EM

Das letzte große Halali

Von SPOX
Diese sechs Spieler stehen vor ihrem letzten großen Turnier
© Getty
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Er ist der Agressive Leader, derjenige, der mit seiner harten Spielweise dem Gegner den Schneid abkauft und der auf und neben dem Platz vorangeht. Die Rede ist von Mark van Bommel. Der Kapitän der niederländischen Elftal steht vor seinem letzten Turnier und möchte endlich einen Titel mit der Nationalmannschaft erringen.

Einst adelte Ottmar Hitzfeld ihn mit der Bezeichnung des Agressive Leaders. Van Bommel geht voran, treibt an und haut auch mal dazwischen, wenn es sein muss.

Das hat ihm nicht immer nur Freunde eingebracht. Er polarisiert, doch überall wo der 34-Jährige aktiv war, hatte er Erfolg.

Karrierestart in Sittard

Als 18-Jähriger führte er Fortuna Sittard aus der zweiten Liga in die Ehrendivisie und entwickelte sich schnell zu einem der besten Mittelfeldspieler der Niederlande.

Mit dem PSV Eindhoven dominierte er jahrelang die Liga. Vier Titel in sechs Jahren und ein Vertrag beim FC Barcelona waren die Folge. Mit den Katalanen holte er auf Anhieb Champions League und Meisterschaft. Seine bissige Spielweise, aber auch seine Torgefahr waren gefürchtet.

Doch in Spanien erlangte er nie die Wertschätzung, die er aus den Niederlanden kannte. Der rustikale van Bommel und die filigranen Messis, Xavis und Co., das passte nicht. Dabei bereitete sich der Sechser gewissenhaft auf sein Engagement in Spanien vor. Vom ersten Tag an meisterte er alle Interviews auf Spanisch.

Probleme bei Barca

Die Bayern überlegten nicht lange und sicherten sich die Dienste van Bommels im zweiten Anlauf. Und der Transfer entwickelte sich zur absoluten Erfolgsgeschichte. Der Niederländer avancierte auf Anhieb zum Leistungsträger und Führungspersönlichkeit. Die Ernennung zum Kapitän nur eine logische Folge.

Seine Titelsammlung konnte er um zwei weitere Meisterschaften und zwei Pokalsiege erweitert. Wäre da nicht die Meinungsverschiedenheit mit Trainer Louis van Gaal gewesen, würde van Bommel sicher immer noch die Geschicke im Münchner Mittelfeld lenken. Doch die Gräben zwischen den beiden impulsiven Landsmännern waren zu groß.

Van Bommel nutzte die Gelegenheit und heuerte beim nächsten Topklub an - dem AC Milan. Und als wäre er eine Titelgarantie, holten er mit den Rossoneri gleich in der ersten Saison den Scudetto.

Unerfüllte Elftal-Karriere

Auf Vereinsebene ist van Bommel ein richtiger Titelhamster. In jeder Liga, in der der aktiv war, holte er auch die Meisterschaft.

Stockender verlief da sein Weg im Nationalteam. Zwar debütierte er bereits im Jahr 2000 im Trikot der Elftal, doch auf sein erstes großes Turnier musste er lange warten. 2002 verpassten die Niederländer überraschend die Qualifikation, 2004 stoppte ihn eine hartnäckige Achillessehnenverletzung.

Auch die Teilnahme an der WM 2006 war lange Zeit fraglich. Der Grund war sein angespanntes Verhältnis zu Bondscoach Marco van Basten. Zähneknirschend nahm der ehemalige Weltklassestürmer van Bommel letztendlich doch mit und setzte ihn immerhin in drei von vier Spielen ein. Doch nach der WM war Schluss. Der Mittelfeldspieler wurde für die ersten beiden Länderspiele nach dem Turnier nicht mehr eingeladen. Van Bommel sah das als Affront und erklärte, dass er unter van Basten nicht mehr im Nationalteam auflaufe.

Gesagt, getan! Erst unter dem neuen Bondscoach Bert van Marwijk, seinem Schwiegervater, lief er 2008 wieder für die Elftal auf- und nicht nur das, van Bommel wurde zum Kapitän ernannt und führte seine Mannschaft bis ins WM-Finale 2010. Die Krönung blieb bekanntlich aus. Vorerst! Denn van Bommels Ziel ist klar: Seine internationale Karriere mit dem Triumph bei der EM in Polen und der Ukraine beenden.

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