Kurz vor dem Start des Transferfenster brodelt die Gerüchteküche. SPOX hat sich die kontroversesten Gerüchte herausgesucht und macht den Check. In Teil I: Diego Costa, Antoine Griezmann, Alexis Sanchez & Co.
Alexis Sanchez
Die Situation: Sanchez' Vertrag läuft im Sommer 2018 aus. Der Chilene konnte sich mit Arsenal bisher nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen, die Gehaltsvorstellungen klaffen wohl weit auseinander. Obendrein kommt die fehlende Qualifikation zur Champions League.
Zuletzt rankten sich besonders viele Gerüchte um den FC Bayern München als möglichen Abnehmer. Der Rekordmeister erhielt unter anderem die Empfehlung von Landsmann Arturo Vidal, Sanchez könnte Robert Lewandowski ebenso entlasten wie beide Flügel. Genannt wurde der Namen von Alexis von Verantwortlichen allerdings nicht.
Neben den Bayern sollen auch Manchester United und Manchester City interessiert sein. Letzte Medienberichte vermeldeten aber, dass Arsenal im Falle eines Abgangs keinen Wechsel innerhalb der Liga ermöglichen würde. Blieben noch der FC Bayern München, Paris Saint-Germain und Juventus Turin.
Die Prognose: Arsenal-Trainer Arsene Wenger gab zuletzt an, dass er von einem Verbleib seines Leistungsträgers ausgeht. Alexis selbst sprach davon, seinen Vertrag erfüllen zu wollen. Wie wenig solche Aussagen wert sind, ist bekannt. Ein Wechsel steht bevor, die Bayern haben sehr gute Karten. Das Gehalt ist der große Stolperstein.
Alvaro Morata
Die Situation: Knapp 100 Minuten hat Morata in der laufenden Saison weniger absolviert als Konkurrent Karim Benzema. Dennoch sprach der 24-Jährige davon, in Madrid nicht zufrieden zu sein. Erst im Sommer war er von Juventus Turin zurückgeholt worden.
Trainer Zinedine Zidane will sich mit dem Stürmer offenbar zusammensetzen, um in von einem Verbleib zu überzeugen. Aus Italien gibt es derweil Gerüchte, die von einer Einigung mit dem AC Milan sprechen. Die Perspektive wird für Morata entscheidend sein, geht es doch auch um das Thema Nationalmannschaft.
Mitbewerber Mailands ist wohl der FC Chelsea. Die Blues haben aber andere Primärziele auf dem Transfermarkt und halten sich den Spanier wohl nur als Alternative warm. In Madrid ist Morata noch bis Sommer 2021 gebunden.
Die Prognose: Nach einem ewigen Hick-Hack im vergangenen Sommer landete Morata in Madrid. Der Stürmer hätte auch in Turin bleiben können, wo ihm ein Stammplatz garantiert gewesen wäre. Er entschied sich jedoch für die Rückkehr und wusste schon da von Karim Benzema. Morata wird bleiben. spox
Antoine Griezmann
Die Situation: Lange existieren die Gerüchte rund um Antoine Griezmann und Manchester United schon. Genauso lange als reine Spekulation abgetan, entpuppten sie sich doch spätestens mit den letzten Aussagen des Franzosen als wahr. Mit einer Wahrscheinlich von "sechs" aus zehn bewertete er zuletzt einen Wechsel.
"Ich habe mit dem Trainer, Koke und Godin gesprochen. Nun liegt es in den Händen des Präsidenten", sagte der 26-Jährige gegenüber Minuto 0.
In Hinblick auf Griezmanns Vertrag bis 2021, der erst 2016 verlängert wurde, dürfte tatsächlich eine Summe nahe der 100 Millionen Euro fällig werden. Damit scheiden zahlreiche mögliche Interessenten aus. Die Medienwelt ist sich einig: Manchester United oder kein Wechsel.
Daran ändern auch die Aussagen des 26-Jährigen nichts: "Es wird vielleicht England, was derzeit in Mode ist, Deutschland, China oder die Vereinigten Staaten." Der FC Bayern München wird Griezmann nicht bezahlen und sollte der Spieler sportliche Ambitionen haben, wird China kein Thema sein.
Die Prognose: Wer derart offen von einem Transfer spricht, hat schon eine höhere Wahrscheinlichkeit als sechs aus zehn. Griezmann wird Atletico verlassen und sich für eine neue Rekordsumme Manchester United anschließen.
Diego Costa
Die Situation: Costa fand sich nach kurzen Querelen mit Antonio Conte doch auf einer gemeinsamen Linie mit dem Italiener wieder. Der Spanier stellte eine entscheidende Rolle im System dar und erzielte in 35 Einsätzen 20 Tore. Die Quote stimmt, die Zukunft ist aber dennoch offen.
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Ewig ging es hin und her. An einem Tag vermeldete Conte, dass Costa bleiben möchte, am nächsten Tag wurden erneut Gerüchte laut. Costa selbst sprach davon, im Sommer 2016 eigentlich eine Rückkehr zu Atletico Madrid geplant zu haben. Zuletzt sprach er wieder vielsagend über Atletico.
