"Da kann man durchaus auch sagen, dass der Brandt on fire war", sagte ARD-Experte Thomas Broich nach der Partie. Brandt sorgte mit seinem Doppelpack fast im Alleingang für den Dortmunder Einzug ins Achtelfinale.
Genau 179 brauchte der BVB-Neuzugang seine beiden Treffer. "Irgendwann muss der Knoten ja platzen - und das hat heute geklappt", sagte Brandt. Trotz des glücklichen Endes hat der BVB jedoch weiterhin "einige Details zu verbessern", meint Trainer Favre. Als nächsten Gegner empfängt Dortmund den VfL Wolfsburg in der Bundesliga.
BVB - Borussia Mönchengladbach: Die Analyse
Favre musste kurzfristig auf Hummels (Magen-Darm-Infekt) und Reus (muskuläre Probleme) verzichten. So kamen Zagadou und Bruun Larsen zu ihren ersten Startelf-Einsätzen. Auch Akanji rotierte zurück ins Abwehrzentrum, Weigl rückte für Delaney (Bank) ins Mittelfeld.
Gladbach überraschte mit einer Dreierkette, so spielten die Fohlen bereits in der Schlussphase des Bundesliga-Duells mit Dortmund. Zakaria mimte den Abwehrchef im Zentrum, Benes agierte im Mittelfeld mehr aus der Tiefe heraus.
Rund 30 Minuten lang passierte nichts. Beide Mannschaften agierten zu unpräzise, reihten Fehlpass an Fehlpass und leisteten sich einfache Ballverluste. In der 29. Minute traf Hazard per Fernschuss die Latte, auf der anderen Seite rettet Hitz zunächst nach eigenem Ballverlust gegen Neuhaus (30.) und später gegen Thuram aus kurzer Distanz (38.). Das Spiel war nun schneller, an der schwachen Qualität veränderte sich nichts.
Gladbach ging nach 71 Minuten durch Thuram in Führung. Der Franzose schlich Zagadou davon und verwandelte die Flanke von Wendt zum 1:0. Daraufhin erwachte der BVB, vor allem Brandt drehte auf. Zunächst legte er mustergültig für Sancho auf, der jedoch an Sommer scheiterte (77.). Noch in derselben Szene glich Brandt per abgefälschtem Distanzschuss aus. Drei Minuten später köpfte er nach Hereingabe von Hazard freistehend zum 2:1 ein.
Der BVB zeigte nach erneut schwacher Leistung Moral und zog letztlich etwas glücklich zum neunten Mal in Folge ins Pokal-Achtelfinale ein.
Die Daten des Spiels BVB - Borussia Mönchengladbach
Tore: 0:1 Thuram (71.), 1:1 Brandt (77.), 2:1 Brandt (80.)
Rote Karte: Rose (90.+1/Trainer Gladbach)
- Dortmund blieb auch im siebten Pokal-Heimspiel in Folge ohne Weiße Weste - das ist eingestellter Vereins-Negativrekord in diesem Wettbewerb.
- Kein anderer Gladbacher schoss in dieser Pflichtspielsaison so viele Tore wie Thuram (6).
- Brandt ist der erste Doppelpacker für Dortmund im DFB-Pokal seit Pierre-Emerick Aubameyang im August 2017 beim 4:0 gegen Rielasingen-Arlen.
- Gegen kein anderes Team war Brandt in seiner Profi-Karriere an mehr Toren beteiligt als gegen Gladbach (4 Tore, 2 Assists)
- Dortmund gewinnt das 10. Pflichtspiel in Folge gegen Gladbach - die letzte Niederlage gab es für den BVB im April 2015 (1:3).
Der Star des Spiels: Julian Brandt (Borussia Dortmund)
Agierte hinter der Spitze, ließ sich immer wieder auf die Außen fallen, blieb aber lange Zeit blass. In der zweiten Halbzeit, vor allem nach der Gladbacher Führung aber stark verbessert. In der Schlussphase mit guten Dribblings, Hereingaben und vor allem mit zwei Toren.
Der Flop des Spiels: Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach)
Abgemeldet. Hatte mit 28 Ballaktionen die wenigsten aller Gladbacher Feldspieler, die 90 Minuten lang mit von der Partie waren. Braucht nach seiner langen Verletzung noch Zeit, um in Form zu kommen.
Der Schiedsrichter: Benjamin Cortus
Unaufgeregter und starker Auftritt. Behielt in einer hektischen Partie die Ruhe und fand ein gutes Strafmaß, auch in der wilden Schlussphase, in der er eine Rudelbildung beruhigte und Rose die Rote Karte zeigte. Nur in der 4. Minute beim Pass von Sancho auf Bruun Larsen entschied das Gespann fälschlicherweise auf Abseits. Der Däne verzog beim Abschluss aber ohnehin. Der Videobeweis steht im DFB-Pokal erst ab dem Viertelfinale zum Einsatz.