Jeremy Doku (Stade Rennes): Belgiens Zukunft zu teuer für Bayern?
- Bilanz bei der EM 2021: 2 Einsätze (166 Spielminuten), 0 Tore, 1 Assist
- Vertrag bis 2025
Gerade mal drei Spieler hatte Ex-Bayern-Torhüter Jean-Marie Pfaff im belgischen EM-Team ausgemacht, die "wirklich etwas bewegen können", verriet er dem SID: "Kevin De Bruyne, Romelu Lukaku und der junge Jeremy Doku." Grund dafür, den 19-jährigen Doku in eine Reihe mit den beiden Weltstars zu stellen, war dessen grandiose Leistung bei der knappen Niederlage gegen Italien, als er unter anderem einen Elfmeter herausgeholt und einen Rekord in Sachen erfolgreiche Dribblings aufgestellt hatte. "Beim jungen Jeremy Doku wird mir ganz schwindlig", staunte auch der frühere WM-Torschützenkönig Gary Lineker und prophezeite "eine Schlange von interessierten Klubs".
Diese Schlange scheint sich bereits zu formieren, auch wenn Doku keineswegs ein unbeschriebenes Blatt ist. Jürgen Klopp wollte ihn schon vor vier Jahren nach Liverpool holen, und als Doku im Oktober 2020 in Rennes unterschrieb, waren nach Angaben von Papa David unter anderem auch Manchester City, Arsenal, Chelsea und Ajax Amsterdam interessiert. Rennes überwies am Ende stolze 26 Millionen Euro an den RSC Anderlecht.
Nicht erwähnt wurde damals der FC Bayern München, doch auch der soll damals interessiert gewesen sein. Das verriet kürzlich Bild-Fußballchef Christian Falk. Demnach hat auch der deutsche Rekordmeister den schnellen Flügelstürmer gescoutet. Mittlerweile soll das Interesse aus München allerdings erkaltet sein.
Was auch am stolzen Preis für Doku liegen dürfte. Angesichts der langen Vertragslaufzeit und den finanziellen Mitteln des schwerreichen Besitzers Francois-Henri Pinault werden in Rennes keine halben Sachen gemacht. "Er spielt nächstes Jahr auf jeden Fall bei uns", sagte Klubpräsident Nicolas Holveck vor dem EM-Start. "Wenn es ein Angebot über 100 Millionen Euro gibt, denken wir darüber nach."
Auch wenn der wirkliche Preis deutlich tiefer liegen dürfte: Die Ereignisse müssten sich schon überschlagen - etwa endgültig geplatzte Verhandlungen mit Kingsley Coman und ein kurzfristiger Abgang zu einem potenten Premier-League-Klub -, damit Doku ein konkretes Thema bei den Bayern wird. Zum BVB würde er als Sancho-Ersatz nominell passen, Interesse aus Dortmund ist allerdings nicht bekannt.
Mikkel Damsgaard (Sampdoria Genua): Danish Dynamite für Leverkusen?
- Bilanz bei der EM 2021: 4 Einsätze (264 Spielminuten), 1 Tor, 1 Assist
- Vertrag bis 2024
Die Dänen sind bei der EURO längst Everybody's Darling. Das liegt nicht nur am Drama um Christian Eriksen, sondern auch am erfrischenden Offensivfußball der Truppe von Kasper Hjulmand (schon elf Turniertore). Einer der Shootingstars ist Mikkel Damsgaard - oder auch "Damsinho", wie Hjulmand den 21 Jahre alten Mittelfeldmann aufgrund seiner technischen Fertigkeiten nennt.
Damsgaard überragt in der kreativen Rolle als Vertreter von Inter-Star Eriksen und leitete mit seinem Traumtor gegen Russland (4:1) das dänische EM-Wunder erst so richtig ein. Das soll unter anderem den FC Barcelona und Milan auf den Plan gerufen haben, wie spanische und italienische Medien berichten. Und laut Calciomercato ist auch Bayer Leverkusen an Damsgaard dran. Der ist vor allem auf dem linken Flügel beheimatet, kann aber auch zentral spielen.
Knapp sieben Millionen Euro zahlte Sampdoria vor einem Jahr an Nordsjaelland für den Rechtsfuß, laut Ekstra Bladet würde die Ablösesumme bei einem neuerlichen Transfer schon bei über 25 Millionen Euro liegen. Vielleicht sogar deutlich höher. "Ich weiß nicht, wie viel er wert ist, weil er nicht zum Verkauf steht", wehrte Genua-Präsident bei GR Parlamento ab: "In meinen Augen irgendwo zwischen 30 und 50 Millionen Euro." Man wolle Damsgaard aber erst einmal halten und entwickeln - und später richtig viel Gewinn mit ihm machen.
Das alles spricht gegen einen Transfer zur Werkself, zumal dort im offensiven Mittelfeld nicht wirklich Bedarf besteht. Sollte ein hohes Angebot für Kaliber wie Moussa Diaby oder Leon Bailey hereinflattern, wird sich Bayer aber sicherlich noch einmal mit Damsgaard beschäftigen.