Premier League
Von Raphael Honigstein
Ausraster des Spieltags: Alle Spitzenteams gewannen ihre Spiele am Wochenende, und sogar Manchester United schaffte beim 2:0 gegen Swansea den ersten Sieg im neuen Jahr. Am meisten Wirbel machte aber eine andere Geschichte. Alan Pardew, der Trainer von Newcastle United, beleidigte sein Gegenüber von Manchester City, Manuel Pellegrini, lautstark als "fucking old cunt".
Die beiden waren nach einem nicht-gegebenen Treffer von Cheick Tiote für Newcastle aneinandergeraten (Pardew ist in dieser Hinsicht "vorbestraft"). Muss das wirklich sein? "Pards" entschuldigte sich später bei dem Chilenen für die etwas unschöne Wortwahl. "Im Eifer des Gefechts kommt sowas schon mal vor, aber ich habe mich entschuldigt und zum Glück hat er die Entschuldigung angenommen", sagte der 52-Jährige. Der acht Jahre ältere Pellegrini nahm es locker. "Es ist nicht wichtig, nichts ist kaputt gegangen, sagte er. Call it: Altersmilde.
Der "Ramos" des Spieltags: Was ist das Gegenteil eines Panenka-Elfers? Richtig, ein "Puncheon". Jason Puncheon, der 27-Jährige Mittelfeldspieler von Crystal Palace donnerte beim 0:2 gegen die Spurs seinen Elfer in unvergleichlicher Art in den grauen Himmel. Doch damit nicht genug.
Als der frühere QPR-Trainer Neil Warnock den Spieler am Montagmorgen im Radio kritisierte ("ich hätte ihn nie im Leben schießen lassen, du brauchst jemanden, der cool bleibt"), schlug Puncheon per Twitter zurück. Mit der Meinung dieses Mannes könne er "nicht leben", schrieb der 27-Jährige und erklärte danach ausführlich, warum. Leider sind die Details für eine Verleumdungsklage geeignet, deswegen hier nur soviel: Warnock, unter dem Puncheon für eine kurze Zeit gespielt hatte, sei eher selten beim Training gewesen und habe nicht immer nach sportlichen Kriterien aufgestellt, schrieb Puncheon. Nun darf man gespannt sein, ob Warnock ihn verklagt oder lieber Gras über die Sache wachsen lässt.
Und sonst? Sylvester Stallone und Robert De Niro sind tolle Schauspieler - zumindest einer von beiden - aber Fußballfachverstand konnten die Hollywood-Größen am Wochenende nicht so wirklich gut vortäuschen. In einem Werbeinterview für ihren neuen Film "Grudge Match" mit der "BBC" sollten sie die Ergebnisse des Premier-League-Wochenendes tippen.
Bei der Partie Everton - Norwich lehnte sich Sly ein wenig aus dem Fenster. "Everton hat das in der Tasche. 17:0", prophezeite er sehr selbstsicher. "Oder ist das zuviel?" Ein bisschen, aber die Tendenz war richtig. Endstand 2:0. Toll war auch die Anmoderation von Danny Kelly auf "Talksport". "Jetzt kommt gleich eine Hommage an den unsterblichen Eusebio", sagte der Moderator, überlegte es sich dann aber nach kurzer Bedenkzeit anders. "Okay, wenn er wirklich unsterblich wäre, würden wir das natürlich jetzt nicht machen."
Serie A: "Defensiv-Analphabeten und ein Ritterschlag
Premier League: Fußballexperten aus Hollywood und ein "Ramos"