VfL Bochum - FC Bayern München 1:2: Gnabry und Müller retten harmlosen FCB

Stefan Zieglmayer
30. Oktober 201900:01
Thomas Müller schoß die schwachen Bayern eine Runde weiter.imago images
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Der FC Bayern München ist in der 2. Runde knapp an einer bösen Überraschung vorbeigeschrammt. Gegen den Zweitligisten VfL Bochum lag der Titelverteidiger lange zurück. Die Mannschaft von Niko Kovac gewann das Spiel aber dank starker Schlussphase mit 2:1 (0:1).

Am Ende reichten schwachen Bayern sieben starke Minuten. "Mit dem großen Ganzen kann man nicht so zufrieden sein. Es bringt nichts, zu sprechen und zu sprechen", sagte Siegtorschütze Müller bei Sky, dem bei seinem Last-Minute-Treffer "eine Last von den Schultern" fiel.

Wie der Sieg zustande gekommen ist, sei "am Schluss egal", sagte Gnabry: "Das Spiel lief nicht gut, wir hatten brutal viele Missverständnisse." Dass es am Ende trotzdem zum Einzug ins Achtelfinale reichte, "setzt Glücksgefühle frei", sagte Müller.

VfL Bochum - FC Bayern: Die Analyse

Kovac gönnte Lewandowski eine Pause, insgesamt veränderte er seine Startelf auf drei Positionen. Goretzka, Gnabry und Tolisso ersetzten Coutinho, Müller und eben Torgarant Lewandowski.

Der VfL agierte mutig, hatte bisweilen immerhin 40 Prozent Ballbesitz und nutzte die zahlreichen Fehler des Titelverteidigers aus. Bereits Zoller hätte den VfL in der 1. Minute in Führung bringen können, verzog aber. Die Bochumer Führung resultierte aus einer Fehlerkette der Münchner, deren Krönung das Eigentor von Davies (36.) war.

Und der haushohe Favorit? Die Bayern kamen mit den aggressiven Hausherren nicht zurecht, leisteten sich teils erschreckende Ballverluste und Abspielfehler. Eine Einzelaktion von Coman (15.) war im ersten Durchgang die einzig nennenswerte Chance des FCB.

Entsprechend reagierte Kovac in der Pause: Lewandowski ersetzte den blassen Perisic. Später kamen auch Coutinho und Müller in die Partie. Die Münchner wurden zielstrebiger und erhöhten den Druck. Bochum hielt dem lange Stand, bis Gnabry für den Ausgleich sorgte (83.). Unmittelbar nach dem Platzverweis für den starken Bella-Kotchap traf Müller zum schmeichelhaften Sieg.

Die Daten des Spiels VfL Bochum - FC Bayern

Tore: 1:0 Davies (36./ET), 1:1 Gnabry (83.), 1:2 Müller (89.)

Rote Karte: Bella-Kotchap (88./Bochum)

  • Lang lang ist's her: Das erste Eigentor der Bayern im DFB-Pokal seit Schwarzenbeck im April 1972 in Köln (1:5 im Viertelfinal-Rückspiel).
  • Damit bleiben die Bayern im siebten Pflichtspiel in Folge nicht ohne Gegentor - die längste Serie seit der Hinrunde 2016/17 unter Carlo Ancelotti (8 Partien).
  • Thomas Müller erzielte sein 31. DFB-Pokaltor und zieht dadurch mit Karl Allgöwer auf Rang 10 der ewigen Torjägerliste im DFB-Pokal gleich.
  • Die Bayern feiern den 18. Pokalsieg in Folge gegen einen Zweitligisten - das letzte Aus kam im Viertelfinale 2004 beim 1:2 in Aachen.
  • Rekordpokalsieger Bayern zieht zum 19. Mal in Folge ins Achtelfinale ein - zuletzt gelang das 2000/01 nicht (Zweitrunden-Aus in Magdeburg).

Der Star des Spiels: Kingsley Coman (FC Bayern München)

War der auffälligste aller Offensivspieler der Bayern. Leitete das 1:1 durch seinen Pass auf Kimmich ein, bereitete das 2:1 vor. War an sechs Torschüssen der Münchner direkt beteiligt. Der Franzose gewann beinahe 60 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Ivan Perisic (FC Bayern München)

Blieb auf seiner rechten Außenbahn komplett blass. Bei seinen 28 Ballaktionen verlor der Kroate zehn Mal den Ball. Er brachte lediglich 70 Prozent seiner Pässe an den Mann. Nach 45 Minuten machte er Platz für Lewandowski.

Der Schiedsrichter: Robert Schröder

Leitete die Partie unaufgeregt und leistete sich keine großen Fehler. Hätte auf Elfmeter für den FC Bayern entscheiden können, als Bella-Kotchap Lewandowskis Hand bei einer Ecke festhielt. Die Entscheidung, das Spiel laufen zu lassen, war jedoch vertretbar, Lewandowski machte viel aus wenig Kontakt. Die Rote Karte für Bella Kotschap war absolut richtig. Der 17-Jährige schlug ein Luftloch und wusste sich nur noch mit einem Handspiel als letzter Mann zu helfen.