom Spiel und nach anfänglichen Schwierigkeiten auch einige gute Gelegenheiten, in Führung zu gehen. Ulms Torhüter Christian Ortag allerdings entschärfte auch einen von Jetro Williams (26.), Luka Jovic traf den Pfosten (37.) und bekam einen Treffer wegen Abseits aberkannt (40.) - ebenso wie Sebastien Haller den vermeintlichen Ausgleich (60.).
Bezeichnenderweise ging Ulm, nach fünf Spielen in der Regionalliga Südwest Tabellenzweiter, nach einem Freistoß in Führung: Kienle nutzte die Verwirrung der Frankfurter, nachdem Adrian Morina zunächst an den Pfosten geköpft hatte. Den Pfosten traf später auch der Frankfurter Juan De Guzman (65.), dann konterten die Ulmer den Favoriten aus: Lux war nach einem Befreiungsschlag von Luigi Campagna mit Ball schneller als Hernandez Salcedo ohne und behielt vor Rönnow die Nerven.
Die Rekordsieger im DFB-Pokal
Platz | Team | Titel |
1 | FC Bayern München | 18 |
2 | Werder Bremen | 6 |
3 | Eintracht Frankfurt | 5 |
3 | Schalke 04 | 5 |
5 | Borussia Dortmund | 4 |
5 | 1. FC Nürnberg | 4 |
5 | 1. FC Köln | 4 |