Traumtore satt in Tottenham

SID
Neidvolle Blicke: Gareth Bale bewies auch in der Europa League seine überragende Form
© Getty

Wieder einmal rettet Gareth Bale die Spurs. Der Waliser erzielt in letzter Sekunde den Siegtreffer gegen Olympique Lyon. Oscar schießt derweil den FC Chelsea zum Sieg. Und St. Petersburg zeigt den Reds wie es richtig geht. Der SSC Neapel blamiert sich zu Hause bis auf die Knochen.

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Tottenham Hotspur - Olympique Lyon 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Bale (45.), 1:1 Umtiti, 2:1 Bale (90.)

Gareth Bale befindet sich zurzeit in der Form seines Lebens und ist damit auch die Lebensversicherung für die Tottenham Hotspur. Mit zwei direkt verwandelten Freistößen sicherte Bale seinem Team einen knappen Heimsieg gegen Olympique Lyon. Dabei wechselten sich die Traumtore auf beiden Seiten ab.

In der 45. Minute war es Bale, der einen Freistoß mit unnachahmlicher Schusstechnik aus über 30 Metern Entfernung ins Tor von Olympique zirkelte, Torwart Vercoutre war trotz der großen Entfernung machtlos.

Aber selbst Bales genialer Freistoß blieb blass im Vergleich zu Samuel Umtitis Ausgleich. In der 55. Minute landete eine abgewehrte Flanke am linken Strafraumeck vor Verteidiger Umtiti, der den Ball aus vollem Lauf per Dropkick ins rechte obere Eck drosch - ein früher Anwärter auf das Tor des Jahres.

Ein Punkt für die Gäste wäre nicht unverdient gewesen, den Spurs fehlten die Ideen, um zu hochkarätigen Chancen zu kommen. In der 93. Minute machte Bale den Sieg dann perfekt. Aus 25 Metern verwandelte er den nächsten Freistoß ins Torwarteck. Diesmal machte Vercoutre aber einen Schritt in die falsche Ecke und kann sich deshalb eine Mitschuld an der Niederlage ankreiden lassen. Nichtsdestotrotz: Ein Bale in dieser Form ist für alle Mannschaften Europas eine Verstärkung, die großen Teams werden sich nach einer weiteren Galavorstellung schon die Finger nach ihm lecken.

Atletico Madrid - Rubin Kasan 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Gökdeniz (6.), 0:2 Orbaiz (90.)

Gelb-Rot: Sharonov (45.)

Atletico Madrid hat in der Europa League überraschend eine 0:2-Heimniederlage kassiert. Der favorisierte Tabellenzweite der Primera Division hatte gegen den russischen Vertreter das Nachsehen und leistete sich in der Nachspielzeit noch einen schlimmen Patzer.

Bereits nach fünf Minuten brachte Gökdeniz Karadeniz die Gäste in Führung. Nach einem Ballverlust von Falcao schien die Gefahr eigentlich schon gebannt, doch in der zweiten Welle kam Rondon aus 16 Metern frei zum Schuss. Den harten Flachschuss konnte Asenjo zwar noch parieren, beim Abpraller war Karadeniz allerdings einen Schritt schneller als der Keeper und spitzelte den Ball ins rechte Eck

Danach war Atletico das dominierende Team, konnte insgesamt 20 Torschüsse und 66 Prozent Ballbesitz aber nicht in Zählbares ummünzen. In der fünften Minute der Nachspielzeit kam Torwart Asenjo bei einer Ecke nach vorn, Kasan fing den Ball jedoch ab und konterte eiskalt: Eremenko spielte einen langen Pass in die gegnerische Hälfte, Orbaiz gewann das Sprintduell gegen Asenjo und schob den Ball ins leere Tor.

Durch den Gegentreffer in letzter Sekunde sind die Chancen auf das Achtelfinale für Atletico nur noch minimal. Rubin Kasan kann vor heimischem Publikum alles klarmachen..

Inter Mailand - CFR Cluj 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Palacio (20.), 2:0 Palacio (87.)

Mit einem ungefährdeten 2:0 hat sich Inter Mailand eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel in Cluj geschaffen. Einziger Wehrmutstropfen für die Italiener war die Verletzung von Diego Milito. Der 33-Jährige zog sich nach zehn Minuten einen Kreuzbandriss zu und wird den Rest der Saison fehlen.

Der für ihn eingewechselte Rodrigo Palacio erwies sich als guter Ersatz: Kaum zehn Minuten nach seiner Einwechslung traf er zur Führung, die Freddy Guarin mit einem feinen Sprint über das halbe Feld vorbereitete. Seine Ablage schlenzte der ungedeckte Palacio über den herausstürmenden Torwart Mario Felgueiras ins Netz.

Sämtliche Zweifel an einem Sieg der Mailänder beseitigte erneut Palacio in der 87. Minute, als er nach Vorlage von Mateo Kovacic den Ball gekonnt über den chancenlosen gegnerischen Torwart lupfte.

13:7 Torschüsse und 62 Prozent Ballbesitz belegen die Überlegenheit von Inter, der Einzug ins Achtelfinale scheint im Rückspiel nur noch Formsache zu sein.

Zenit St. Petersburg - FC Liverpool 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Hulk (69.), 2:0 Semak (72.)

