Eriksen war beim EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland (0:1) kurz vor der Halbzeitpause kollabiert, inzwischen ist er laut UEFA und dänischen Verantwortlichen stabil und wach. Es habe "keinen Druck" von der UEFA gegeben, das Spiel noch am Samstagabend fortzusetzen.
"Wir hatten zwei Optionen: Das Spiel fortzusetzen oder morgen um 12 Uhr zu spielen. Jeder wollte heute weiterspielen. Was die Spieler geleistet haben, war unglaublich. Die Spieler waren sich sicher, heute nicht mehr schlafen zu können. Es war besser, zu sagen: Wir bringen es jetzt hinter uns", sagte Hjulmand nach der Partie.
"Die Spieler konnten sich nicht vorstellen, schlafen zu können und dann Sonntagmorgen zum Spiel in den Bus zu steigen. Es war besser, es gleich zu machen", sagte Hjulmand. Es sei auch Eriksens Wunsch gewesen, die Partie zu beenden. Aber dies habe sich als "unglaublich schwierig" herausgestellt.
"Die Spieler wollten es versuchen, aber einige waren nicht fähig zu spielen", sasgte der ehemalige Mainz-Coach weiter: "Wir haben unser Bestes versucht. Du kannst auf diesem Niveau kein Fußballspiel machen, wenn du mit so einem harten Thema umgehen musst." Kapitän Simon Kjaer habe beispielsweise um seine Auswechslung gebeten.
"Er war sehr getroffen, sie sind sehr gute Freunde. Er wollte es versuchen, aber es war unmöglich. Die Gefühle haben ihn übermannt", erklärte Hjulmand. Es werde auch die kommenden Tage schwierig bleiben, mit dieser Situation umzugehen. Man werde den Spielern deshalb "professionelle Hilfe" anbieten, betonte der Trainer.
Der deutsche Weltmeister Christoph Kramer hatte zuvor die UEFA kritisiert, die Partie fortgesetzt zu haben. "Der Fehler liegt ja nicht bei Eriksen. Das ist ja aller Ehren wert und auch gut gemeint. Da ist dann auch klar, dass die Spieler weiterspielen wollen. Aber da muss ja irgendeiner von der UEFA sagen: 'Leute, schlaft noch mal eine Nacht drüber.' Es ist der absolute Wahnsinn, dass das Spiel nochmal angepfiffen wird. Das geht nicht", sagte Kramer im ZDF.