Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Es war ein langer Prozess, und ich verhehle nicht, dass der DFB und auch ich persönlich ganz offen Bedenken geäußert haben. Die Skepsis ist sicherlich auch noch nicht total verschwunden. Aber wir müssen akzeptieren und respektieren, dass die Mehrheit der Verbände ganz einfach etwas ändern möchte."
Niersbach im Interview: DFB hat Bedenken geäußert
Joachim Löw (Bundestrainer): "Wir wollen am liebsten immer gegen die großen Nationen im Weltfußball spielen. Nur dann können wir uns weiterentwickeln. Wenn dies innerhalb der Nations League für uns gewährleistet wird, können wir aus rein sportlicher Sicht damit leben. Aber die Termine und Gelegenheiten hierfür zu finden, wird sicher nicht einfacher."
Oliver Bierhoff (Manager Nationalmannschaft): "Ich bin ein Freund davon, Neuerungen offen entgegenzutreten. Aber wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen."
Reinhard Rauball (DFL-Präsident): "Wir sind sehr überrascht, dass dieses Thema in Astana ohne Vorankündigung auf die Tagesordnung gekommen ist und ein so weitreichender Beschluss getroffen wurde. Ich sehe vor allem in der Terminplanung einige Punkte, die es zu berücksichtigen gilt. Insbesondere in der Endphase der nationalen und internationalen Klub-Wettbewerbe sind Vereinen und Spielern zusätzliche Belastungen nicht zumutbar."
Karl-Heinz Rummenigge (Vorsitzender FC Bayern und der europäischen Club-Vereinigung ECA): "Wir sind nicht gegen den Nations Cup, weil der Rahmenterminkalender unangetastet bleibt. Wenn mehr Details bekannt sind, wird die ECA die möglichen Auswirkungen auf den Klubfußball analysieren. Wir haben Verständnis, dass speziell die kleinen und mittleren Nationalverbände die Freundschafts-Länderspiele nicht mehr vermarkten können. Jetzt ist es wichtig, ein Format zu entwickeln, das den Geschmack der Fernsehsender, Fans und Sponsoren findet. Ein positiver Aspekt ist, dass unsere Spieler für Freundschaftsspiele nicht mehr rund um die Welt fliegen müssen."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Ich habe jetzt zu Hause nicht direkt ein Freudenfest angezettelt. Die Spieler oder Trainer sind sicher nicht in einer Sekunde gefragt worden. Die Sommerpause ist für so ein Turnier der schlechteste Zeitpunkt."
Carl Jarchow (Präsident Hamburger SV): "Wir sehen die Sache sehr kritisch. Der Rahmenterminplan ist bereits voll. Wir glauben, dass es genug Wettbewerbe gibt."
Willi Lemke (Aufsichtsrats-Mitglied Werder Bremen): "Da muss man höllisch aufpassen, dass da nicht eine Kollision der Interessen entsteht zwischen den Nationalverbänden und den Vereinen."
Michael Schade (Geschäftsführer Bayer Leverkusen): "Ich befürchte, dass der Fußball in Gefahr gerät, sich zu inflationieren. Wenn man einen weiteren hinzufügt, kann man sich gegenseitig kannibalisieren. Für die Klubs sind Spieler ein Investment, von dem sie aber immer weniger haben, wenn sie immer mehr international spielen. Wenn das ein Dauerzustand wird, werden die Trainer es unglaublich schwer haben, mit ihren Kadern zu arbeiten."
Leo Windtner (Präsident Österreichischer Fußball-Verband): "Der neue Wettbewerb ist eine Aufwertung gegenüber den bisherigen Freundschaftsspielen. Und es ist eine neue Chance, sich für ein Großereignis zu qualifizieren."
Greg Dyke (Vorsitzender der englischen Football Association): "Grundsätzlich halten wir das für eine interessante Idee. Die größte Herausforderung ist es, ein detailliertes Format zu entwerfen. Aber eine Nationenliga, in der wir gegen die die Top-Nationen spielen, könnte sehr attraktiv sein."
John Heldt (Vorsitzender Dänischer Fußball-Verband): "Die Nationenliga schafft den Rahmen für interessante Spiele, in denen es einerseits um etwas geht. Zur gleichen Zeit können sich die Spieler einspielen und wir unser Team gut anpassen."
Die EM-Qualifikation im Überblick