16. Kroatien
Die letzten drei Ergebnisse: 0:0 Türkei (H), 3:0 Türkei (A), 2:0 Lettland (H)
Das 3:0 im Playoff-Hinspiel bei den Türken birgt eine Gefahr: Dass es die Sinne vernebelt. Denn so deutlich das Ergebnis ausfiel - es war mehr dem desolaten Zustand der Türkei als der Stärke der Kroaten zuzuschreiben.
Bezeichnend: Modric, Mandzukic, Srna, Lovren und mit Abstrichen Kranjcar sind die Ausnahmen, ansonsten sitzen etliche Nationalspieler bei ihren Klubs auf der Bank (Olic, Pranjic, Rakitic, Corluka, Eduardo, Perisic) oder werden mit Zagreb in der Champions League gedemütigt (Simunic, Srna, Badelj). Statistik mit Aussagekraft: Seit der EM 2008 gewann Kroatien nur einmal gegen ein für die EM 2012 qualifiziertes Team (Februar 2011: 4:2 gegen Tschechien).
15. Tschechien
Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 Montenegro (A), 2:0 Montenegro (H), 4:1 Litauen (A)
Um vom heißesten Teams Europas zu sprechen, wäre sehr verfrüht. Zumindest bauten sich die Tschechen in den letzten Wochen wieder etwas Renommee auf. Die goldene Nedved-Generation ist zwei Klassen besser, doch nach dem ungefährdeten Playoff-Weiterkommen gegen Montenegro nimmt man wieder Notiz.
Rosicky entspricht seiner Rolle als Anführer und geht mit Baros und Torwart Cech voran, zudem tat sich Plzens Jiracek hervor. Ein Überstehen der Vorrunde würde angesichts fehlender Kadertiefe dennoch einer Sensation gleichkommen.
Das letzte große Halali: Routiniers vor der letzten EM
14. Polen
Die letzten drei Ergebnisse: 2:1 Ungarn (H), 0:2 Italien (H), 2:0 Weißrussland (H)
Wer die Probleme der Polen verstehen will, muss nur die Kaderstruktur analysieren. Das Team besteht aus drei großen Gruppen: Den Spielern aus Polen - die polnischen Klubs liegen im UEFA-Ranking nur auf Rang 23.
Den sechs Spielern aus der Bundesliga - wobei nur die Hälfte Stammspieler in ihren Klubs sind (Lewandowski, Piszczek, Peszko) und der Rest Reservisten (Kuba, Matuszczyk, Polanski). Und den fünf Spielern aus der Türkei - wo sich lediglich Trabzons Abwehrchef Glowacki und Sturmhoffnung Grosicki empfehlen. Bitter, dass ausgerechnet im Tor die meisten Talente zu finden sind. Die Heimstärke macht Polen Hoffnung - und sonst?
13. Schweden
Die letzten drei Ergebnisse: 0:1 England (A), 0:2 Dänemark (A), 3:2 Dänemark (H)
Das Grundübel der Schweden: Der Sturm ist überbordend an kopfballstarken Kanten (Ibrahimovic, Toivonen, Elmander, Berg), dafür mangelt es auf den anderen Positionen an Optionen - was zur Folge hat, dass sich in allen Mannschaftsteilen die Jahre über nur wenig getan hat: weder im Tor (Isaksson), noch in der Abwehr (Mellberg, Majstorovic) und im Mittelfeld (Källström, Wilhelmsson, Larsson).
Nicht untergehen sollte aber der 23-jährige Spielmacher Rasmus Elm (Alkmaar), einer der besten "Namenlosen" des europäischen Fußballs.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9