EM

Macht euch bereit für Danish Dynamite

Von Haruka Gruber
Christian Eriksen ist der große Hoffnungsträger von Dänemark
© Getty
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8. Griechenland

Die letzten drei Ergebnisse: 1:3 Rumänien (H), 1:1 Russland (H), 2:1 Georgien (H)

Otto Rehhagels Erben: Es klingt abgedroschen, aber Parallelen zu den Europameistern von 2004 sind zu offensichtlich.

Der Pragmatismus, die Defensivstärke (mit Schalkes Papadopoulos und Bremens Sokratis), der Kern bestehend aus Karagounis (34), Katsouranis (32), Charisteas (31). Letzterer bildet mit Liberopoulos (36), Gekas (31), Salpingidis (30) sowie den "Jünglingen" Samaras (26) und Mitroglou (23) wohl den ältesten Sturm der EM.

Aber: Die Griechen spielen wieder so eklig und ergebnisorientiert wie zu besten Rehhagel-Zeiten und blieben 17 Spiele unbesiegt, bis die Serie gegen Rumänien in einem Freundschaftsspiel vor 800 Zuschauen endete (1:3). Die größte Sorge: Wie schnell erreicht der 21-jährige Spielmacher Ninis (Kreuzbandriss im September) wieder seine Bestform?

7. England

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 Schweden (H), 1:0 Spanien (H), 2:2 Montenegro (A)

Dem sturen Capello wurde es nicht unbedingt zugetraut, dennoch folgte er nach dem Aus im WM-Achtelfinale dem Rat der englischen Öffentlichkeit und verjüngte die Three Lions. Lampard (33), Ferdinand (33), Gerrard (31), Terry (30) und Cole (30) sind weiter die Anführer, doch das Team wird mittlerweile von der mittleren (Young, Agbonlahor, Cahill, Johnson, Milner) und der jungen Kohorte (Walcott, Jones, Smalling, Wilshere) dominiert - und das nicht mit durchschlagendem, aber bemerkenswertem Erfolg.

Bedeutungsvoll neben der souveränen EM-Qualifikation war vor allem das 1:0 gegen Spanien, weil es den Glauben nährte, dass Rooneys EM-Vorrundensperre vielleicht aufzuwiegen ist.

6. Frankreich

Die letzten drei Ergebnisse: 0:0 Belgien (H), 1:0 USA (H), 1:1 Bosnien-Herzegowina (H)

Das wohl größte Rätsel im Weltfußball: Wie gut ist Frankreich? 17 Spiele ohne Niederlage, Siege gegen England und Brasilien, der Einbau neuer Spieler (u.a. M'Vila, Rami, Cabaye, Martin) und die direkte EM-Qualifikation sprechen für die gute Arbeit des seit der WM in der Verantwortung stehenden Blanc - gäbe es nur nicht die spielerische Einöde.

Für Phasen vermag das Team zu glänzen, sonst aber regiert trotz Ribery, Benzema und Nasri der Zufall. In den letzten 28 Partien erzielte Frankreich nur zweimal mehr als zwei Tore.

Frankreich-Mission: Knysna vergessen machen

5. Dänemark

Die letzten drei Ergebnisse: 2:1 Finnland (H), 2:0 Schweden (H), 2:1 Portugal (H)

Es ist ein Zeugnis des Selbstwertgefühls: Nach 5 Siegen in Folge ließ Nationaltrainer Olsen wissen, dass Dänemark außer die Top-3-Nationen jeden besiegen könnte - und dass seine Teenie-Sensation Eriksen mindestens gleich gut sei wie Deutschlands Götze.

Was auffällt: Der Rücktritt alter Helden (Jörgensen, Dahl-Tomasson, Grönkjaer) machte Platz für Gesichter, die lange nur in Dänemark bekannt waren: Krohn-Dehli (28 Jahre), Zimling (26), der Neu-Stuttgarter Kvist (26). Neben Eriksen zu beachten: Boilesen (19) und Bjelland (23). Nach zwei verfehlten Qualifikationen (WM 2006, EM 2008) und einem Vorrunden-Aus (WM 2010) ist Danish Dynamite der Überraschungstipp schlechthin.

Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13

Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9

Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5

Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1