In der Schlussphase der Zwischenrundenpartie stürmte der Anhänger der Gastgeber plötzlich den Platz und bedrängte Sevillas Keeper. Auf Bildern ist zu sehen, wie sich eine Rangelei entwickelt, bei der der Fan auch zu einem Faustschlag gegen den Keeper ausholt. Dmitrovic gelang es, den Angreifer zu Boden zu ringen. Anschließend entwickelte sich eine Rudelbildung zwischen Spielern beider Teams. Der Angreifer wurde schließlich vom Ordnungspersonal abgeführt.
"Er schubste mich in den Rücken", schilderte Dmitrovic anschließend Pressevertretern den Vorfall. "Er war wahrscheinlich sauer wegen des Ergebnisses und schon ein bisschen verrückt oder betrunken. Wenn ich von jemandem angegriffen werde, verteidige ich mich."
Der Fan habe versucht, ihn zu schlagen, ergänzte der 31-Jährge, "aber ich konnte ihn festhalten bis die Security kam." Dmitrovic forderte zudem Sanktionen für den Angreifer. "Es ist nie schön, so etwas im Fußball zu sehen. Es sollte nicht passieren, und ich hoffe, dass so etwas von nun an bestraft wird."
Dmitrovic blieb glücklicherweise unverletzt, doch für den Angreifer und auch den Klub dürften die schlimmen Szenen aus dem Philips-Stadion Konsequenzen nach sich ziehen. Die UEFA wird nach SID-Informationen Ermittlungen einleiten, nachdem der Verband den Bericht der Offiziellen erhalten hat. Wie PSV am Freitag mitteilte, wurde der Täter mit einem Stadionverbot belegt. Darüber hinaus muss die gastgebende PSV aber auch erhebliche Sanktionen durch die UEFA fürchten.
PSV-Boss Marcel Brands bedauerte den Vorfall. "Mir fehlen die Worte dafür. Es ist schrecklich. Wir müssen hart durchgreifen und dafür sorgen, dass er nie wieder ins Stadion kommt." PSV-Trainer Ruud van Nistelrooy ergänzte: "Es ist unvorstellbar, dass du als Fan einen Spieler attackierst." Der frühere Weltklasse-Stürmer konnte das Erlebte kaum fassen. Es sei "traurig", über so etwas sprechen zu müssen. "Wir lehnen das alle ab."
Sevilla-Coach verurteilt Angriff auf Keeper Marko Dmitrovic
Auch Sevillas Trainer Jorge Sampaoli verurteilte die Vorkommnisse. "Es ist sehr traurig, was da passiert ist. Ich finde es verstörend. Solche Dinge müssen ein Ende haben. Wir müssen uns alle dafür einsetzen. Sowas darf nicht noch mal passieren", sagte Sampaoli.
Eindhoven gewann die Partie zwar 2:0, schied aber aufgrund der 0:3-Niederlage im Hinspiel aus.
Einen ähnlichen Vorfall hatte es bereits im Januar in der Premier League gegeben. Aaron Ramsdale, Torhüter des FC Arsenal, war beim Spiel gegen Tottenham von einem Zuschauer in den Rücken getreten worden.