"Halt den Mund, Balo!"

SID
Mario Balotelli sorgt beim AC Milan wieder einmal für Aufsehen
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Premier League

Von Raphael Honigstein

Spiel des Spieltags: Nach den doch eher miesen Kicks in den bisherigen Spitzenspielen in dieser Saison hielt das Manchester-Derby, was es versprach. Zumindest aus Sicht von Manchester City. Die Gastgeber fegten Manchester United mit 4:1 vom Platz; "horrible" fand Nemanja Vidic den Nachmittag im Etihad-Stadion. Ohne den verletzten Robin van Persie lief der Meister Ball und Musik von Anfang hinterher, City wirkte aggressiver und vor allem im Mittelfeld besser geordnet. Ashley Young, der den Vorzug vor Shinji Kagawa erhielt, war ein Totalasufall, Maroune Fellaini auf der Sechser-Position völlig überfordert.

"Vielleicht war das Spiel für uns ein bisschen wichtiger als für sie", sagte City-Kapitän Vincent Kompany. David Moyes wirkte ratlos. "Ich bin enttäuscht, dass wir verloren haben, es gab keinen Grund", sagte der United-Trainer. Insgesamt passten Ergebnis und Leistung jedoch ziemlich gut in den bisherigen Saisonverlauf. Bis auf das 4:2 gegen Bayer Leverkusen hat United in keiner Partie überzeugt. So schlecht wie am Sonntag waren sie allerdings auch noch nicht.

Spieler des Spieltags: Juan Mata saß bei Chelseas 2:0 gegen Fulham nicht einmal auf der Bank. Die Debatten bestimmte er trotzdem (oder gerade deswegen). Jose Mourinho erklärte, der Spanier arbeite nicht hart genug nach hinten, Oscar sei der effektivere Mann auf der Zehner-Position. Das kann man so sehen, aber die Art und Weise, mit der Mata, Chelseas bester Spieler in den vergangenen zwei Jahren, von dem Portugiesen ignoriert wird, lässt nicht-sportliche Gründe vermuten. Die Sunday Times spekulierte, dass Mata für seine Unterstützung von Interim-Coach Rafael Benitez "bestraft" werde. Wie dem auch sei - Chelsea spielte ohne Mata wieder nicht gut, aber gewann.

Anything else? Paolo Di Canio stand nach 0:3 gegen West Brom mit 30 Metern Sicherheitsabstand vor der Gästekurve und hörte sich die Beschwerden der mitgereisten Fans an. Er hob seine Arme, zuckte mit den Schultern, nickte mit dem Kopf: die Gestik war nicht leicht zu entschlüsseln aber sollte wohl irgendetwas zwischen Entschuldigung und Verantwortung ausdrücken. Am nächste Tag lud der Italiener sein Team zu eine Teambesprechung ein und bekam dabei zu hören, dass die Mannschaft seine Methoden ablehnte. Ein paar Stunden später wurde er gefeuert.

In der Vorsaison hatte der Mussolini-Sympathisant Sunderland vom Abstieg bewahrt, doch nach nur einem Punkt aus fünf Partien hatte Klub-Boss Ellis Short genug gesehen. Passend zu seinen politischen Überzeugungen habe der 45-Jährige wie ein "arroganter Diktator" regiert, berichtete die Sun. Seine Spieler öffentlich bloßzustellen war das eine, absurde Verhaltensregeln das andere. Die Spieler sollten an Spieltagen mit niemandem reden, lautete die Order, Angestellte im Klubheim durften sie auch unter der Woche nicht ansprechen. Garniert wurde der Wahnsinn mit überhartem Training. Als Belustigungsobjekt wird "PDC" der Premier League fehlen. Das ist aber schon das Beste, was man über ihn sagen kann.

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