"Es war kein einfaches Spiel heute, es war nicht mehr drin", sagte Torjäger Wout Weghorst, "deswegen kann man mit dem Punkt am Ende zufrieden sein."
Auch Trainer Glasner meinte: "Ich habe im Vorfeld schon gesagt, dass wir großen Respekt vor Saint-Etienne haben, weil sie eine sehr gute Mannschaft sind. Das haben sie heute bewiesen. Es war das Ziel, weiter ungeschlagen zu bleiben. Das haben wir erreicht und deswegen fliegen wir sehr zufrieden nach Hause."
Der brasilianische Außenverteidiger William (15.) traf nach feiner Vorarbeit von Maximilian Arnold per Kopf für den VfL. Timothee Kolodziejczak (13.) hatte die Franzosen nach einer verunglückten Faustabwehr von Wolfsburg-Keeper Pavao Pervan zunächst in Führung gebracht.
Mit dem Remis beim französischen Rekordmeister bauten die Wölfe eine imposante Serie aus: Unter Glasner haben sie in dieser Saison noch keines ihrer neun Pflichtspiele verloren. Weiter geht es für den VfL am Sonntag (15.30 Uhr) mit dem Liga-Heimspiel gegen Union Berlin.
VfL Wolfsburg bietet fußballerische Magerkost
Wenig Tempo, kein Spielfluss, kaum Torszenen: Vor 24.815 Zuschauern boten beide Teams über weite Strecken fußballerische Magerkost. Vor allem Wolfsburg beschränkte sich meist auf die Sicherung des eigenen Tores und geriet in der Schlussphase unter Druck.
Ohne den verletzten Torjäger Admir Mehmedi (muskuläre Probleme im Adduktorenbereich) legte Wolfsburg forsch los, wurde mit dem ersten Torschuss des Vorjahres-Vierten der französischen Ligue 1 aber kalt erwischt. Nach einer eigentlich harmlosen Flanke von rechts faustete VfL-Torhüter Pervan das Leder direkt vor die Füße von Kolodziejczak, der von der Strafraumkante problemlos einschob.
Ellenbogen-Schlag sorgt für Aufregung
Fast im Gegenzug traf William nach punktgenauer Hereingabe von Maximilian Arnold per Kopf zum Ausgleich - und sorgte damit für den letzten sportlichen Höhepunkt einer ansonsten ziemlich mauen Partie. Für Aufregung sorgte einzig noch ein Ellenbogen-Schlag von Saint-Etiennes Robert Beric, der VfL-Verteidiger Jeffrey Bruma eine blutende Platzwunde am Kopf (39.) zufügte, dafür aber nur Gelb sah (40.).
Einen besonderen Abend erlebte Wolfsburgs Kapitän Josuha Guilavogui. Acht Jahre lang schnürte er seine Schuhe für den zehnmaligen französischen Meister, bevor er 2014 über Atletico Madrid zum VfL wechselte. Guilavogui spielte seit seinem 14. Lebensjahr in der Nachwuchsakademie von Saint-Etienne und debütierte dort später als Profi in der ersten Mannschaft.
"Es war ein sehr schöner Moment für mich, wieder hierher zurückzukehren. Die Fans haben mir einen warmen Empfang bereitet, darüber bin ich sehr glücklich", sagte Guilavogui.
Im dritten Gruppenspiel trifft Wolfsburg, das zum Europacup-Auftakt den ukrainischen Klub PFK Olexandrija 3:1 besiegt hatte, am 24. Oktober auswärts auf das belgische Team KAA Gent.