Obdachlosen-EM im Schatten der "echten" EURO: Großer Sport am Rande der Gesellschaft

SID
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Die Teilnehmenden unterscheiden sich von Land zu Land deutlich, sind von jungen Straßengeflüchteten bis zu jahrelangen Suchtkranken breit gefächert. Das Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen. Schlafen können alle Teilnehmer in Hostels, für Essen ist durch die etwa 100 Ehrenamtlichen gesorgt. Insgesamt wurden etwa 75.000 Euro für die Umsetzung des Turniers investiert. Geld, welches dem sozialen Projekt durch einen Ideenwettbewerb der Stadt Hamburg und durch Spenden zur Verfügung gestanden hatte.

Verbesserungspotenzial gibt es dennoch, etwa in Sachen Ausrüstung. "Wir wünschen uns eine Art Kooperation mit dem DFB", sagt Graßhoff: "Es ist leider nicht so, dass der DFB sagt: Hey, das ist ein tolles Projekt. Ihr vertretet unsere Farben im Ausland."

Stattdessen müsse das deutsche Team immer wieder beim Verband nachhaken, um an Trikots zu kommen. Die DFB-Trikots, die das deutsche Team zur letztjährigen WM in Sacramento tragen sollte, kamen erst am Tag nach der Abreise an. "Bei den anderen Ländern ist es auf jeden Fall eine bessere Kooperation mit den nationalen Fußballverbänden", sagt Graßhoff: "Wir wollen in den Nationalfarben antreten, auch mit den richtigen Trikots vom DFB."

Und doch: Für die Spieler bleiben tolle Erinnerungen - ganz unabhängig von der Platzierung. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, eine tolle Erfahrung", sagt Deutschland-Spieler Manuel Timmermann, der mit seinem Team zumindest das letzte Turnierspiel gewann: "Da können wir sehr viel Kraft und Motivation für den weiteren Weg rausziehen".

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