Brasiliens Star Ronaldo krönte sein phänomenales Comeback mit dem Gewinn der Meisterschaft in Sao Paulo. Dem SC Corinthians reichte ein 1:1 im Rückspiel gegen den FC Santos.
Er ließ die Sektkorken knallen, sang mit den Fans die Klubhymne und verkündete jedem, der es hören wollte: "Heute bin ich der glücklichste Mensch der Welt."
Belohnung für die Qualen
Für Brasiliens Star Ronaldo war der Gewinn der Campeonato Paulista mit dem SC Corinthians die Belohnung für alle Qualen, die er bei seinem Comeback erleiden musste.
Nicht wenige hatten an einer Rückkehr des WM-Rekordtorjägers gezweifelt, sahen nach den vielen Erfolgen und Verletzungen keine Motivation mehr bei Ronaldo.
Selbst der dreimalige Weltfußballer wusste nach dem Patellasehnenriss im Knie am 13. Februar 2008 nicht, ob er es noch einmal schaffen würde.
Dickes Lob auch vom Meistermacher
"Nach allem, was passiert ist, bin ich im Fußball zurück und gewinne eine so schwere Meisterschaft. Das ist alles so gut", sagte der 32-Jährige und ließ seinem Jubel bei der anschließend improvisierten Feiern mit den Corinthians-Fans am Campo de Bagatelle freien Lauf.
Die Meisterschaft des Bundeslandes Sao Paulos zählt zu den umkämpftesten Regionalturnieren Brasiliens, die alle traditionell am Jahresanfang vor dem Start der nationalen Ligen ausgetragen werden.
Beim 1:1 (1:1) am Sonntag im Finalrückspiel gegen den FC Santos gehörte Ronaldo einmal mehr zu den Stützen seines Teams, mit zwei Toren beim 3:1 im Hinspiel hatte der zweimalige Weltmeister bereits zuvor den Grundstein zum Titelgewinn gelegt.
Einer, der immer an ihn geglaubt hat, ist Corinthians-Trainer Mano Menezes, der aber bekannte, dass Ronaldo ihn verblüfft habe. "Es überrascht mich schon, wie schnell sich alles entwickelt hat. Das ist ein weiterer Beweis, dass er ein außergewöhnlicher Spieler ist", erklärte der Meistermacher.
Ronaldo: "Wirklich glücklich macht mich nur der Fußball"
Exakt 60 Tage nach seinem Comeback fernab der großen Fußballzentren im Provinzort Itumbiara holte Ronaldo erstmals in seiner 16-jährigen Profikarriere nach einem Finale auf heimischen Boden einen Siegerpokal.
Vergessen sind die Lästereien über sein ausschweifendes Leben, die Häme über die überzähligen Pfunde und die beißende Kritik, dass es sich bei seinem Comeback um einen bloßen Marketingcoup gehandelt habe.
Schließlich stehen neben acht Toren in zwölf Pflichtspielen auch Vertragsabschlüsse mit Sponsoren in Millionenhöhe zu Buche. Aus den Einnahmen mit den Werbeschriftzügen stammt ein Teil des Gehaltes, das sich zu dem geschätzten monatlichen Klubsalär von umgerechnet 100.000 Euro gesellt.
Die "Selecao" bleibt das große Ziel
Laut der Wirtschaftszeitschrift Exame kommt der zweimalige Weltmeister auf ein Jahreseinkommen von rund 4,3 Millionen Euro. Fast europäisches Niveau für Spitzenkräfte.
"Unabhängig davon, was auf mein Konto kommt, wirklich glücklich macht mich nur der Fußball", meinte "Il Fenomeno", der weiterspielen will, solange er "Lust verspüre".
Vor der Rente steht aber noch ein Traum: Die WM-Endrunde 2010. "Die Selecao ist nicht meine Wahl. Denn ginge es nach mir, wäre ich schon längst dabei. Ich bin ein Soldat in Reserve und warte auf den Ruf", sagte Ronaldo am Sonntag, nachdem Nationaltrainer Dunga zuvor Augenzeuge beim Finale war.
Dieser habe sich laut Corinthians-Coach Menezes jüngst bei ihm über einen bestimmten Spieler genauer erkundigt, verschwieg aber den Namen.
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