Werder Bremen - BVB 3:2: Werder nutzt Dortmunder Schwächen eiskalt aus

Von Max Schrader
Der BVB hat im DFB-Pokal gegen Werder Bremen den Kürzeren gezogen.
© getty

Werder Bremen ist durch ein 3:2 (2:0) über Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Achtelfinale ins Viertelfinale eingezogen. Dabei ebnete eine über weite Strecken schwache BVB-Mannschaft dem SV den Weg.

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"Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Besonders die erste Halbzeit war überhaupt nicht gut, da haben wir fast alle Zweikämpfe verloren und uns nicht gut bewegt. Nach der Pause lief es dann schon besser, aber wir haben unsere vorhandenen Torchancen leider nicht nutzen können", sagte BVB-Coach Favre nach dem Abpfiff. Werder-Trainer Kohfeldt sprach von einem "nicht unverdienten Sieg".

Der BVB war trotz zahlreicher Wechsel im 3-4-3 von Anfang an dominant, ohne gefährlich zu werden. Mit der Zeit gelang es dem Team von Trainer Kohfeldt, die vielen Fehlpässe der Borussia abzufangen und immer mehr Konter zu fahren. Dafür wurde Werder nach einer Viertelstunde durch den Treffer von Selke belohnt.

Dortmund danach wieder mit viel Ballbesitz, diesmal spielten sie sich auch an den Sechzehner vor. Doch wieder war es der entscheidende Pass, der nicht sein Ziel fand. Gleichzeitig hatten die Borussen große Probleme, die Bremer Gegenstöße zu kontrollieren. Dank Bittencourts Sonntagsschuss erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Kurz vor der Pause vergab Selke die große Chance auf das 3:0.

Durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Selke gelang es Werder kaum noch, sich zu befreien. Dortmund verlagerte besser und spielte sich Torchancen heraus. Nach gut einer Stunde traf der eingewechselte Haaland zum Anschlusstreffer, kurz darauf erhöhte aber Rashica auf 3:1.

Wie schon im ganzen Spiel kombinierte sich der BVB oft bis an den Strafraum vor. Am Bremer Block kamen die Schwarz-Gelben aber nur selten vorbei. So musste es ein sehenswerter Schuss von Youngster Reyna sein, der Torwart Pavlenka überwindete. Am Ende brachte Werder den Sieg glücklich über die Zeit, der BVB kam noch zu ein paar guten, späten Chancen.

Werder Bremen - BVB: Die Aufstellungen

Werder Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Vogt, Moisander - Bittencourt, M. Eggestein, Klaassen, Friedl - Osaka (89. Bartels), Selke (49. Sargent), Rashica (94. Toprak)

Borussia Dortmund: Hitz - Akanji, Hummels, Zagadou (66. Reyna) - Hakimi, Brandt, Witsel, Schulz - Sancho, Reus (89. Can), Hazard (46. Haaland)

Die Daten des Spiels Werder Bremen - BVB

Tore: 1:0 Selke (16.), 2:0 Bittencourt (30.), 2:1 Haaland (67.), 3:1 Rashica (70.), 3:2 Reyna (78.)

  • Neuer Pokal-Rekord: Dortmunds Reyna ist im Alter von 17 Jahren und 82 Tagen der jüngste Torschütze der Geschichte. Er löst damit Julian Draxler ab (17 Jahre, 127 im Jahr 2011).
  • Neuer Vereinsrekord: Bremens Rashica traf im 6. Pokal-Einsatz in Folge - das gelang vor ihm keinem Bremer.
  • BVB-Stürmer Haaland ist der erste Spieler eines Bundesligisten, der 8 Tore in seinen ersten 4 Pflichtspielen erzielt.
  • Bremen verlor nur eins der letzten sieben Pflichtspiele gegen Dortmund (1:2 beim BVB im Dezember 2018).
  • Wenn der BVB verliert, dann auswärts: Alle 6 Pflichtspielniederlagen in dieser Saison musste der BVB in der Fremde hinnehmen.

Der Star des Spiels: Milot Rashica (Werder Bremen)

Rashica brachte die BVB-Defensive fast mit jedem Ballkontakt ins Straucheln. Neben seiner Spielfreude extrem lauf- und zweikampfstark. Belohnte sich in der 70. Minute mit seinem Treffer.

Der Flop des Spiels: Thorgan Hazard (BVB)

Hazard war zwar bemüht und bestritt in der ersten Halbzeit die meisten Zweikämpfe der Borussen (8), gewann aber nur einen einzigen. Leistete sich zudem viele Ballverluste, die Bremer Angriffe einleiteten. Folgerichtig seine Auswechslung zur Halbzeit.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann

Winkmann wurde lange nicht vor große Aufgaben gestellt, hätte Akanji allerdings in der 20. Minute verwarnen müssen. Behielt bei der Rangelei wenige Minuten vor Schluss die Ruhe und entschied korrekterweise nicht auf Elfmeter, sondern verteilte Gelbe Karten an Moisander (unsportliches Verhalten gegen Reyna) und Reyna (Schauspielerei). BVB-Routinier Hummels war bei dieser Szene jedoch anderer Meinung.

Werder Bremen - BVB: Die Reaktionen

Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wir haben eine Mannschaft, die gerade sicherlich nicht vor Selbstvertrauen strotzt, nicht vor genügend Probleme gestellt und sie damit ins Spiel geholt. Wir haben es ihnen leicht gemacht, aggressiv zu verteidigen und ihr Publikum mitzunehmen."

Julian Brandt (Borussia Dortmund): "Es ist schwer im Weserstadion nach einem Rückstand. Die Fans haben ihre Mannschaft mitgenommen. Das 1:3 war für uns sehr bitter. Man kann von uns nicht erwarten, dass wir in jedem Spiel fünf Tore schießen. Es hat aber auch die Gier gefehlt, die Tore zu schießen. Es ist ein bitterer Abend für uns. Bremen hat es sehr gut gemacht, kompakt gespielt."

Leonardo Bittencourt (Werder Bremen): "Ich wollte den Dortmundern heute ein bisschen auf den Sack gehen, damit sie den Spaß am Fußball verlieren."

Davie Selke (Werder Bremen): "Wegen solcher Abende bin ich froh, dass ich wieder hier in Bremen bin. Wir sind überglücklich, das war ein Pokalfight."

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