Zenit St. Petersburg hat sich mit einem 2:0 im heimischen Petrovski-Stadion eine hervorragende Ausgangssituation für das Rückspiel in Liverpool gesichert. Torjäger Hulk und Sergej Semak sorgten mit einem Doppelschlag in der zweiten Hälfte für die Entscheidung. Dabei hätte Liverpool in Halbzeit eins in Führung gehen können, wenn nicht müssen: Torjäger Luis Suarez allein vergab drei gute Chancen für die Gäste.

In der zweiten Halbzeit schlug Hulk dann aus dem Nichts zu: Der Brasilianer kam in der 69. Minute in zentraler Position an den Ball und erzielte aus etwa 25 Metern per Gewaltschuss ins linke obere Eck das 1:0, Liverpools Torwart Pepe Reina war chancenlos. Ehe Liverpool sich von dem Schock erholen konnte, traf Semak nach Flanke von Anyukov zum 2:0-Endstand. Liverpool war danach nicht mehr wirklich gefährlich und muss im Rückspiel an der Anfield Road schon auf ein kleines Wunder hoffen.

Vor der Partie war eine Gruppe Liverpool-Fans in St. Petersburg von russischen Hooligans attackiert worden, nachdem sie aus eine Bar kamen: Rund 40 Angreifer sollen dabei unter anderem mit Baseballschlägern ausgestattet gewesen sein, berichten lokale Medien. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand.

Ajax Amsterdam - Steaua Bukarest 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Alderweireld (28.), 2:0 van Rhijn (48.)

Ajax Amsterdam ist immer noch im Rennen um das Europa-League-Finale im heimischen Stadion. In eben dieser Amsterdam-Arena bezwang das Team von Frank de Boer Steaua Bukarest mit 2:0.

Innenverteidiger Toby Alderweireld hatte die Gastgeber nach 28 Minuten in Führung gebracht: Eine Freistoß-Flanke von Christian Erikson köpfte er aus kurzer Distanz ein. Nach der Pause machte Ajax alles klar: Ricardo van Rhijn markierte nach schöner Kombination durch die gegnerische Abwehr mit einem Flachschuss aus zehn Metern ins linke Eck den Endstand.

Steaua, das zurzeit von Laurentiu Reghecampf betreut wird, ist im Rückspiel daheim nicht völlig chancenlos, muss nach diesem Ergebnis aber als klarer Außenseiter angesehen werden. Zudem holte sich Mihai Pintilii kurz vor Schluss noch eine Gelb-Rote Karte ab und wird im Rückspiel fehlen.

Sparta Prag - FC Chelsea 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Oscar (82.)

Der FC Chelsea hat sich bei Sparta Prag eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche gesichert. Matchwinner war der eingewechselte Oscar, der in der 82. Minute den Siegtreffer erzielte.

Nach starken 15 Minuten überließ Chelsea den Gastgebern mehr und mehr das Mittelfeld, Sparta erspielte sich in der Folgezeit zwei gute Chancen zur Führung durch David Lafate. Nach einer torlosen ersten Hälfte entwickelte sich auch in Halbzeit zwei kein hochklassiges Spiel. Nach 81 Minuten wurde Oscar eingewechselt, und der Brasilianer brauchte keine 30 Sekunden, um das Spiel zu entscheiden: Nach feinem Doppelpass mit Eden Hazard schob er den Ball aus zwölf Metern überlegt ins linke Eck. Beim amtierenden Champions-League-Sieger spielte Marko Marin von Beginn an und wurde nach 68 Minuten ausgewechselt.

SSC Neapel - Viktoria Pilsen 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Darida (28.), 0:2 Rajtoral (79.), 0:3 Tecl (90.)

Der SSC Neapel hat sich vor heimischem Publikum bis auf die Knochen blamiert. Mit 0:3 unterlag man dem tschechischen Vertreter Viktoria Pilsen, Matchwinner war dabei Gästetorwart Matus Kozacik, der insgesamt acht Schüsse parieren könnte.

Trainer Walter Mazzarini ließ bei den Hausherren zunächst Marek Hamsik auf der Bank, fand seine Mannschaft aber nach 28 Minuten im Rückstand, als Vladimir Darida nach Vorlage von Jan Kovarik zum 1:0 für die Gäste traf. Nach 45 Minuten kam auch Hamsik für Gamberini ins Spiel, vor dem Tor blieb der SSC aber zu harmlos. Elf Minuten vor Schluss machte Frantisek Rajtoral alles klar, den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Stanislav Tecl in der letzten Spielminute.

Ein Sieg der in dieser Höhe zu hoch ausfiel, trotzdem ist Viktoria Pilsen damit so gut wie im Achtelfinale. Napoli kann sich dagegen auf die heimische Liga konzentrieren.

Die weiteren Ergebnisse:

Newcastle United - Metalist Charkow 0:0

FC Basel - Dnjepr Dnjepropetrowsk 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Stocker (23.), 2:0 Streller (67.)

BATE Borisov - Fenerbahce 0:0

UD Levante - Olympiakos Piräus 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Pedro Rios (10.), 2:0 Barkero (40., Foulelfmeter), 3:0 Martins (56.)

Gelb-Rot: Djamel Abdoun (30.) - Besondere Vorkommnisse: Martins verschießt Foulelfmeter (30.)

Dynamo Kiew - Girondins Bordeaux 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Haruna (20.), 1:1 Obraniak (23.) - Besondere Vorkommnisse: Gusyev verschießt Foulelfmeter (76.)

Das Sechzehntelfinale im Überblick