Beide Teams legten von Beginn an einen klaren Fokus auf die Defensivarbeit. Darunter litt der Spielfluss und der Unterhaltungswert der Partie.
Sowohl Schalke als auch die Eintracht stand in einem System mit Dreier- bzw. Fünferkette stabil. Statt in Offensivaktionen rieben sich die Gegner in zahlreichen Zweikämpfen auf. Torraumszenen waren Mangelware. Das einzige Highlight in der ersten Halbzeit war eine Doppelchance für Schalke. Zunächst hüpfte ein abgefälschter Caligiuri-Schuss knapp neben das Tor. Nach der folgenden Ecke hielt Hradecky einen Burgstaller-Kopfball stark.
Erst im Laufe der zweiten Halbzeit nahm die Partie an Fahrt auf. Vor allem die Hausherren drückten auf das Führungstor, scheiterten jedoch immer wieder am starken Hradecky. Der Eintracht boten sich mit fortlaufender Spieldauer größere Räume zum Kontern, doch die Kovac-Elf nutzte diese nicht konsequent aus und kam kaum zu gefährlichen Abschlüssen.
In einer Phase, in der das Spiel in Richtung der Schalker kippte, ging die Eintracht nach einer Ecke durch ein unfreiwilliges, aber spektakuläres Hackentor von Jovic in Führung. Kovac brachte Gelson Fernandes für den platten Mascarell, um das Ergebnis abzusichern. 33 Sekunden nach seiner Einwechslung beging er jedoch ein überhartes Foul und flog mit Rot vom Platz.
In den ausstehenden Spielminuten drückte Schalke in Überzahl auf den Ausgleich, agierte dabei jedoch überhastet und erspielte sich lange keine vernünftige Torchance - bis Di Santo in der Nachspielzeit nach einem Standard zum vermeintlichen Ausgleich traf, der jedoch aufgrund eines Handspiels nicht zählte. Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, da kein klares Handspiel des Argentiniers vorlag.
Die Daten des Spiels FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt
Tor: 0:1 Jovic (75.)
Rote Karte: Gelson Fernandes (81./hartes Foulspiel)
- Nur fünf Torschüsse vor der Pause, bei keinem Pokalspiel dieser Saison waren es in der erste Hälfte weniger. Nur beim Erstrundenspiel zwischen Schweinfurt und Sandhausen waren es auch fünf.
- Luka Jovic erzielte drei der letzten vier Frankfurter Pflichtspieltore. Im DFB-Pokal war es sein erstes Tor im fünften Spiel.
- Die Eintracht traf im neunten Pokalspiel in Serie. Keinen Treffer erzielten die Hessen zuletzt in der 2. Runde der Vorsaison gegen den damaligen Bundesligisten Ingolstadt (0:0 nach 120 Minuten, 4:1 i.E.). Eine so lange Torserie im Pokal gab es für die Hessen zuletzt zwischen August 1998 und September 2002 (neun Spiele).
- Frankfurt hat keines der letzten fünf Pflichtspiele gegen Schalke verloren (drei Siege, zwei Remis). Am letzten Spieltag dieser Bundesliga-Saison treffen beide Teams in Gelsenkirchen noch einmal aufeinander.
- Insgesamt ist es die achte Finalteilnahme der Eintracht. Die letzten beiden Endspiele 2006 gegen die Bayern und letzte Saison gegen Dortmund gingen aber verloren.
Der Star des Spiels: Lukas Hradecky (Eintracht Frankfurt)
Sicherer Rückhalt und Garant für den Finaleinzug. Hielt die Eintracht mit mehreren überragenden Paraden gegen Burgstaller und Konoplyanka im Spiel, war sicher bei langen Bällen und strahlte zu jeder Zeit Ruhe aus.
Der Flop des Spiels: Marko Pjaca (FC Schalke 04)
Traf Boateng gegen Ende der ersten Halbzeit unglücklich, woraufhin dieser angeschlagen ausgewechselt werden musste. Setzte keine spielerischen Akzente und war an keinem Torschuss direkt beteiligt. Musste folgerichtig Anfang der zweiten Halbzeit runter.
Der Schiedsrichter: Robert Hartmann
Fand keine klare Linie. Pfiff anfangs sehr kleinlich, blieb aber nicht dabei und ließ später viel laufen. Bekam die Partie nie so richtig in den Griff. Die Rote Karte für Gelson Fernandes war hart, aber aufgrund des harten Einsteigens vertretbar. In der Nachspielzeit leistete er sich einen bösen Fehler, als er Di Santos Ausgleichstreffer wegen eines vermeintlichen Handspiels zurückpfiff. Diese Situation zurückzupfeifen, war mehr als fragwürdig.
Reaktionen zu Schalke 04 - Eintracht Frankfurt
Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir haben das aus unserer Sicht taktisch richtig gut gemacht und Frankfurt in der ersten Hälfte nur einen Torschuss gewährt. Dennoch: Gratulation an Frankfurt für das Erreichen des Endspiels."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Taktisch haben wir das fantastisch gemacht. Schalke hatte ein, zwei Torchancen, aber unter dem Strich wollte es meine Mannschaft mehr. Der Traum, nach Berlin zu fahren, ist Realität geworden. Jeder Spieler hat alles gegeben, und jetzt sind wir im Finale."