Evgen Konoplyanka (Dnipro Dnipropetrovsk, 25): Der Ukrainer ist einer der heißesten ablösefreien Spieler in diesem Sommer. Eigentlich sollte Konoplyanka schon 2014 an die Anfield Road wechseln, beide Seiten waren sich einig. Am Ende stellte sich Dnipro-Präsident Igor Kololoisky quer. "An unserer Seite lag es jedenfalls nicht", meinte Liverpool-Coach Brendan Rodgers angesäuert.
Nun wäre ein Wechsel nach England mehr als möglich. Die Frage ist nur: Wohin? Stoke City und Newcastle United hatten sich um den 25-Jährigen bemüht, aber richtig konkret wurde es nie. Auch aus Deutschland gab es vereinzelt Interesse, Borussia Mönchengladbach hatte den schussgewaltigen Linksaußen angeblich mal auf der Liste.
In Spanien hingegen ist zu hören, dass der FC Sevilla den Ukrainer gerne verpflichten möchte. "Er ist ein interessanter Spieler. Es gibt noch nichts konkretes, aber wir arbeiten daran. Konoplyanka wäre ein sehr wichtiger Neuzugang", sagte Präsident Jose Castro gegenüber spanischen Medien. Dass die Verpflichtung aber ein schwieriges Unterfangen ist, mussten allerdings auch die Spanier feststellen. "Konoplyanka ist vergessen", gab Sportdirektor Monchi wenige Tage später zu Protokoll.
England bleibt dementsprechend weiterhin sein erstes Ziel. "Ich wollte schon immer in der Premier League spielen", hatte Konoplyanka bereits mit 20 verraten und seither oft wiederholt. "Ich weiß, dass ich das drauf habe."
Andrea Ranocchia (Inter Mailand, 27): Seit vier Jahren spielt der Innenverteidiger nun bei Inter, inzwischen ist er sogar Kapitän. Und trotzdem wollen die Nerazzurri den Vertrag mit Ranocchia nicht verlängern. Auf die Frage nach dem Warum findet man in Mailand schnell eine Antwort.
Der 27-Jährige hat zum einen eine ganz schwache Runde gespielt und bekommt nun durch die sich abzeichnende Verpflichtung Mirandas von Atletico Madrid noch mehr Konkurrenz. Bereits durch den Transfer des Kolumbianer Jeison Murillo von Granada zu Inter wurde deutlich, dass man nicht mehr zwingend mit Ranocchia plant, schließlich steht auch noch Nemanja Vidic im Kader.
Das war die Saison von Ranocchia
Wirklich viele Gerüchte um den 20-fachen italienischen Nationalspieler gibt es bisher allerdings nicht. Der VfL Wolfsburg hat sich angeblich mit dem 1,95-m-Schlacks bereits beschäftigt - das war's dann aber auch schon. Vor einigen Tagen tauchten Mutmaßungen auf, dass Ranocchia eventuell doch noch bei Inter verlängern könnte. Wie viel an den Gerüchten dran ist, werden die nächsten Tage zeigen.
Nigel de Jong (AC Milan, 30): Einst für fast 20 Millionen vom Hamburger SV zu Manchester City gewechselt, wird der Niederländer im Sommer wohl ablösefrei den Verein wechseln. Seine Zeit beim AC Milan war eher durchwachsen, seit zwei Jahren schnürt er die Schuhe für die Rossoneri.
Fit ist de Jong, das zeigte er zuletzt auf Twitter. Eine Rückkehr zu seinem Heimatverein Ajax Amsterdam käme noch zu früh, sagte er vor kurzem. Neben Interessenten aus der Türkei und Griechenland, soll auch der FC Schalke über ihn nachgedacht haben. Doch dieses Thema dürfte vom Tisch sein.
Da Manchester United seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Sechser ist und mit Louis van Gaal ein Trainer ist, der de Jong kennt, wurde in den englischen Medien sein Name bei den Red Devils heiß gehandelt. Nach dem Transfer-Wirrwar um Geoffrey Kondogbia soll sich Milan eventuell doch noch einmal Gedanken gemacht haben und überlegt angeblich, dem Niederländer eine neue Offerte vorzulegen.
Alberto Aquilani (AC Florenz, 30): Aquilani war einst einer der vielversprechendsten Mittelfeldspieler der Serie A. Bei Rom reifte er neben Daniele De Rossi und Francesco Totti zum Leistungsträger, um schließlich eine wahre Odyssee zu beginnen. Weder beim FC Liverpool noch bei Juventus oder Milan konnte sich der leicht schielende Zauberfuß durchsetzen. 2012 wechselte er zur Fiorentina, wo er sich langsam wieder in den Fokus der Nationalmannschaft spielen konnte. Doch die Leistungen von einst blieben nichts anderes als eine schöne Erinnerung.
Der Vertrag von Aquilani läuft aus und Angebote gibt es offenbar keine. Zuletzt soll er laut Gazzetta dello Sport in Rom vorstellig geworden sein, um zu seinem Herzensverein AS Roma zurückzukehren. Doch angeblich entsprach das Gehaltsangebot nicht Aquilanis Geschmack - es soll unter eine Million Euro im Jahr betragen haben und wurde wohl eher nur aus Höflichkeit denn aus ernsthaftem Interesse vorgelegt. Die Zukunft von Aquilani wirft das gleiche auf wie sein plötzlicher fußballerischer Niedergang: eine Menge Fragezeichen.
Glen Johnson (FC Liverpool, 30): Einst galt Johnson als einer der talentiertesten Rechtsverteidiger Europas, spielte beim FC Liverpool mehr als ordentlich und galt auch in der englischen Nationalmannschaft als gesetzt. Diese Zeiten haben sich nun geändert. Bei den Reds absolvierte er zwar noch 19 Premier-League-Spiele in der abgelaufenen Saison, aber einen neuen Einjahresvertrag lehnte er ab.
Johnson sucht nach sechs Jahren eine neue Herausforderung. Den einen oder anderen Interessenten aus Europa gibt es schon. Angeblich soll der FC Barcelona ein Auge auf ihn geworfen haben, aber spätestens nach der Vertragsverlängerung von Dani Alves und dem Kauf von Aleix Vidal hat sich dieses Thema erledigt.
Nun sollen unter anderem Crystal Palace, Galatasaray und der FC Schalke den 30-Jährigen Rechtsfuß auf der Liste haben. In den letzten Tagen wurde in den türkischen Medien über eine Offerte von Besiktas gemutmaßt. Wie viel davon wahr ist, wird man sehen.