Premier League
von Frank Oschwald
Viagra des Spieltags: Klar, um den ehemaligen Stürmer Emile Mpenza wabert die ein oder andere köstliche Anekdote. Ganz böse Zünglein behaupten ja sogar, er wäre in gewissen - eher horizontaleren - Bereichen aktiver gewesen als auf dem Fußballfeld. Kein Wunder, dass in zahlreichen Wohnzimmern auch Jahre nach seinem Karriereende noch fein säuberlich Altare für ihn hergerichtet werden. Natürlich nicht für seine fußballerische Leistung. Um Himmels willen, nein. Vielmehr weil er um die Jahrtausendwende zwei unterschiedliche "Miss Belgien" weggeflext hatte. Dem gebührt eben Respekt.
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Was allerdings viele gar nicht mehr auf dem Schirm haben: Mpenza trug nach seiner Zeit in der Bundesliga und einem Intermezzo in Katar seine markanten Cornrows auch in England spazieren. Unter anderem beim damals scheichfreien City und bei Plymouth Argyle. Und natürlich sind auch von dort herrliche Geschichten von ihm überliefert. So plauderte sein ehemaliger Trainer von Pymouth in seinem Buch aus, dass Mpenza nicht gerade selten beim Training fehlte. Der ein oder andere Grund überraschte dann allerdings doch etwas. "Mir wurde komplett ernst versichert, dass Emile am Vorabend Viagra genommen hat und immer noch eine Erektion hätte. Deshalb könne er nicht am Training teilnehmen", erklärte Paul Sturrock in seiner Biografie. Wir vermeiden hier sämtliche Wortespiele mit hart und lassen diesen Umstand unkommentiert, äh, stehen. Nein, verdammt, wir lassen es einfach nur unkommentiert! Mannomann.
Illegaler Stream des Spieltags: Gary Neville musste in den letzten Monaten mehr einstecken als Axel Schulz zu seiner besten Zeit. Deshalb müssen wir den armen Kerl jetzt auch mal wieder aus dem Dreck holen und mit lobenden Worten aufpäppeln. Gut, seine Karriere als Trainer wird er in der Zwischenzeit erst einmal fein säuberlich lochen, in einen staubigen Leitz-Ordner packen und auf den Dachboden stellen können. So schnell wird da in nächster Zeit vermutlich nichts passieren. Doch deshalb kann er sich ja so wunderbar auf andere Dinge konzentrieren. Dinge, in denen er vermutlich lässiger und für uns wertvoller ist: nämlich als TV-Experte!
Beim Spiel zwischen Manchester und Watford am Wochenende ließ er die Welt mal wieder an seinem Fachwissen teilhaben. Er zwitscherte in die Welt hinaus, dass Uniteds Martial vor dem Tor doch eigentlich gefoult wurde. Schnell folgte die Antwort eines ausgefuchsten Fans. Das Spiel laufe ja nur auf dem Sender BT Sport, Neville sei doch Experte bei Sky Sports. Wieso schaue er das Spiel denn trotzdem auf dem Konkurrenzsender an? Neville antwortete schmallippig: "Das mache ich nicht. Illegaler Stream."
Anything else: Spielunterbrechungen gibt es ja immer einmal. Da fliegt hier ein Bengalo auf das Feld, dort rennt mal ein Mann über das Spielfeld, der sein Geschlecht mal wieder belüften will. Doch eine Pause wie im Spiel zwischen Bradford City und Bristol Rovers hat auch der moderne Fußball wohl noch nicht gesehen. Im League-One-Kracher kreiste auf einmal eine weiße Drohne über das Spielfeld. Danger! Danger! Niemand wusste so wirklich etwas mit dem unidentifizierten Flugobjekt anzufangen. Der Schiedsrichter ging auf Nummer Sicher und unterbrach die Partie deshalb kurzerhand. "Das ist eine besondere Ansage: Eine Drohne fliegt über das Feld. Aufgrund ihrer und der Sicherheit der Spieler müssen wir die Partie unterbrechen. Die Kicker müssen das Spielfeld verlassen", erklärte der Stadionsprecher. Das klingt vernünftig, klar. Die Zuschauer juckte die Gefahr herzlich wenig. Sie blieben auf den Sitzen und schauten sich die kostenlose Flugshow an.