EM

Blaskapelle, One-Man-Show & Danish Dynamite

SID
Zuletzt verloren die Niederlande Mitte November gegen Deutschland mit 0:3
© Getty
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Portugal: Die One-Man-Show des Cristiano Ronaldo

Argentinien hat zwar keine EM-Startberechtigung, der Name des Weltfußballers Lionel Messi wird aber dennoch im kommenden Jahr bei den Partien der portugiesischen Nationalmannschaft durch die Stadien hallen.

Schließlich wird sich der neue Trend, mit dem die gegnerischen Fans den portugiesischen Superstar Cristiano Ronaldo verunsichern wollen, bis zur Endrunde in Polen und der Ukraine sicher noch verstärken. Und wer Ronaldo aus dem Konzept bringt, der hat gegen die iberische One-Man-Show schon fast gewonnen.

Allerdings könnte das Vorhaben der gegnerischen Anhänger am übergroßen Ego Ronaldos scheitern. "Mich stören diese Rufe nicht. Ich spiele immer gleich, ob die Fans schreien oder nicht. Wir wollen und wir werden eine gute EM spielen", sagte CR7, der bekanntlich ohnehin nicht viel auf die Meinung der Fans gibt.

"Sie sind neidisch, weil ich schön, reich und ein guter Fußballer bin", hatte der Ausnahmespieler kürzlich gesagt - und so das Image des arroganten und selbstverliebten Superstars gepflegt.

Ronaldo straft seine Kritiker Lügen

Dabei hat der Weltfußballer von 2008, der in seiner Freizeit am liebsten im eigenen Garten arbeitet, durchaus eine liebenswerte Seite.

Ein kleinen Teil seines Gehalts von zwölf Millionen Euro spendet der im Armenviertel von Madeira aufgewachsene Profi für soziale Projekte. Nach dem Tsunami 2004 im Indischen Ozean schenkte er Opfern viel Geld und lud zwei Jahre später einen elfjährigen Thailänder mit dessen Vater zur WM in Deutschland ein.

Um sich auch fußballerisch in die Herzen der Fans zu spielen, muss Ronaldo zukünftig öfter so auftreten wie beim entscheidenden 6:2 im Playoff gegen Bosnien-Herzegowina.

Mit einem Doppelpack hatte der teuerste Spieler der Welt seine Kritiker Lügen gestraft und endlich auch im Nationaltrikot für positive Schlagzeilen gesorgt. Zuvor war dem Star des spanischen Rekordmeisters Real Madrid immer wieder vorgeworfen worden, nur im Vereinstrikot zu brillieren.

Figo glaubt an den Titelgewinn

Gegen die Bosnier präsentierte sich der 26-Jährige wie ein echter Kapitän und schloss mit seinen Toren 31 und 32 zum portugiesischen Idol Luis Figo auf. Für Rekord-Nationalspieler Figo steht seit diesem Spiel fest, "dass Portugal die EM gewinnen kann".

Auf den ersten internationalen Triumph des WM-Vierten von 2006 und Vize-Europameisters von 2004 hofft auch Ronaldo: "Ich strebe weniger nach persönlichen Rekorden, sondern nach Titeln."

Auf dem Weg zu EM-Sieg baut der frühere Profi des englischen Rekordmeisters Manchester United vor allem auf die Künste von Nationaltrainer Paulo Bento.

"Er hat die Wende geschafft und das Team umgekrempelt. Er hat eine neue Mentalität und frisches Blut gebracht, das war wichtig", sagte Ronaldo über Bento, der die Mannschaft nach den ersten beiden Qualifikationsspielen und nur einem Punkt auf dem Konto von Carlos Queiroz übernommen hatte.

Trainer Bento: Nach Kritik nun sicher im Sattel

Nach dem Verpassen der direkten Qualifikation stand allerdings auch Bento sofort in der Kritik. In den Medien wurde bereits über eine Ablösung des Trainers spekuliert.

Als Interimslösung war zum wiederholten mal Jose Mourinho im Gespräch. Doch nach der Qualifikation für das siebte Großereignis seit dem Jahr 2000 in Folge hat Bento seinen Posten sicher.

Mit dieser Gewissheit im Rücken scheut der Coach auch keine unpopulären Maßnahmen. So werden Jose Bosingwa und Ricardo Carvalho bei der EM nicht dabei sein. "Beide sind bei der Endrunde nur Zuschauer", sagte Bento, der von den Eskapaden der beiden Profis genug hat.

Carvalho war vor dem Qualifikationsspiel gegen Zypern aus dem Trainingslager geflüchtet und wurde vom Verband für ein Jahr gesperrt. Bosingwa hatte nach seiner Nichtberücksichtigung für die Play-offs erklärt, nie wieder unter Bento spielen zu wollen.

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