Marc-Andre ter Stegen: Wähnte sich wahrscheinlich im falschen Film. Musste fünfmal hinter sich greifen, eine Schuld kann man ihm jedoch bei keinem Tor anrechnen. Beim ersten Tor bleibt ihm keinerlei Reaktionszeit, beim 0:2 stimmt die Zuordnung im Fünfer überhaupt nicht. Die weiteren Buden waren allesamt unhaltbar. Note 3,5
Julian Korb: Hatte anfangs noch ein paar hilfreiche Impulse in der Offensive zu bieten, vor allem im Zusammenspiel mit Younes. In der Rückwärtsbewegung jedoch mit einigen Stellungsfehlern, auch im Zweikampf bisweilen nicht bissig genug. Hechelte vor dem 0:1 unglücklich hinterher, als Ginter sich mit zwei Gegenspielern konfrontiert sah. Note 4,5
Matthias Ginter: Über lange Zeit blieb er souverän, hielt die Ordnung in der Viererkette so weit es ging zusammen. Klar im Spielaufbau und resolut im Zweikampf. Beim 0:2 stand jedoch auch er nicht besonders glücklich. In der zweiten Halbzeit häuften sich dann auch bei ihm die Unkonzentriertheiten - so wie beim 0:5, als sein Gegenspieler Horta frei einnetzen konnte. Note 4,5
Dominique Heintz: Nach zwei souveränen Auftritten gegen Dänemark und Tschechien folgte nun eine unsichere und äußerst wacklige Partie gegen Portugal. Ließ sich von Joao Mario, Ricardo und Co. zu leicht übertölpeln und wirkte auch am Ball recht unsouverän. Lichtblick bei ihm: Seine genauen, öffnenden Vertikalbälle in die Offensive. Note 5
Christian Günter: Brachte nach vorne bis auf das klassische Hinterlaufen von Schulz sowie die meist erwartbaren Verlagerungen wenige Impulse. Ein Defizit, das er schon gegen Tschechien zeigte. Defensiv war er bisweilen überfordert. Vor dem 0:3 hob er zuerst das Abseits auf, dann unterschätzte er die Flanke komplett. Note 5,5
Johannes Geis: Hrubeschs Taktikumstellung spülte ihn plötzlich ins Team - und ebenso schnell wieder raus. Nach 45 Minuten stellte Deutschland wieder aufs 4-2-3-1 um. Geis selbst zeigte keine verkehrte Partie, ließ sich aber im Mittelfeld bisweilen zu leicht überlaufen. Die Abstimmung mit den beiden Achtern lief nicht immer ideal. Im Spielaufbau und Zweikampf sonst zuverlässig. Note 3,5
Emre Can: Leistete sich unheimlich viele Ballverluste. Spielte mehrmals bei vielversprechenden Umschaltsituationen Fehlpässe und sah nicht immer den besser postierten Mann. Auch die Abstimmung mit Kimmich und Geis funktionierte nicht zuverlässig, weshalb sich Portugal beim Konterspiel große Räume in der Mittelfeldzentrale boten. Nach drei starken Leistungen seine mit Abstand schlechteste Partie bei diesem Turnier. Note 5,5
Joshua Kimmich: Begann schon nicht so stark wie gegen Dänemark und Tschechien. Gab manch unnötigen Ball verloren und bekam nicht immer Zugriff im Mittelfeld. Immerhin mit ein paar feinen Pässen in die Spitze. Nach dem 0:3 ging dann jegliche Ordnung in der Zentrale verloren. Vor allem in der Rückwärtsbewegung hatte Kimmich Zuordnungsprobleme. Note 4,5
Amin Younes: Der agilste Mann in der Offensive. Im Eins-gegen-Eins eine Waffe, auch wenn er bisweilen zu oft ins Dribbling ging. Sein Distanzschuss hätte Deutschland fast den Anschluss beschert (45.). Hatte viele kluge Ideen, wählte beim letzten Pass aber hin und wieder die falsche Option. In der zweiten Halbzeit tauchte er fast komplett ab, offensiv ging gar nichts mehr. Note 4
Nico Schulz: Konnte anfangs seine erneue Startelf-Nominierung rechtfertigen. War hellwach und giftig im Pressing. Sein Offensivspiel war jedoch zu eindimensional, seine Laufwege oft antizipierbar. Gleiches gilt für sein Zusammenspiel mit Günter. Vergab die beste Chance, als er den Ball freistehend per Direktabnahme übers Tor jagte (37.). Wurde in der 50. Minute ausgewechselt. Note 5
Kevin Volland: War in der Offensive stets bemüht, kommunizierte viel und scheute auch nicht davor, auch mal Emre Can eine klare Ansage zu verpassen. In der Anfangsphase noch mit viel Wirbel, ließ aber mit zunehmender Spielzeit ebenfalls nach. Am Ende steht kein einziger Torschuss auf seinem Konto. Note 4,5
Max Meyer: Kam im Zuge von Hrubeschs Systemumstellung zur Pause. Brachte ein wenig mehr Spritzigkeit und Kreativität ins Zentrum, ohne dabei Zählbares zu produzieren. Zum Ende hin tauchte auch er ab. Note 4
Leonardo Bittencourt: Kam nach 50 Minuten für Schulz und brachte zumindest mehr Tempo über den rechten Flügel. Echte Chancen konnte jedoch auch er nicht kreieren. Zudem agierte er übermotiviert, leistete sich drei Gelb-würdige Fouls. Einmal Gnade, zweimal Gelb - nach 27 Minuten war sein Auftritt vorbei. Note 5,5
Felix Klaus: Durfte beim Stand von 0:5 nochmal vier Minuten übers Feld traben. #Kindheitstraum. Keine Bewertung
Portugal - Deutschland: Daten zum Spiel