Passend zur gähnenden Atmosphäre in der nur mit 15.000 Zuschauern gefüllten Mercedes-Benz-Arena zeigte der VfB Stuttgart im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den belgischen Vertreter KRC Genk eine wenig mitreißende Leistung und ließ sich eine glückliche Führung am Ende noch zum 1:1 (1:0) aus der Hand nehmen.
Christian Gentner (42.) und Glynor Plet (90.+1) schossen die Tore in einer Partie, die von technischen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten geprägt war. Damit stehen die Stuttgarter im Rückspiel in der kommenden Woche unter Zugzwang: Ein Unentschieden reicht nur ab 2:2 aufwärts für den Einzug in die nächste Runde.
Ibisevic schlägt Einladung aus
VfB-Trainer Bruno Labbadia setzte auf die gleiche Mannschaft, die am vergangenen Samstag in der Bundesliga gegen Werder Bremen eine derbe 1:4-Schlappe erlitten hatte. Unter dem Eindruck der Niederlagenserie der letzten Wochen begann Stuttgart zögerlich, die Gäste ließen den Favoriten erwartungsgemäß kommen.
In der 14. Minute lud Genk-Verteidiger Kalidou Koulibaly mit einem Stockfehler VfB-Torjäger Vedad Ibisevic zum 1:0 ein, doch der Bosnier scheiterte völlig frei vor Torhüter Laszlo Köteles. Im direkten Gegenzug gab es die erste Riesenchance der Gäste, ein Kopfball von Elyaniv Barda, den Sven Ulreich entschärfte.
Wie schon in den letzten Bundesligaspielen unterliefen den Schwaben nach guter Anfangsphase in der Folge immer wieder leichte Fehler, die dem dreimaligen belgischen Meister gute Möglichkeiten bescherte.
Nach einer halben Stunde waren zur Abwechslung einmal die Gäste freigiebig, als sie Martin Harnik die Chance zur 1:0-Führung boten. Doch auch der Österreicher konnte kein Kapital aus einem Abstimmungsproblem in der Genker Verteidigung schlagen und brachte die Kugel nicht an Torwart Köteles vorbei.
Die dritte Einladung nahm der VfB schließlich an: Einen schwachen Schuss von Gotoku Sakai aus halbrechter Position ließ Köteles nach vorne prallen, Christian Gentner drückte die Kugel schließlich aus fünf Metern über die Linie.
Schock kurz vor Schluss
Doch auch nach der Führung agierte Stuttgart weiterhin wenig selbstbewusst, war nach vorne lethargisch und nach hinten zu unkonzentriert. Genk, in der laufenden Europa-League-Saison bis dato ungeschlagen, kam zu weiteren Chancen. Der VfB hatte es der fehlenden Durchschlagskraft des Gegners zu verdanken, dass die Führung lange Bestand behielt. Erst in der Nachspielzeit nutzte der eingewechselte Plet einen verpatzen Klärungsversuch Arthur Bokas und köpfte frei zum glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich ein.
Insgesamt war es ein Spiel voller Fehler, bei dem die meisten Torchancen auf beiden Seiten das Resultat individueller Fehler waren. Dass nur zwei davon genutzt wurde, lag daran, dass weder Stuttgart noch Genk einen guten Tag erwischten. Im Rückspiel in einer Woche haben beide daher realistische Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.
Stuttgart - Genk: Fakten zum Spiel