Gerüchte gibt es auch bezüglich China. Dort verkündete Tianjin Quanjian kürzlich, mit einem Weltklasse-Stürmer einig zu sein. "Wir haben eine mündliche Einigung mit dem Spieler und dem Klub", sagte Vereinspräsident Shu Yuhui. Dem widerspricht Costa: "Ich werde Chelsea nur verlassen, um zu Atletico zu wechseln."
Die Prognose: Da Atletico Madrid offenbar bei Lacazette zuschlagen wird, scheint eine Rückkehr von Costa unwahrscheinlich. Dann will der Spanier in London bleiben. Das würde angesichts der Leistungen auch Sinn machen.
Douglas Costa
Die Situation: Im Sommer 2015 als künftiger Ersatz für Franck Ribery nach München gekommen, konnte Costa bisher die Erwartungen nur phasenweise erfüllen. Der Brasilianer zog zudem den Unmut der Verantwortlichen auf sich, als er mit einem Interview mit der Bild-Zeitung Unruhe in die Mannschaft brachte.
"Nicht komplett glücklich" sei er in München und habe "Kontakt zu Teams aus England, Spanien und auch Frankreich." Interessanterweise erwähnte er dabei nicht Italien. Dort kommt aber laut Corrierre dello Sport das größte Interesse her: Juventus Turin soll den 26-Jährigen auf dem Zettel haben.
Die Prognose: In München sieht man es nicht gerne, wenn ein Spieler den Weg über die Medien sucht. Da Costa mit seinen Leistungen zuletzt austauschbar schien, werden die Bayern bei einem entsprechenden Angebot nicht ablehnen.
Hector Bellerin
Die Situation: Das Thema Bellerin sollte im Normalfall gar nicht aufkommen. Erst im November verlängerte der Rechtsverteidiger seinen Vertrag bei Arsenal bis 2023. Allerdings gab sein Berater an, dass auch nach der Verlängerung weiterhin "zwei oder drei Klubs" interessiert sind.
Das soll neben Manchester City vor allem der FC Barcelona sein. Die Katalanen bestätigten über Sportdirektor Robert im März grundlegendes Interesse am spanischen Nationalspieler. Gleichwohl war damals allerdings schon klar: "Wenn ein Spieler so lange gebunden ist, ist es sehr, sehr schwer."
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Die Prognose: Bellerin bleibt bei den Gunners. Der 22-Jährige ist sehr beliebt in London, der Vertrag spricht für sich. Barcelona hat nach den Vorgriffen des letzten Sommers nicht die finanzielle Potenz, um Arsenal ins Grübeln zu bringen.
James Rodriguez
Die Situation: In Madrid wurde dem einstigen Supertransfer James der Rang abgelaufen. Nur etwas mehr als 1.000 Einsatzminuten in der Liga sind zu wenig für die Ansprüche von James, der sich im Sommer wohl einen neuen Verein suchen wird. Laut RCN ist sich der offensive Mittelfeldspieler bereits mit Manchester United einig.
Beim 4:1-Sieg über den FC Sevilla wurde der Kolumbianer nach etwa 60 Minuten ausgewechselt, seine Gestik deutete dabei auf einen Abschied vom Santiago Bernabeu hin. Ein erneuter Wechsel könnte James derweil zum insgesamt teuersten Spieler der Geschichte machen - noch vor Angel di Maria (insgesamt 179 Millionen Euro Ablöse).
Neben United ranken sich auch Gerüchte um den FC Bayern, Chelsea und Paris Saint-Germain. Da die Red Devils wohl schon bei Antoine Griezmann zuschlagen, werden andere Interessenten wohl aufhorchen.
Die Prognose: James wird die Königlichen auf jeden Fall verlassen. Nachdem sich United mit großer Wahrscheinlichkeit die Dienste von Griezmann sichern wird, ist es offen, ob sie zusätzlich auch in James investieren. Wenn nicht, könnten auch Inter Mailand oder gar der FC Bayern wieder Themen werden.
Kyle Walker
Die Situation: Vertrag bis 2021 und Leistungsträger bei den Tottenham Hotspur: Eigentlich gibt es überhaupt keinen Grund, über Walkers Zukunft zu diskutieren. "Die Spieler, die wir behalten wollen, werden wir auch behalten", stellte Trainer Mauricio Pochettino klar.
Dennoch halten sich die Gerüchte im Falle des Engländers hartnäckig. Der FC Bayern München ruft angeblich, ebenso der FC Chelsea und Manchester City. Außenverteidiger sind auf dem Markt rar gesät, mancher Klub würde wohl an finanzielle Schmerzgrenzen gehen, so der Tenor.
Die Prognose: An Walkers Zukunft gibt es nichts zu rütteln. Der 26-Jährige wird bei den Spurs bleiben und im nächsten Jahr versuchen, nach dem Titel zu greifen. Die Bayern setzen auf Kimmich, Chelsea und City werden in die Röhre schauen.