Wegen rechtsextremem Wolfsgruß: Türkei-Verteidiger Merih Demiral droht Sperre

Von Niklas Staiger
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© imago

Die UEFA hat ein Ermittlungsverfahren gegen den türkischen Innenverteidiger Merih Demiral eröffnet. Das gab der Verband am Mittwoch bekannt. Der 26-Jährige feierte seinen zweiten Treffer beim 2:1-Sieg gegen Österreich im EM-Achtelfinale mit dem sogenannten "Wolfsgruß" und könnte dafür jetzt belangt werden.

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Das Statement der UEFA im Wortlaut: "Im Zusammenhang mit dem UEFA-Europameisterschafts-Achtelfinale wischen Österreich und der Türkei, das am 2. Juli in Leipzig ausgetragen wurde, ist eine Untersuchung gemäß Artikel 31 Absatz 4 der UEFA-Disziplinarordnung in Bezug auf das mutmaßlich unangemessene Verhalten des Spielers Merih Demiral vom Türkischen Fußballverband eingeleitet worden."

Verteidiger Demiral, der die Türkei mit seinem Doppelpack erstmals seit 16 Jahren unter die besten Acht Europas führte, hatte den Gruß beim Torjubel gezeigt - die politische Dimension ist offenkundig. Der Wolfsgruß ist ein Symbol der "Grauen Wölfe". So werden die Anhänger der rechtsextremistischen und ultranationalistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Die Deutsche Innenministerin Nancy Faeser kritisierte die Symbolik als "absoluten Skandal".

EM 2024: Demiral wäre der dritte gesperrte Spieler für die Türkei

Ob der Vorfall für Merih Demiral sogar zu einer Sperre im Viertelfinale führen kann, ist noch offen. In diesem tritt die Türkei am Samstagabend (21 Uhr) im Berliner Olympiastadion gegen die Niederlande an.

"Weitere Informationen zu dieser Angelegenheit werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben", vermeldete die UEFA.

Sollte Demiral im Viertelfinale gesperrt ausfallen, wäre das schon die dritte Sperre für die Türkei. Denn die beiden Mittelfeldspieler Orkun Kökcü und Ismail Yüksek fehlen bereits gelbgesperrt. Hakan Calhanoglu und Innenverteidiger Samet Akaydin, die im Achtelfinale nach zwei Gelben Karten fehlten, dürfen hingegen wieder mitmischen.