Tausche Miro gegen Schwedinnen

SID
Diese Grazien beehrten zwar nicht das Olimpico. Aber mal im Ernst: Hauptsache Schwedinnen!
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Ex des Spieltags: Asier Illarramendi weiß sehr wohl, wie der Hase läuft. Sollte man gegen seinen Ex-Klub ein Tor schießen, gilt: Füße stillhalten. Inspiriert von zahlreichen namhaften Vorgängern tat er eben dies am vergangenen Spieltag. Besonders kurios dabei: Seit der Jugend war der Mittelfeldspieler bei Real Sociedad aktiv, schaffte es in seiner 3-jährigen Profikarriere bei den Basken jedoch nie, ein Tor im heimischen Estadio Anoeta zu erzielen.

Jetzt kam Illarra mit den Königlichen ins Baskenland, erlebte 90 Minuten ein gellendes Pfeifkonzert und traf dann kurz vor der Halbzeit zum 1:0. Nach dem Tor machte er deshalb das einzige Richtige - obwohl das auch immer albern aussieht. Als hätte man ihm sämtliche Synapsen zwischen Gehirn und dem motorischem Zentrum gekappt, stand er einfach nur da und wartete auf die Kollegen.

Aus Sicht der baskischen Fans ist es trotz des ausgelassenen Jubels nicht ganz einfach, das muss man verstehen. Das ist ungefähr so, als würde man seine Ex mit einem neuen Typen sehen. Und der sieht besser aus, ist erfolgreicher und interessiert sich für klassische Musik und Lyrik aus dem 18. Jahrhundert.

Untaten des Spieltags: Prinzipiell könnte man meinen, die Spieler von Rayo Vallecano dürften aktuell eigentlich keine Schmerzen haben. Nach der katastrophalen Hinrunde hat man sich nach einer starken Serie spätestens mit dem 3:0-Sieg über Vigo von den allergröbsten Abstiegsängsten befreit. Umso unverständlicher, was die Rayo-Akteure am Wochenende auf dem Platz so veranstalteten.

Auf der einen Seite war da Jonathan Viera. Während der zweiten Halbzeit kratzte der 24-Jährige einen Ball von der gegnerischen Torauslinie, legte den Ball gerade noch in die Mitte und kam direkt vor den Rayo-Fans zu Fall. Inigo Lopez, der die Hereingabe geblockt hatte, lief daraufhin zum am Boden liegenden Viera und tätschelte ihm den Kopf. Dieser blickte hoch, grinste und spuckte den bereits wieder weglaufenden Lopez in bester Frank-Rijkaard-Manier von hinten in die Haare. Ekig, ja, es geht allerdings noch ekliger.

Beim Stande von 3:0 (!) und weit abseits des Spielgeschehens streckte Rayo-Neuzugang Razvan Rat Gegenspieler Charles mit einer saftigen Kopfnuss am Mittelkreis nieder. Der Brasilianer musste mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden. Unnötig und eklig wie Fußpilz, solche Aktionen.

Und sonst? Die FIFA bekam am Wochenende den Zorn ganz Kataloniens zu spüren. Der unter der Woche verhängte Transferstopp hing den Barca-Fans immer noch nach. Beim Spiel gegen Betis rollten die Barca-Fans beim Einmarsch der Spieler deshalb ein riesiges Banner aus.

Darauf war zu lesen: "Finger weg von La Masia". Ein Appell an die FIFA, dass diese das über lange Jahre gepflegte Konzept des Vereins mit Strafen nicht zerstören sollen. Ob der politischen Brisanz des Transferstopps blicken wir kurz zu Neymar, der auf seinem Instagram-Account immer wieder reflektierte und sachliche Stellungnahmen zu den wichtigen Themen gibt. So auch am Wochenende.

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