Es ist ruhig geworden um Andrej Schewtschenko - die glorreichen Zeiten, in denen er von jedem Verteidiger der Welt gefürchtet wurde, scheinen eine Weile zurück zu liegen.
Mittlerweile ist Schewtschenko 35 Jahre alt und steuert im letzten Jahr seiner Karriere einem Höhepunkt entgegen, den nicht alle Spieler erleben dürfen: einer EM im eigenen Land.EM nicht sicher
Ein außergewöhnlicher Abschluss einer außergewöhnlichen Karriere. Eigentlich. Doch Schewtschenko wäre nicht Schewtschenko, wenn er sich und seine Form nicht realistisch einschätzen könnte.
"Wenn ich körperliche Probleme habe und den hohen Anforderungen, die an ein Mitglied der Nationalmannschaft gestellt werden, nicht mehr gerecht werden kann, werde ich nicht auf dem Platz stehen."
Nur zu gut weiß er selbst, dass all die Jahre auf europäischem Boden ihre Spuren hinterlassen haben. Sein Rücken macht ihm schwer zu schaffen, Experten aus England und Deutschland unterstützen ihn regelmäßig in seinem Kampf gegen die mittlerweile fast chronischen Beschwerden.
"Unser Team braucht ihn"
Ein Ausfall würde die Fußballnation tief treffen. Seit fast 20 Jahren zerreißt sich Schewa für seine Mannschaft, führte sie bis ins Viertelfinale der WM 2006.
"Andrej ist nicht irgendein Fußballspieler. Er ist auch ein Mensch von ungeheuerer Autorität, und unser Team braucht ihn", sagt Trainer Oleg Blochin.
Die Autorität hat er sich über Jahre hinweg erarbeitet. Bei Dynamo Kiew gestartet, verschlug es ihn Ende der neunziger Jahre zum AC Milan - seine erfolgreichste Zeit.
Dass er 2006 dem Lockruf des FC Chelsea nicht widerstehen konnte, haben ihm die meisten Anhänger der Rossoneri längst wieder verziehen.
Schewtschenko als Symbol der Ukraine
Es passt ins Bild, dass der so heimatverbundene Schewtschenko vor der EM wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist - der Kreis hat sich für ihn geschlossen.
Die Angst, dass er ausfallen könnte, bleibt trotzdem. Sein Teamkollege Andrij Voronin spricht der Mannschaft und wohl auch dem gesamten Land aus der Seele: "Er ist ein Symbol für die Nationalmannschaft. Es ist unmöglich, sich ein EM-Team ohne ihn vorzustellen."
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