Premier League
Von Dominik Stenzel
Krise des Spieltags: Swansea, Southampton, Wolverhampton. Wer bei diesem Programm im Voraus auf drei Heimniederlagen der Reds getippt hat, ist nun wohl ein gutes Stück reicher. Jürgen Klopp und seine Mannschaft erlebten eine absolute Albtraumwoche. Das letzte Mal setzte es für Kloppo am Mainzer Bruchweg drei Pleiten vor eigenem Publikum am Stück. Und zwar 2007. Lang ist's also her. Nun kommen auf Klopp erstmals auf der Insel richtig stürmische Zeiten zu - im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem League-Cup-Aus gegen Southampton am Dienstag machte Klopp den starken Wind für die Pleite mitverantwortlich. Die eigenen Fans sahen das jedoch eher als plumpe Ausrede an - auf Twitter machte sogar der Hashtag #KloppOut die Runde. Und auch am Wochenende wurde es beileibe nicht besser: Die Reds bissen sich an den Wolves ebenfalls die Zähne aus - das zweite Pokal-Aus innerhalb von vier Tagen war somit besiegelt. Gegen den strauchelnden Zweitligisten wechselte Klopp mal wieder kräftig durch.
Gary Lineker konnte das nicht im Geringsten nachvollziehen und warf dem Deutschen mangelnde Fachkenntnisse und mangelnden Respekt gegenüber dem englischen Fußball vor. Reds-Legende Jamie Carragher gab sich diplomatischer und klinkte sich vorsichtshalber aus jeglichen aufkommenden Diskussionen aus: "Habe nichts von dem LFC-Spiel gesehen. Kam nicht auf SkySports und die verbieten mir, andere Sender anzusehen. Außerdem ist heute mein Geburtstag, also lasst mich alleine", twitterte der bemitleidenswerte Sky-Experte am Samstagnachmittag. Immerhin: 34 Meilen östlich von Liverpool ist man glücklich über den Absturz der Reds. Die Fans der Red Devils ließen es sich dementsprechend nicht nehmen, die Fußballwelt daran zu erinnern, dass Klopp nun ganz offiziell schlechter ist als ihr Ex-Trainer David Moyes. Das personifizierte Missverständnis erscheine neben dem Reds-Coach plötzlich wie ein Genie - zumindest wenn man die Gewinnrate der beiden vergleicht.
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Hunger des Spieltags: In 238 Premier-League-Spielen für Fulham und Crystal Palace erwies sich Brede Hangeland als zuverlässiger Innenverteidiger. Doch seit seinem Rücktritt ist es ruhig um den norwegischen Abwehrrecken geworden. Was also tun, um wieder ins Gespräch zu kommen? Ordentlich über die ehemaligen Mitspieler abzulästern, ist seit jeher eine beliebte Möglichkeit unter Ex-Profis. So auch für Hangeland, der in einem norwegischen Podcast aus seinen ehemaligen Teamkollegen eine "Lazy XI" zusammenschnitzte. Mit dabei: Wayne Hennessey, Wilfired Zaha, Kultkicker Jimmy Bullard, Moussa Dembele und Dimitar Berbatov. Allzu namhaft wird das Ganze nun mal nicht, wenn man seine gesamte Karriere bestenfalls im tristen Mittelfeld der Tabelle herumgedümpelt ist.
Unumstrittener Kapitän der stinkfaulen Kicker dürfte jedoch Emmanuel Adebayor sein. Zu dem togoischen Stürmer hatte Hangeland die ein oder andere nette Anekdote parat. Noch bevor sie dasselbe Trikot trugen, kann er sich an eine Begegnung im Mittelfeld erinnern. Adebayors Teamkollegen rissen sich den Allerwertesten auf und verteidigten das eigene Tor, doch der bullige Stürmer hatte ganz andere Probleme: "Ich kann es kaum erwarten bis das Spiel endlich vorbei ist", klagte er gegenüber Hangeland. "Ich habe so Hunger. Kennst du mir ein gutes Restaurant in London empfehlen?" Auch zu gemeinsamen Palace-Zeiten hatte sich seine Arbeitseinstellung nicht unbedingt gebessert. Kräftigungsübungen interessierten Adebayor beispielsweise überhaupt nicht. Während sich der Rest der Truppe im Gym abrackerte, sah der bullige Angreifer lieber zu und genehmigte sich dabei Kaffee und Süßgebäck.
Anything Else? Nicht nur uns zog das Finale der Australien Open zwischen dem Maestro Roger Federer und seinem ewigen Widersacher Rafa Nadal in den Bann, sondern auch die Spieler des FC Arsenal. Der Ausgang des Matches ist bekannt, die Reaktionen hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können. Während die spanische Fraktion um Hector Bellerin und Nacho Monreal bedröppelt dreinschaute, herrschte bei Mesut Özil und Shkodran Mustafi pure Ekstase. Entweder die beiden haben auf Federer gewettet oder sie sind einfach nur riesen Fans des Schweizers. Özil ging jedenfalls mehr ab als nach dem Gewinn des WM-Titels.