"Es ist ein Privileg, hier zu stehen neben diesen beiden großartigen Spielern. Ich teile die Auszeichnung mit meinen Kollegen vom FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft", sagte der Mittelfeldspieler gewohnt bescheiden.
Sein Name war in den vergangenen Jahren immer wieder gefallen, wenn es darum ging, wer der beste Spieler des Kontinents oder der Welt ist. Doch stets hatte er anderen, meist Messi oder Ronaldo, Platz machen müssen. Nach erneut großartigen Leistungen bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ging in diesem Jahr kein Weg an dem 28-Jährigen vorbei.
Schon bei der EM war er zum besten Akteur des Turniers gewählt worden. Die Jury von 53 europäischen Sportjournalisten entschied sich diesmal, nicht die spektakulär spielenden und rekordverdächtig treffenden Messi oder Ronaldo zu honorieren, sondern die konstant starken Leistungen des ebenso wertvollen wie unauffälligen Spielmachers.
Längst überfällige Auszeichnung
Seit 18 Jahren steht Iniesta in Diensten des FC Barcelona, seit nunmehr zehn Jahren in der ersten Mannschaft. Dort, wie auch inzwischen in der spanischen Nationalmannschaft, führte er zusammen mit seinem Vorbild Xavi Regie und machte oft selbstlos den Weg frei für den Superstar Lionel Messi oder David Villa im Nationalteam, den Spielern für die entscheidenden Tore. 2010 aber war es Iniesta selbst, der Spanien in Südafrika mit seinem Siegtreffer im Finale gegen die Niederlande zum ersten WM-Titel der Geschichte schoss, nach großartigen Leistungen im ganzen Turnier.
Die abgelaufene Saison verlief keineswegs ideal für den 1,70 Meter großen Mittelfeldspieler. In der Champions League kam das Aus bereits im Halbfinale gegen den späteren Sieger FC Chelsea. Und in der Meisterschaft war der Erzrivale aus der Hauptstadt Madrid konstanter und gewann am Ende den Titel verdient. Lediglich die Copa del Rey, den spanischen Pokal, konnten die Katalanen gewinnen.
Bei der EM drückte Iniesta dem spanischen Spiel dann aber seinen Stempel auf und gewann am Ende mit dem Team den Titel. Auch wenn es zunächst erste Kritik am Spiel des Titelverteidigers gegeben hatte, räumten die Spanier spätestens mit dem 4:0-Finalsieg über Italien alle Zweifel an ihrer Vorherrschaft im europäischen und wohl auch im Weltfußball aus. Die persönliche Auszeichnung Iniestas ist die überfällige Anerkennung seiner zahlreichen großartigen Darbietungen bei Barca und in der Nationalmannschaft.
Andres Iniesta im Steckbrief