Pelés letzte Ruhestätte: Im neunten Stock, mit Sicht auf Stadion

SID
Pelé starb im Alter von 82 Jahren.
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Pelés letzte Ruhestätte steht wie er im Guinness-Buch der Rekorde: Brasiliens am Donnerstag verstorbene Legende als einziger dreimaliger Weltmeister, das Gebäude in Hochhaus-Format in Santos als höchst aufragender Friedhof der Welt.

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Am Dienstag wird der Sarg mit den sterblichen Überresten des 82-Jährigen in eine Gruft im neunten Stock des Memorial Necropole Ecumenica geführt.

Der Jahrhundertfußballer hatte sein Grab schon vor 19 Jahren gekauft. "Ein Ort, der spirituellen Frieden und Ruhe ausstrahlt, wo niemand sich deprimiert fühlt", sagte Pelé damals. Der neunte Stock ist eine Referenz an seinen Vater Joao Ramos, der mit der Nummer 9 stürmte. Von der Gruft hat man einen Blick auf das Estadio Urbano Caldeira, wo Pelé zwischen 1956 und 1974 für den FC Santos viele seiner 1281 Tore erzielte.

Im als Vila Belmiro bekannten Stadion wird am Montag für 24 Stunden auch sein Leichnam am Mittelkreis aufgebahrt, damit Fans ihrem Idol im Vorbeimarsch die letzte Ehre erweisen können. Für Dienstag, 10.00 Uhr Ortszeit, ist dann ein Trauerzug quer durch die Stadt bis hin zum Haus, wo seine Mutter Celeste (100) heute noch wohnt, geplant, ehe Pelé im Memorial seine letzte Ruhestätte findet.

Auf Wunsch der Familie finden die Trauerfeierlichkeiten erst nach dem Jahreswechsel statt, weil am Sonntag der gewählte Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva in der Hauptstadt Brasilia feierlich in sein Amt eingeführt wird. Pelés Leichnam bleibt bis Montag im Albert-Einstein-Hospital von Sao Paulo, wo er am Donnerstag nach gut einmonatigem Aufenthalt in Folge einer Darmkrebs-Erkrankung an multiplem Organversagen verstarb.

Nach Pelés Tod: Drei Tage Staatstrauer in Brasilien

Der scheidende Staatspräsident Jair Bolsonaro hat nach Pelés Tod eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. "Der einzige dreimalige Weltmeister bewies mit seinen Taten, dass er nicht nur ein großer Athlet, sondern vor allem ein großer Staatsbürger und Patriot war", schrieb der 67-Jährige, dessen vierjährige Amtszeit am Samstag endet, in einer offiziellen Stellungnahme.

Wenig später meldete sich der in den Wahlen im Oktober unterlegene Bolsonaro auch über seine Sozialen Netzwerke zu Wort und ergänzte: "Ein Mann, der mit dem Fußball den Namen Brasiliens in die Welt getragen hat. Er hat Fußball in Kunst und Freude verwandelt."

Ähnlich hatte sich zuvor schon Bolsonaros Nachfolger geäußert. Luiz Inacio Lula da Silva, der am Sonntag in einer großen Zeremonie als neuer Regierungschef vereidigt wird, fügte noch liebevoll hinzu: "Er ging, um mit Coutinho, seinem großartigen Partner bei Santos, Doppelpass im Himmel zu spielen."

Die Trauerfeierlichkeiten für Pelé beginnen erst am Tag nach Lulas Amtseinführung.

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