EM

Die Helden von Nizza

Island hat sich gegen England sensationell durchgesetzt und steht im Viertelfinale der EM
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Mittelfeld

Birkir Bjarnason (LM/FC Basel): Der 28-Jährige mit der markanten blonden Mähne erinnert stark an den Protagonisten im Blockbuster Thor und wurde deshalb "Thor of Iceland" getauft. Auf dem Platz macht der Mittelfeldspieler seinem Spitznamen alle Ehre: Bjarnason ist von seinen Gegenspielern gar nicht einzufangen und treibt sein Unwesen über 90 Minuten auf der gesamten Spielwiese. Er steht mit seiner Laufbereitschaft und Willensstärke stellvertretend für die Mentalität der isländischen Nationalmannschaft. Ein echter Wikinger eben - nicht nur optisch.

Gylfi Sigurdsson (ZM/Swansea City): Der Star der Mannschaft ist der einzige Spieler im Kader, der seit Jahren auf höherem Niveau unterwegs ist. Trotzdem ordnet er sich voll und ganz dem Wohl des Teams unter und ackert diszipliniert in der Abwehr mit. Besonders seine scharf getretenen Freistöße sind gefürchtet. Wie es offenbar bei den Isländern zum guten Ton gehört, ist auch Sigurdsson neben dem Platz aktiv: Er ist Vorstandsmitglied beim Fisch-Unternehmen seines Vaters und besitzt ein eigenes Immobilien-Unternehmen.

Aron Gunnarsson (ZM/Cardiff City): War wie sein Bruder Arnor (Bergischer HC) ein begnadeter Handballspieler, entschied sich aber dann doch anders. Bereits mit 22 Jahren wurde Gunnarsson von Lagerbäck zum Kapitän ernannt - das ist mittlerweile fünf Jahre her. 2012 hätte er die Binde beinahe verloren, doch er entschuldigte sich für ein abfälliges Interview und wurde verschont. Gunnarsson strukturiert die Defensive und ist im zentralen Mittelfeld der Fels in der Brandung.

Johann Berg Gudmundsson (RM/Charlton Atheltic): Gudmundsson war in seiner Jugend ein leidenschaftlicher und erfolgreicher Zocker des Computerspiels Counter-Strike, doch als er mit seinen Eltern nach England zog, entdeckte er seine Begeisterung fürs Kicken. Er besticht nicht nur am Bildschirm mit Präzision und zeigte in Frankreich seine fußballerischen Qualitäten, als er gegen Portugal den Ausgleich mit einer weiten Flanke mustergültig vorbereitete. Über den Umweg AZ Alkmaar kehrte der 25-Jährige nach England zurück und spielt seit 2014 für Charlton Athletic, wo er in der vergangenen Saison aus der Football Championship abstieg.