Memphis Depay traf nach einem Foul von David Alaba an Denzel Dumfries in der 11. Minute per Elfmeter zum 1:0, Dumfries erhöhte in der 67. auf 2:0.
"Wir haben mutig gespielt und versucht, uns nicht hinten reindrängen zu lassen. Im letzten Drittel haben wir nicht die Lösungen gefunden", analysierte Alaba. Zum Strafstoß sagte er: "Der geht natürlich auf meine Kappe und ist sehr bitter."
Österreich musste ohne Marko Arnautovic auskommen, der nach seiner Schimpftirade beim Torjubel zum 3:1 gegen Nordmazedonien von der UEFA für ein Spiel gesperrt worden war. Beim abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine am Montag (18 Uhr) darf er wieder mitwirken. Die Niederlande treffen zeitgleich auf Nordmazedonien.
Niederlande - Österreich: Die Analyse
Wie schon in ihren Auftaktspielen agierten beide Mannschaften in einem 3-5-2-System mit Außenbahnspielern, die bei eigenem Ballbesitz phasenweise extrem weit aufrückten. Bei Österreich war das auf links Ulmer, bei den Niederlanden vor allem in der Anfangsphase auf rechts Dumfries. Einer seiner Vorstöße resultierte in einem Foul von Alaba, das Schiedsrichter Grinfeld zurecht mit einem Elfmeter bestrafte. Depay verwandelte zum 1:0 (11.).
Abgesehen von dieser Szene blieben Torchancen zunächst Mangelware. Beide Mannschaften gingen aggressiv in die Zweikämpfe, was zu zahlreichen Ballbesitzwechseln im Mittelfeld führte. Um diese gewinnbringend zu nutzen, fehlten aber die spielerischen Ideen - vor allem bei Österreich. Die vielen Flanken aus dem Halbfeld kamen zu ungenau, die beiden Stürmer Baumgartner und Gregoritsch (statt Kalajdzic in der Startelf) waren kaum im Spiel.
Bei den Niederlanden hatte die Rückkehr des zuletzt verletzten Abwehrchefs de Ligt positive Auswirkungen. Im Vergleich zum Auftaktspiel gegen die Ukraine stand die Mannschaft von Trainer de Boer defensiv stabiler, büßte dafür aber etwas Elan in der Offensive ein. Erst kurz vor der Pause kamen die Niederlande zu weiteren Chancen, Depay (40. und 44.) und Wijnaldum (41.) vergaben aber.
Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Gastgeber etwas zurück, was automatisch zu längeren Ballbesitzphasen Österreichs führte. Spielerische Ideen fehlten aber weiter, wirkliche Chancen blieben aus. Die Niederlande konterten unterdessen gefährlich und kamen so zum 2:0 durch Dumfries (67.). Ein Aufbäumen Österreichs blieb im Anschluss aus.
Niederlande - Österreich: Die Aufstellungen
Niederlande: Stekelenburg/Ajax Amsterdam (28 Jahre/61 Länderspiele) - de Vrij/Inter Mailand (29/47), de Ligt/Juventus Turin (21/28), Blind/Ajax Amsterdam (31/80) ab 64. Ake/Manchester City (26/22) - Dumfries/PSV Eindhoven (25/21), van Aanholt/Crystal Palace (30/17) ab 65. Wijndal/AZ Alkmaar (21711) - de Roon/Atalanta Bergamo (30/25)/ ab 74. Gravenberch/Ajax Amsterdam (19/6), Wijnaldum/FC Liverpool (30/77), de Jong/FC Barcelona (24/29) - Weghorst/VfL Wolfsburg (28/8)/ ab 64. Malen/PSV Eindhoven (22/11), Depay/Olympique Lyon (27/66) ab 82. Luuk de Jong/FC Sevilla (30/38). - Trainer: de Boer
Österreich: Bachmann/FC Watford (25/7) - Lainer/Borussia Mönchengladbach (28/31), Dragovic/Bayer Leverkusen (30/92) ab 84. Lienhart/SC Freiburg (24/6), Alaba/Bayern München (28/83), Hinteregger/Eintracht Frankfurt (28/57), Ulmer/RB Salzburg (35/26) - Schlager/VfL Wolfsburg (23/22) ab 84. Onisiwo/FSV Mainz 05 (29/12), Baumgartner/TSG Hoffenheim (21/12)/ ab 70. Lazaro/Borussia Mönchengladbach (25/32), Sabitzer/RB Leipzig (27/52), Laimer/RB Leipzig (24/11) ab 61. Grillitsch/TSG Hoffenheim (25/24) - Gregoritsch/FC Augsburg (27/28) ab 62. Kalajdzic/VfB Stuttgart (23/9). - Trainer: Foda
Niederlande - Österreich: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Depay (11., Foulelfmeter), 2:0 Dumfries (67.)
Der Star des Spiels: Matthijs de Ligt (Niederlande)
Nach ausgestandenen Leistenproblemen kehrte de Ligt für Ajax-Talent Timber in die Startelf zurück und zeigte im Abwehrzentrum eine hervorragende Leistung. Er glänzte mit körperlicher Präsenz, einer Zweikampfquote von knapp 80 Prozent und souveränem Aufbauspiel (kein Fehlpass). In der 61. Minute krönte er seine Leistung nach einer Ecke beinahe mit einem Tor. Als er in der Nachspielzeit mit Krämpfen am Rasen lag, beklatschten ihn die niederländischen Fans.
Der Flop des Spiels: Michael Gregoritsch (Österreich)
Gregoritsch durfte nach seinem wichtigen Treffer zum 2:1 gegen Nordmazedonien beginnen, rechtfertigte das in ihn gesteckte Vertrauen aber nicht. Er war an keinem einzigen Torschuss beteiligt und zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 62. der Spieler mit den wenigsten Ballkontakten auf dem Platz.
Der Schiedsrichter: Orel Grinfeld (Israel)
Grinfeld leistete sich keine nennenswerten Fehler. Nach einem Foul von Alaba an Dumfries entschied er in der 10. zurecht auf Elfmeter für die Niederlande.