Olympique Marseille - RB Leipzig 5:2: Aus im Viertelfinale! RBL zerbricht an eigener Abwehr

Olympique Marseille drehte nach dem frühen Gegentreffer richtig auf.
© getty

RB Leipzig ist aus der Europa League ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl verlor nach dem 1:0-Sieg in Leipzig das Viertelfinal-Rückspiel bei Olympique Marseille mit 2:5 (1:3).

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Wilde Anfangsphase im Stade Velodrome in Marseille: Leipzig suchte die Flucht nach vorn, ein Plan, der zunächst aufzugehen schien. Die Bullen nutzten die Unordnung in Marseilles Defensive und erzielten in Person von Bruma das frühe Auswärtstor (2.).

So gefährlich in der Offensive, so nachlässig war Leipzig im Spiel gegen den Ball. Schlechtes Umschaltspiel, Abstimmungsprobleme und ein viel zu zögerliches Zweikampfverhalten ließen die Hausherren gewähren. Nach nur neun Minuten hatten die Franzosen das Spiel gedreht.

Gerade Leipzigs Zentrum um Keita, Kampl und Demme fehlte jeglicher Zugriff, sodass sich Marseille auch in der Folge druckvoll in die Gefahrenzone kombinierte. Allein in der Anfangsviertelstunde gab Olympique sieben Torschüsse ab. Einzig Gulacsi verhinderte einen noch höheren Rückstand.

Durch die Hereinnahmen von Forsberg und Poulsen im zweiten Durchgang kreierte Leipzig in der Offensive wieder mehr, das desolate Abwehrverhalten blieb jedoch. Payet durfte beim 4:2 geradezu ungestört in den Sechzehner ziehen und abschließen. Die Schlussoffensive der Leipziger blieb größtenteils aufgrund der fehlenden Präzision im Passspiel aus. Sakai setzte den Schlusspunkt in der vierten Minute der Nachspielzeit, als er den Ball ins leere Tor einschob. Gulacsi war bei einem Eckball nach vorne geeilt.

Ob der Dominanz der Franzosen und der vielen liegen gelassenen Chancen im Hinspiel geht ein Weiterkommen Marseilles völlig in Ordnung. Leipzig zerbrach letzten Endes an der eigenen Defensivleistung. Die Auslosung der Halbfinal-Begegnungen findet am Freitag in Nyon (ab 12 Uhr im LIVETICKER) statt.

Die Daten des Spiel Olympique Marseille - RB Leipzig

Tore: 0:1 Bruma (2.), 1:1 Ilsanker (6./ET), 2:1 Sarr (9.), 3:1 Thauvin (38.), 3:2 Augustin (55.), 4:2 Payet (60.), 5:2 Sakai (90.+4)

  • Erstmals in der Historie fielen in einem Europa-League-Spiel drei Tore in den ersten neun Minuten.
  • So früh wie Leipzig traf noch nie ein deutsches Team in der Europa League.
  • 17 der letzten 32 Pflichtspiel-Gegentore von RB fielen nach Standards (in Marseille das 1:1 und das 1:3).
  • Dimitri Payet war in den sechs EL-Spielen der laufenden K.o.-Runde an sechs Toren direkt beteiligt (3 Tore, 3 Vorlagen).

Der Top des Spiels: Dimitri Payet (Olympique Marseille)

Die Quelle der Kreativität in Marseilles Offensive. War mit seinen Spielverlagerungen, Pässen in die Tiefe und Dribblings der Garant für den Sieg seiner Mannschaft. An sechs Torschüssen direkt beteiligt. Bereitete das 3:1 per Freistoß vor und erzielte das entscheidende 4:2 nach tollem Solo-Lauf selbst.

Der Flop des Spiels: Diego Demme (RB Leipzig)

Nicht präsent als einziger Sechser. Verlor vor allem zu Beginn zu viele Zweikämpfe. Blieb beim 1:2 erschreckend passiv. Auch sein Passspiel war nicht so präzise wie gewohnt. Stabilisierte sich nach einer halben Stunde minimal, nach 54 Minuten hatte Hasenhüttl jedoch genug gesehen.

Der Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Pfiff nach 17 Minuten einen sehenswerten Treffer von Payet zurück, weil Mitroglu Ilsanker abseits des Balles zu Boden gerissen hatte. Stark gesehen vom Unparteiischen. Beim 5:2 der Franzosen stand Sakai hauchzart im Abseits. Der Treffer bedeutete letzten Endes ohnehin nur Ergebniskosmetik. Solider Auftritt von Kuipers.

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