Primera Division
Von Frank Oschwald
Unglücksrabe des Spieltags: Eigentlich muss Barcas Xavi niemandem mehr etwas beweisen. Ohne Frage gehört er zu den besten seiner Zunft und ist einer der stillen Leader der Katalanen. Allerdings gehört zum Dasein eines Führungsspielers in Abwesenheit Messis wohl oder übel auch das Elfmeterschießen. Beim Stande von 2:0 gegen Elche schritt Xavi deshalb zur Tat und säbelte den Ball, wenn auch knapp, neben den Pfosten - sein erster verschossener Elfmeter in La Liga seit elf Jahren. Boah, bei den gefühlten achttausendsechshundertvierundzwanzig Spielen von Xavi müsste das bestimmt 'ne Bombenquote sein, könnte man meinen. Allerdings trat der 33-Jährige in der Liga erst zwei Mal vom Punkt an. Und beide Male verschoss er. Am 5. Januar 2014 und, oh Fortuna, du mieses Stück, auf den Tag genau vor elf Jahren, am 5. Januar 2003 gegen Recreativo Huelva.
Prognose des Spieltags: In Sachen fußballerischer Fernsehberichterstattung vor und nach dem Spiel haben die Spanier den Deutschen einiges voraus. Das heißt, zumindest quantitativ einiges voraus. Über die Qualität der Sendungen lässt sich ja bekanntlich...obwohl, ne, eigentlich lässt darüber nicht streiten. In stundenlangen Sendungen zerpflücken die Experten lautstark jede noch so belanglose Geste der Spieler, jedes noch so abstruse Gerücht oder jede noch so kleine Leistungsschwankung von Ronaldo/Messi bis ins letzte Detail. Die wichtigen Fakten und Themen werden dabei meist komplett ausgeblendet und es wird im Stile eines blinden Degenfechters im Dunkeln herumgestochert. Unter der Woche legte man sich beim Privatsender "Quatro" bereits am Mittwoch fest: "Unseren Quellen zufolge wird Messi am Wochenende gegen Elche einige Minuten zum Einsatz kommen." Gewagte These, schließlich wusste wohl weder Messi selbst noch Messis Oberschenkel zu dieser Zeit, ob sie am Wochenende gemeinsam auflaufen können. Doch am Donnerstag schuf der TV-Sender Abhilfe: "Nach unseren Informationen wird der Argentinier definitiv auflaufen." Tags darauf dann jedoch die überraschende Wende, die nur die "Quatro"-Journalisten früh antizipiert hatten: "Wie wir bereits vermutet haben, wird Messi laut Trainer Tata Martino nicht im Aufgebot gegen Elche stehen."
Und sonst? Eine harte Woche liegt hinter Malagas Weligton und Reals Dani Carvajal. Beide Spieler wurden Opfer von fürchterlichen Attacken. Während Carvajal im Freundschaftsspiel gegen PSG von einer Eckfahne attackiert wurde, bekam Weligton an der Seitenlinie von Atleticos Cristian Rodriguez einen leichten Stoß ab und ging völlig zu Recht zwei Sekunden (Reaktionszeit!) schmerzverzerrt zu Boden. Als er sich dann wieder aufrappelte, war Schurke Rodriguez immer noch am Ort des Geschehens und stand reaktionslos mit beiden Händen gen Himmel einfach nur ganz fies da. Weligton versuchte sich mit einem Stoß den Bösewicht vom Leibe zu halten, musste dann allerdings selbst erneut auf die Bretter. Warum? "Quatro" wird Licht ins Dunkel bringen. Ganz sicher.
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