Das Gesicht verborgen hinter einer mexikanischen Wrestlermaske, auf dem orange-weiß-gestreiften Trikot prangt der Name "Enigma", darunter die Nummer 69 - und das Internet spielt verrückt: Wer ist der mysteriöse Mann, der in der neuen Kings League des spanischen Idols Gerard Piqué auf Torejagd geht?
Doch der rätselhafte Maskenmann ist längst nicht die einzige Kuriosität des skurrilen Fußball-Wettbewerbs. GOAL liefert die Einzelheiten!
Ex-Barça-Star Gerard Piqué ruft Kings League ins Leben
Als es am 1. Januar endlich losging, hatte Piqué "Gänsehaut". Stolz verkündete der Weltmeister von 2010 an diesem Tag, knapp zwei Monate nach seinem sportlichen Karriereende, auf Twitter den Start seiner Kings League.
Dort messen sich in Barcelona zwölf Mannschaften auf dem Kleinfeld, die Team-Präsidenten sind Internet- und Fußball-Stars wie Piqués Weltmeisterkollege Iker Casillas und der ehemalige argentinische Nationalspieler Sergio Agüero.
Mannschaften, Regeln, Besonderheiten: Was ist die Kings League?
Mit ihrem früheren Sport hat Piqués Version allerdings nur entfernt zu tun. Sonntags treten pro Team sieben Spieler in zwei Halbzeiten von je 20 Minuten gegeneinander an.
Beim Anstoß sprinten die Spieler von der Torlinie aus Richtung Mittellinie zum Ball, auswechseln können die Coaches so oft sie wollen. Gelbe und Rote Karten gibt es zwar, doch ziehen diese lediglich eine zwei- beziehungsweise fünfminütige Zeitstrafe nach sich - nur einige der Neuerungen.
Die wohl größte Änderung sind jedoch die Goldenen Karten. Eine solche ziehen die Teams im Vorfeld, während der Partie können sie für überraschende Wendungen sorgen: Ein sofortiger Elfmeter, zwei Minuten für einen gegnerischen Spieler, Doppelwertung der Tore in der nächsten Minute, die gegnerische Karte stehlen oder ein Joker, um aus den Funktionen wählen zu können.
Welche bekannten Spieler laufen in der Kings League auf?
Eine weitere Besonderheit: Pro Woche kann der zwölfte Spieler im Kader wechseln. Und so kam es am vergangenen Sonntag zum Gastauftritt von "Enigma" für das "XBuyer Team". Mögliche Tattoos verbarg er mit Hilfe eines schwarzen Langarmshirts unter dem Trikot. Nach nebulösen Äußerungen von Piqué zur Identität des Maskenmanns, der ohne Rücksprache mit seinem Klub gespielt haben soll, brodelt jedoch die Gerüchteküche.
Demnach soll es sich um einen Erstligaspieler handeln, dabei fallen Namen wie der frühere Real-Mittelfeldspieler Isco und Ex-Barça-Profi Denis Suárez. Nachdem Agüero erklärte, dass der geheimnisvolle Profi für den FC Cádiz gespielt habe, vermutete die spanische Sportzeitung AS Nano Mesa hinter der Maske. In LaLiga kam der 27-Jährige jedoch kaum zum Einsatz, Piqués Erstliga-Beschreibung scheine demnach "etwas großzügig".
Der noch aktive Javier "Chicharito" Hernández von LA Galaxy machte sich bei seinem Gastspiel als "Zwölfter Mann" hingegen keine Mühe, sich zu verstecken. Der Stürmer stellte nach seinem Auftritt bei ESPN klar, dass die Kings League "viel mehr" sei als eine reine Freizeitbeschäftigung: "Es ist eine große Chance für alle Beteiligten." Weitere bekannte Teilnehmer waren die ehemaligen Spieler Javier Saviola oder Joan Capdevila und auch Agüero selbst lief bereits auf.
Wo kann man die Kings League im LIVE-STREAM oder TV verfolgen?
Das Spektakel hat derzeit 1,6 Millionen Follower auf der Plattform Twitch, wo die Spiele kostenlos im LIVE-STREAM zu sehen sind. Fast zehn Millionen Aufrufe hatte alleine der dritte Spieltag, 853.000 Menschen folgen der Kings League auf Instagram, auf Twitter sind es über 440.000.
Piqué sei jemand, "der sich traut, Dinge zu erneuern und durchzuziehen, vor denen andere vielleicht Angst haben", sagte Hernández. Ob die Kings League sich durchsetzt, bleibt abzuwarten. Eine Queens League für Frauen soll jedenfalls im Mai starten.