Endlich wieder Suff mit Stevie!

Von Oliver Birkner / Dominik Stenzel / Jochen Rabe
Jamie Carragher freut sich auf durchzechte Nächte mit Steven Gerrard
© twitter @Carra23
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Primera Division

Von Jochen Rabe

Der Wet-T-Shirt-Contest des Spieltags: Bei diesen Bildern müssen alle Männer ganz stark sein. Weil sie vor Neid erblassen und weil sie unter Umständen ihre Frauen auffangen müssen, die in Ohnmacht fallen. Beim 2:1-Real-Sieg gegen Sporting Gijon zitterten nicht nur die, die es mit den Königlichen halten, wegen des dramatischen Spielverlaufs. Die Frauen zitterten auch vor Entzückung.

Doppelpack? Pah! Damit gibt sich ein Cristiano Ronaldo nicht zufrieden. Der legt lieber einen Sixpack vor. Eines ist klar, der zweihundertfache Weltfußballer gewann am Samstagnachmittag im Bernabeu nicht nur das Spiel, sondern auch den Wet-T-Shirt-Contest. Ein kleines Experiment: Man schaue sich die Bilder von CR7 im enganliegenden, klitschnassen, einfarbig weißen Trikot an, spiele die Szenen auf Zeitlupe ab und lege dazu "You can leave your hat on" von Joe Cocker auf. Was passiert da mit einem?

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Warum eigentlich einfarbig weiß? Mann, ist doch klar, Ozeanmüll! Mit dem Parley-Trikot will der Ausrüster auf die verschmutzten Weltmeere aufmerksam machen. Kennt man hierzulande vom FC Bayern. Während man bei den Bayern vor einigen Wochen gegen die TSG Hoffenheim zumindest noch Ansätze von Sponsor und Klublogo erkannt hat, war es bei Real spätestens nach den brutalen Regenfällen aber vorbei mit Details. In der Folge war nichts mehr der Fantasie überlassen. Die durchgetrieften Nachthemden legten Sixpacks frei. Und auch an den Hosen zeichnete sich mehr ab, als man eigentlich sehen möchte.

Das lässt die Herzen höher schlagen. Wohl auch das von Duje Cop. Der Gijon-Angreifer stand in der 78. Minute zum Elfmeter bereit. Dabei war er so nervös, dass er mit dem Finger am Hals seinen Puls fühlte. Offenbar war er zu hoch, denn er zimmerte die Pille über die Latte. Ein Zeichen für soziale Verantwortung hat er trotzdem gesetzt. Während Real die Weltmeere sauber machen will, machte er mit einem feschen Tom-Selleck-Schnauzer auf Darmkrebs aufmerksam. Movember, ole!

Der Bruchpilot des Spieltags: "Quack, der Bruchpilot" ist nicht nur eine ganz hervorragende Figur in Entenhausen. Nein, mit etwas Fantasie könnte man die orangefarbene Strähne, die unter seinem Helm hervorguckt, auch als Neymar-Frisur interpretieren. Wie passend, schließlich schrieb der Paradies-Brasilianer am Wochenende sein eigenes Kapitel der Bruchpiloten-Geschichte. Am Sonntagmorgen vor dem Spiel gegen Real Sociedad setzte Neymar seinen feuerroten Ferrari auf dem Weg ins Training in die Leitplanke. Kein Totalschaden, nur ein kurzer Schock. Bitter dennoch. Passt ins Bild zwischen Steuerstrafverfahren und Formkrise. Seit nunmehr sechs Ligaspielen wartet er auf einen Treffer.

Auch in San Sebastian hat er nicht genetzt und hatte damit seinen Anteil am nächsten Rückschlag seiner Mannschaft. Dieser kam aber auch mit Ansage. Auswärtsspiele in Real Sociedad sind in den letzten Jahren nicht gerade in Barcas Wheelhouse. Wer weiß, wann die Katalanen letztmals ein Auswärtsspiel bei La Real gewinnen konnten? Richtig, am 5. Mai 2007. Bilanz seitdem: 0 - 2 - 5. Nicht geil. Ähnlich ungeil war die Leistung am Sonntagabend. In der ersten Halbzeit gab der Meister keinen einzigen Schuss aufs Tor ab, Saison-Premiere. Kein Wunder, dass Luis Enrique nach der Partie die Hutschnur platzte: "Es wäre übertrieben, die Meisterschaft schon abzuhaken. Aber wir müssen in allen Bereichen besser werden. Das war das schlechteste Spiel in meiner Ära."

Vor dem Clasico (Samstag ab 15.30 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER) kam die Punkteteilung übrigens gar nicht gelegen. Sechs Punkte Rückstand sind es jetzt auf die Königlichen. Die Ferngläser sind schon bestellt. Oder hat Quacks cheffige Pilotenbrille am Ende sogar eine Zoomfunktion?

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Algo mas? Malagas Keeper Carlos Kameni hatte am Sonntag bestimmt Muskelkater vom Fingerheben in der Kneipe. "Noch einen, bitte!" Seinem Teamkollegen Javi Ontiveros musste er am Samstagabend nämlich mehr als einen ausgeben. In der 82. Minute verschuldete Kameni nämlich mit einem verheerenden Flutschfinger-Anfall den Ausgleichstreffer für Deportivo La Coruna. Nach einer souveränen 3:1-Führung bis 20 Minuten vor Schluss stand es plötzlich 3:3. Und Kameni war der begossene Pudel.

Gut, dass Javi Ontiveros auf dem Platz stand. Der war nämlich in der Nachspielzeit von allen guten Geistern verlassen und schweißte das Ding aus über 20 Metern mit dem rechten Hammer in den Knick. 4:3, lässiger Sieg! Malaga, Drama, kennt man hierzulande ja, diesmal aber mit einem besseren Ende für die Blau-Weißen...